Der Toyota Yaris Hybrid im Test!
Im Stadtverkehr spielt der Toyota Yaris Hybrid alle Stücke. Wer hier mitspielen möchte, wird schnell erkennen, dass möglichst viele Stücke davon aus dem Genre Popmusik sein sollten.Toyota Yaris Hybrid: Willkommen in der Zwischenwelt!
Geht es um die Zeit zwischen den Jahren, spricht man meist von einer „stillen Zeit“ oder überhaupt der „stillen Zeit des Jahres“. Das stimmt im Großen und Ganzen auch, wenn diese Stille damit gleichgesetzt wird, dass nur wenige Leute ihren eigentlichen Jobs nachgehen müssen. Bleibt also mehr Zeit für jene Dinge, zu denen man während des Jahres nicht gekommen ist (Beispiel: Einen Artikel über den Toyota Yaris Hybrid schreiben).
Dabei knallt es in dieser Zeit eigentlich öfter als im ganzen restlichen Jahr. Aber so ist das mit Zwischenwelten – die Gesetze der normalen Welt gelten nicht, übliche Kategorien werden so weit aufgeblasen, dass auch die absurdesten und widersprüchlichsten Dinge darin Platz finden oder sie überhaupt zerplatzen wie die zahlreichen Liebesluftballon die am Ende der Zwischenwelt und Zwischenzeit, am 31. Dezember also, ins Universum entlassen werden.
Wie da nun der Toyota Yaris Hybrid dazu passt, sich in diese Zwischenwelt hineingeschummelt hat? Nun ja, in gewisser Weise entstammt auch er einer solchen Zwischenwelt oder eben der Verschmelzung zweier Welten. Die Definition des Begriffes „hybrid“ könnte an dieser Stelle näher ausgeführt werden – theoretisch.
Obwohl hier nun schon die ganze Zeit von zugegeben etwas seltsam kryptisch wirkenden Zwischenwelten die Rede war, es in Wahrheit aber recht banal einfach um die Zeit zwischen 24. und 31. Dezember ging, ist der Toyota Yaris ganz und gar nicht aus der Zeit gefallen. Ganz im Gegenteil: Geht es um die möglichst effiziente und umweltfreundliche Teilnahme am Stadtverkehr, trifft er den Nerv der Zeit ziemlich gut. Piekst ihn an und fährt dann lachend davon.
Der knapp vier Meter lange Fünftürer ist nämlich das ideale Stadtauto für den umweltbewussten Stadtbewohner. Dort wo andauernd gebremst und wieder losgefahren wird, fühlt sich der Yaris am wohlsten und überträgt dieses Gefühl deshalb auch schnell auf jene, die sich mit ihm durch den Stadtverkehr bewegen. Im Idealfall gelingt das so, dass auf diesem Weg Sprit gespart wird, Abgase vermieden werden und man an der Ampel trotzdem nicht zurückbleibt.
Spiel mit!
Und aus einem weiteren Grund passt der Yaris gut in die stille Zeit: Fährt man los hört man erstmal gar nichts, genießt die Stille. Tritt man dann aber doch einmal etwas fester ins Gaspedal, wird der Motor laut – das stufenlose Getriebe lässt grüßen. Ist man den Umgang mit doppelmotorisierten Fahrzeugen und stufenlosen Getrieben nicht gewöhnt, würde man sich, der Lautstärke entsprechend, vielleicht etwas mehr Beschleunigung erwarten. Die anfängliche Unwissenheit kann sich jedoch sehr schnell in ein ganz anderes Spiel verwandeln, dessen Ziel es ist, so viele Strecken wie nur möglich elektrisch zurückzulegen. Schließlich hat man sich an die angenehme Stille gewöhnt und gelernt, dass während dieser stillen Phasen die Beschleunigung viel unvermittelter einsetzt. Besonderer Clou dieses Spiels: Der Akku füllt sich durch das eigene Fahrverhalten: Das rechtzeitige Ausrollen lassen des kleinen Stadtflitzers vor einer roten Ampel wird also zum kleinen Kick für zwischendurch. Gut bekömmlich, aber auch ein bisschen aufregend. Wie eine Goudasemmel mit Gurkerl.
Leuchten alle acht grünen Balken der Akkuladeanzeige grün, folgt schnell die Ausschüttung einer kleinen Dosis an Glückshormonen. Wer sich bislang nur selten so gefühlt hat als wäre er mit dem eigenen Auto auf einer besonderen Mission unterwegs, wird das mit dem Yaris genießen können. Die Lenkung ist angenehm und präzise, auch in schnelleren Kurven fühlt man sich immer noch so, als ob man diese Mission gemeinsam bestreiten würde.
Pop und Pep
Im Inneren entspricht der Yaris den Maßstäben eines gewöhnlichen Kleinwagens, auch wenn die Testversion „Style“ nochmal mit etwas mehr Hochwertigkeit punktet. Die Sitze sind bequem geformt, die Oberflächen sehen hübsch-sportlich aus und fühlen sich passabel an. Der 6,1-Zoll-Touchscreen erfüllt seine Aufgabe als zentrale Schnittstelle für Musiksteuerung und Navigation sehr gut und ist einfach zu bedienen. Der poppige Kleinwagen punktet in der von uns getesteten Ausstattung außerdem mit einer Rückfahrkamera. Das Platzangebot für Passagiere ist ausreichend, auch auf der Rückbank fühlt man sich nicht eingeengt.
Die von uns getestete „Style“-Variante fällt auch durch ihre zweifarbige Lackierung auf, und die passenden, zweifarbigen Elemente im Innenraum. Ein bunter Hund, der weder bellt noch beißt.