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Der BMW 120d xDrive im Test!

Trotz SUV-Boom sind Kompaktwagen immer noch sehr wichtig für die Hersteller. Also schickt BMW den 1er in die dritte Generation und stellt ein tolles Auto auf die Räder. Leider mit einem kleinen Problem: der Preis.

Der BMW 120d xDrive: Pricy Bi….MW

Was haben folgende Autos gemeinsam: VW Golf, Mercedes-Benz A-Klasse und BMW 1er? Richtig, es sind alles Fahrzeuge der Golfklasse. Sie sind in etwa gleich groß, gleich praktikabel und ähnlich effizient. Was sie nicht gemein haben: den Preis. Der neue 8er Golf wird bei rund 20.000 Euro beginnen. Der Baby-Benz und der 1er BMW hingegen erst bei gut 29.000 Euro. Dafür gibt’s bei den Münchnern den kleinsten Diesel 116d mit 116 PS. Unser 190 PS starker Testwagen, ein 120d xDrive, beginnt bei 36.900 Euro. Das macht ihn zum zweitteuersten 1er im Lineup. Nur der M135i xDrive mit 306 PS ist mit 55.000 Euro noch teurer und stärker. Diese Zahl überschreitet man aber auch mit einigen Extras schnell einmal. Unser Testwagen kostet satte 57.731 Euro. Ein Wahnsinn, aber …
… die Pressefahrzeuge sind bewusst mit so ziemlich allen Extras vollgestopft. Kaum ein Käufer wird so viel Geld in die Hand nehmen. Trotzdem schön zu wissen, was der kleinste BMW so alles zu bieten hat.

Dampfhammer

Der 190 PS starke Vierzylinder-Turbodiesel, den wir auch schon im 320d testen durften, zieht gut an und hat schon von unten heraus viel Drehmoment. Maximal 400 Nm bei 1.750 bis 4.000 Umdrehungen pro Minute, um genau zu sein. In exakt sieben Sekunden beschleunigt der 120d auf 100 km/h. Der Verbrauch liegt bei etwas über sechs Litern, beim 3er BMW, ebenfalls mit Allrad, lag er knapp darunter. Drei Fahrmodi kann der Fahrer auswählen. „Comfort“ nennt sich die normale Fahrzeugkonfiguration. „EcoPro“ ist für das sparsame Fahren gedacht, „Sport“ selbsterklärend für das Gegenteil. Einen groben Unterschied zwischen Comfort und EcoPro konnte ich nicht wirklich ausmachen. Bei Sport allerdings schon. Der Motor nimmt mehr Gas an, die Lenkung ist direkter und schwergängiger und das Fahrgefühl ist tatsächlich sportlicher. Leichtfüßig und agil lässt sich der 1er um Kurven bewegen. Wohl fühlt sich der kleinste BMW mit starkem Diesel auch auf der Autobahn. Langstrecken sind kein Problem. Alles in allem kann man jedenfalls zusammenfassen, dass der 120d xDrive BMW-typisch Freude am Fahren vermittelt und sich so dynamisch fährt, wie man das von BMW gewohnt ist – trotz neuer Frontantriebs-Plattform.

Innenraum im Baukastensystem

Wer bereits einmal mit einem aktuellen BMW gefahren ist, dürfte sich im 1er ziemlich schnell zurechtfinden. Denn nahezu alles ist so, oder so ähnlich, in einem anderen Modell der Bayern verbaut. Den digitalen Tacho kennen wir aus X5, 7er, 3er und Z4. Die Knöpfe für Radio, Klimaanlage, den Wahlhebel und auch den iDrive-Drehregler verbaut BMW exakt so in allen anderen Fahrzeugen des Konzerns. In der Branche ist das nichts Neues. Auch in der A-Klasse waren Teile verbaut, die sich in einer S-Klasse finden lassen. Dafür gibt es dann aber auch eine Armada an Technologien und Assistenten. Vom Abstandstempomat über Lane-Keep-Assist ist sicherheitstechnisch alles an Bord. „Hey BMW“, die virtuelle Begleiterin, die beim Ausspruch eben jener beiden Worte zum Leben erwacht, hilft bei der Navigations-Eingabe und ist auch für einen guten Witz zu haben, wie wir schon im 3er erfahren durften. Man bekommt für sein Geld also schon einiges geboten.

Die meisten aller 1er werden wohl kaum so vollausgestattet auf den Straßen zu sehen sein. Der starke Diesel 120d dürfte öfter durch 116d, 118d oder 118i ersetzt werden, die mit Leistungen von 116, 150 und 140 PS vorfahren. Die kosten alle um die 30.000 Euro, mit etwas Ausstattung um die 40.000.

Fazit

Der neue 1er BMW ist ein feines Auto geworden. Die Qualität der Verarbeitung und die Materialien, vor allem aber die Technik an Bord und das Fahrverhalten sind besser als der Durchschnitt, kosten aber leider viel Geld.

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