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Der Toyota GR Supra 2.0 im Test!

Jahrelang wurde Toyota wegen Fahrzeugen wie dem Prius als fade Partie abgestempelt. Das musste geändert werden. Und mit welchem Auto könnte man Menschen, durch deren Adern pures und hochoktaniges Benzin fließt, mehr begeistern als mit einem rassigen Sportwagen? Richtig, mit keinem. Der Toyota Supra tut dies nun auch mit Reihenvierzylinder und 258 PS.

Der Toyota GR Supra 2.0: Was soll man da noch sagen?

So brandneu ist der Supra ja jetzt nicht mehr. Selbst die Zwei-Liter Version läuft seit mehr als einem Jahr in Graz vom Band. Ja, der japanische Sportwagen wird bei Magna Steyr produziert. Aber das wussten viele von euch ziemlich sicher schon bevor sie begonnen haben, diesen Test zu lesen. Auch, dass die Entwickler von Toyota eng mit BMW zusammengearbeitet haben und der Z4 das deutsche Cabrio-Pendant zum geschlossenen (und auch irgendwie cooleren) Supra ist. Dieser Bayrisch-Chūbuischen Kooperation entspringt unter anderem auch der BMW B48, ein Reihenvierzylindermotor mit 1.998 Kubikzentimetern und Leistungsstufen zwischen 156 und 306 PS. Im Supra, aber auch in den BMW-Modellen 730i, 630i oder 330i sowie im Morgan Plus Four, leistet dieser Motor 258 PS. Damit beschleunigt der Toyota Supra mit nur 1.395 Kilogramm Leergewicht in rasanten 5,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h und weiter bis zu den elektronisch begrenzten 250 Stundenkilometern. Der Supra kommt so auf ein Leistungsgewicht von 5,7 Kilogramm pro Pferdestärke, ohne Fahrer wohlgemerkt.

Doch eines kann ich euch sagen: Das Teil macht Spaß. Sehr viel Spaß. Man könnte sagen, Freude am Fahren – nur halt mit Wasabi statt Senf zur Weißwurst. Wie dieses Teil beschleunigt und dabei so satt auf der Straße liegt, dass man zu keiner Zeit die Angst hat, in einer Kurve abzufliegen, ist schon sehr genial. Trotz Hinterradantrieb ist die Gefahr eines unkontrollierten Übersteuerns eher gering. Passiert es dennoch einmal, dass der Gasfuß zu ehrgeizig war und das prächtige Hinterteil bei teils deaktiviertem ESP ausbricht, fangen die Hände am Steuer den Supra gekonnt und mit Leichtigkeit ein. Die Lenkung ist präzise und direkt, so wie es halt bei einem Sportwagen sein muss. Die Automatik schaltet unauffällig und zügig durch die 8 Gänge, ganz ohne lästige Gedenksekunden. Dass bei sportlichem Fahrbetrieb der angegebene Verbrauch von 6,3 Litern verfehlt wird und zwar um 1,3 Liter nach oben, erklärt sich von selbst. Wobei das bei Gott kein schlechter Wert für einen Sportwagen mit 258 PS ist.

Innen drinnen im GR Supra

Anders als die adrette Außenhülle, gleicht der Innenraum des Supra schon sehr dem eines Z4. Nicht unbedingt dem der aktuellen Version, denn das hätte BMW sicherlich nicht gewollt, doch iDrive Drehregler, das ganze Interface des Infotainmentsystems und auch die Knöpferl am Lenkrad. Das ist natürlich nichts Schlechtes, ganz im Gegenteil. Denn so profitiert der Japaner von einer wunderbaren Verarbeitung und hochwertigen Materialien. Besonders das Infotainment weiß dank einfachem Drehregler in der Mittelkonsole zu überzeugen.

Womit mich der Sportwagen weniger überzeugt, ist der Platz. Mir ist bewusst, dass es sich beim Toyota GR Supra 2.0 um einen nicht einmal 1,3 Meter flachen Zweisitzer handelt und dass ich mit meinen 1,95 auch in größeren Autos Platzprobleme habe. Unerwähnt wollte ich das an dieser Stelle dennoch nicht lassen. Längere Fahrten sind zwar kein Problem auf den bequemen Sportsitzen, doch ich würde mir da lieber einen RAV4 schnappen. Der Kofferraum fasst bis zu 290 Liter, was wiederum locker für ein verlängertes Wochenende mit der oder dem Liebsten reicht.

Der Preis ist heiß!

Sportwagen müssen nicht immer Unmengen an Geld kosten, so wie etwa ein Aston Martin V8 Vantage Roadster. Den kleinen Supra gibt es bereits ab 55.900 Euro. Ein schwächerer Mazda MX-5 kostet zwar deutlich weniger, hat aber eben auch viel weniger Leistung. Eine Alpine A110 bringt zwar 252 PS mit ins Spiel, beginnt dafür bei über 62.000 Euro. Der 718 Cayman von Porsche ist sowieso stärker und teurer.

Fazit

Der Toyota GR Supra 2.0 steht seinem stärkeren Bruder beim Fahrspaß in nichts nach. Er ist genauso agil und spaßig, überzeugt durch Handling, Performance und Verarbeitung und ist obendrein die aufregendere Alternative zum BMW Z4.


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