Der Kampf um die Roadster-Klasse ist im vollen Gange. Doch wie kann man dabei aus der Masse herausstechen? Suzuki hat sich mit der Entwicklung der neuen GSX-S1000 lange Zeit gelassen. Unser Test soll klären, ob die Japaner ihre Hausaufgaben gemacht haben und sich das Warten auf dieses Naked-Bike gelohnt hat.
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| 2015 Suzuki GSX-S1000 ABS | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
Auf den ersten Blick trifft die Suzuki auf schier unüberwindbare Konkurrenz: KTM 1290 Superduke und BMW S 1000 R. Die Datenblätter, und insbesondere die Leistung, sprechen recht schnell eine deutliche Sprache. Auf ihre europäischen Pendants fehlen ihr 23 beziehungsweise 11 Pferde. Wenn man sich aber die Vorgaben des Herstellers ins Gedächtnis ruft, dürfen sich ihre wahren Gegner warm anziehen.
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| 2015 Suzuki GSX-S1000 ABS | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
Den Reihenvierzylinder kennen wir übrigens schon aus der GSX-R1000 von den Modelljahren 2005 bis 2008. Adaptiert leistet er nun ab der Drehzahlmitte 149 PS und liefert 106 Nm Drehmoment. Kawasaki Z1000 oder Honda CB1000R müssen sich da wohl hinten anstellen.
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| 2015 Suzuki GSX-S1000 ABS | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
Die GSX-S scheint tatsächlich eine Nische gefunden zu haben: ausgereifter Purismus. Auf unnötigen Schnick-Schnack wird verzichtet, einzig ABS und dreistufige Traktionskontrolle dürfen verwendet werden. Letzteres schalte ich am linken Griffende auf Stufe 2, für leichtes Driften und Wheelies darf Stufe 1 gewählt werden. Und mir gefällt das puristische Fahren, hier ist man noch Herr über sein Bike.
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| 2015 Suzuki GSX-S1000 ABS | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
Nicht die sensible Regelelektronik, sondern mein Fingerspitzengefühl sorgt für Fahrspaß und schärft auch mit steigender Kilometerzahl mein Gespür für die Naked. Etwas mehr Kraft verlangen mir da schon die oben erwähnten Bremsen ab. Denn trotz sauberer Arbeit, muss man für eine kräftige Verzögerung ordentlich zupacken. Gerade auf Langstrecken bin ich deshalb über die Unterstützung der Motorbremse dankbar.
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| 2015 Suzuki GSX-S1000 ABS | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
Die Kurvenfahrten verlangen mir da schon weniger Kraft ab. Aber vielleicht macht die immense Schräglagenfreiheit meinen Kopf so frei, dass ich den Rest einfach vergesse. In schnellen, langgezogenen Kurven fühle ich mich sehr wohl, Serpentinen erfordern da schon mehr Konzentration. Die bissige Gasannahme kann die Japanerin beim Herausbeschleunigen schon mal ordentlich durchrütteln.
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| 2015 Suzuki GSX-S1000 ABS | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
Wenn ich mich im Kurvenausgang aber im unteren Drehzahlbereich befinde, hab ich auch damit kein Problem. Stattdessen kann ich mich auf die Instrumente konzentrieren. Die analoge Drehzahlnadel ist einem digitalen Balken gewichen, der sich – ab der Mitte – flink auflädt. Die Geschwindigkeitsanzeige ist schon nach 3,3 Sekunden dreistellig. Grundsätzlich sind alle nötigen Informationen vorhanden, ohne überladen zu wirken.
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| 2015 Suzuki GSX-S1000 ABS | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
Von Überladung kann sowieso keine Rede sein: Ein Blick in den Zubehör-Katalog versichert mir, dass ein Sozius nicht auf Touren mitgenommen werden will. Anstatt Koffern gibt’s Dekor wie Tankpads und Motorschutz. Der hintere Sitz wäre aber sowieso ungemütlich, und kann deshalb für 67 Euro mit einer Abdeckung versehen werden.
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| 2015 Suzuki GSX-S1000 ABS | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
Ihre Langstreckentauglichkeit für den Fahrer selbst hat sie aber eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Durch einen sehr komfortablen Sitz und die ergonomische Kniehaltung, kann ich problemlos 300+ Tageskilometer abspulen ohne am Abend dem Knacksen meiner Gelenke lauschen zu dürfen. Und dank des 17 Liter Tanks lassen sich diese übrigens auch ohne Zwangspausierung bewältigen.
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| 2015 Suzuki GSX-S1000 ABS | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
Fazit: Suzuki hat mit der GSX-S1000 seine Hausaufgaben gemacht. Ein Roadster in bissiger Optik, gekrönt von einem kurzen Auspuff und der Schwinge der GSX-R. Nicht nur der angenehm breite Lenker, sondern auch das hervorragend abgestimmte, straffe Fahrwerk, liefert Fahrspaß. Aber Achtung: Über 5.000 Umdrehungen will sie schon gedreht werden, um für ordentlich Vorschub und eine angemessene Klangkulisse zu sorgen. Puristen, die noch selbst Herr über ihr Bike sein wollen und auf Elektronik (abgesehen von ABS und TC) weitgehend verzichten können, schlagen guten Gewissens bei einem Preis von 13.990 Euro zu.
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| 2015 Suzuki GSX-S1000 ABS | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
Daten Testmotorrad | 2015 Suzuki GSX-S1000 ABS | Basispreis: 13.990 Euro | Motor: 4-Takt Reihenvierzylinder | Hubraum: 999 cm3 | Bohrung x Hub: 73,4 x 59 mm | Verdichtung: 12,2:1 | Getriebe: 6-Gang manuell | Antrieb: Kette | Leistung: 107 kW/149 PS bei 10.000 1/min | Drehmoment: 106 Nm bei 9.500 1/min | Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h | Gewicht fahrfertig: 209 kg | Länge/Breite/Höhe: 2.115/795/1.080 mm | Radstand: 1.460 mm | Sitzhöhe: 810 mm | Federweg vorne/hinten: 120/130 mm | Bremsscheibendurchmesser vorne/hinten: 2x 310/250 mm | Tankinhalt: 17 l
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| 2015 Suzuki GSX-S1000 ABS | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
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| 2015 Suzuki GSX-S1000 ABS | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
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| 2015 Suzuki GSX-S1000 ABS | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
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| 2015 Suzuki GSX-S1000 ABS | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
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| 2015 Suzuki GSX-S1000 ABS | Photo © Gerhard Piringer/autofilou.at |
