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Weniger flash, mehr flausch: der Citroën C4 Cactus im Test

Als der C4 Cactus 2014 vorgestellt wurde, erregte er viel Aufsehen. Da gab es zum einen diejenigen, die ihn cool, frech und witzig fanden. Zum anderen waren da diejenigen, die sich in so eine Vehikel nie sehen lassen würden und wollten. Nachdem der neue Cactus nun den bieder anmutenden C4 vollkommen ersetzt, wurde er ein wenig entflasht und dafür verflauscht.

Komfort wie einst im DS: der neue Citroën C4 Cactus.

Einst war Citroën für seine Hydropneumatik bekannt. Die wurde 1955 bei der DS eingeführt. Verbaut wurde sie zuletzt – in Citroën C6 und C5. Doch seitdem im August 2017 das letzte Auto mit diesem Federungssystem vom Band lief, wurde es still bei Citroën. Bis jetzt. Denn im neuen Citroën C4 Cactus werkelt, wie auch beim C5 Aircross, die neue, progressive hydraulische Federung (PHC für Progressive Hydraulic Cushions), für die alleine 20 Patente angemeldet wurden. Hierbei wurden zwei Dämpferelemente hinzugefügt, die den Federweg zusätzlich abfangen.


Was einfach klingt ist äußerst effektiv. Denn der Cactus federt wirklich ultra weich. So wolkig ist sonst keine Aufhängung in dieser Klasse. Dennoch kommt kein großes Schiffswanken auf, wie man das vielleicht vermuten würde. Das ist auch besser so, denn die feschen wie bequemen Sitze geben leider kaum Seitenhalt. Müssen sie auch nicht zwingend. Denn schnelle Kurvenfahrten auf Bergstraßen wird man mit dem Cactus aber ohnehin kaum vollziehen.

Über „Stock und Stein“, mit dem Cactus ist das fein!

Ok, zugegeben: Stock und Stein findet man im Großstadtrevier eher nicht. Dafür aber Straßenbahnschienen und Bodenschwellen. Doch egal was einem das Leben, oder in unserem Fall die Stadt Wien, für Baustellen und Hindernisse in den Weg legt, der Franzose schwimmt über alles drüber. Zusammengefasst ist das Fahrverhalten also weich und flauschig, ohne zu sehr ins Wanken zu geraten.

Bei all der Bequemlichkeit tritt der 131 PS Turbobenziner fast schon zu flott auf. Auch wenn die 9,1 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h nicht den Anschein haben. Das ist nicht nur für die Stadt mehr als ausreichend, sondern geht auch auf längeren Strecken vollkommen in Ordnung. Der Verbrauch des 3-Zylinders pendelt sich bei etwa sechs Litern Super ein.

Innenraumcheck

Das Äußere ist, ganz Citroën-typisch, frech, frisch und anti-mainstream. Die Airbumps sind etwas nach unten gewandert, dienen ihrem Nutzen aber immer noch. Haut auf dem Supermarktparkplatz ein Unhold seine Tür gegen den Cactus, federn die die Tür ab und verhindern böse Dellen und fiese Kratzer.

Die weichen Sitze haben wir ja oben schon abgehandelt, der Rest des Innenraums muss sich aber ebenso wenig verstecken. Die Materialien sind robust und wertig verbaut, fühlen sich nicht billig an. Die Bedienung des Infotainmentsystems ist einfach und intuitiv. Lediglich die langen Lade- und Wartezeiten des Systems nerven ein wenig. Die Rückfahrkamera könnte ebenfalls ein Update vertragen. Die Anzeige wirkt verzögert und die Qualität entspricht nicht dem Rest dieses tollen Autos.

Der Preis ist heiß

Der neue C4 Cactus ist ab 14.940 Euro zu haben. Für die Topausstattung Shine werden mindestens 18.940 Euro fällig. Dafür gibt es einen 110 PS Benziner. Unser Testwagen mit dem 131 PS Murl beginnt bei 19.840 Euro. Extras wie die Lackierung in Emeraude-Blau (562,50 Euro), das Polsterungspaket (337,50 Euro), die 17 Zoll Alufelgen (612,50 Euro) und andere Optionen treiben den Preis dann auf etwa 23.300 Euro.

Fazit

Der Citroën C4 Cactus ist ein Auto mit Wohlfühlfaktor. Weich und bequem schaukelt er sich in das Testerherz. Dazu gibt es eine adäquate Motorisierung und einen akzeptablen Verbrauch. Die Platzverhältnisse sind ebenfalls vollkommen ausreichend. Günstig ist das gute Stück auch noch… Herz, was willst du mehr.
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