Der Renault Clio dCi 115 Initiale Paris im Test!
Der Renault Clio hat in den letzten Monaten den VW Golf als meistverkauftes Auto in Europa überholt. Ich durfte die fünfte Generation des Kleinwagens testen und nenne euch sechs Gründe, warum er weggeht wie warme Semmeln. Und einen Grund, warum er mir nicht ganz so gut gefällt.6 Gründe, warum sich der Renault Clio in Europa so gut verkauft!
1. Französischer chic und europäische Werte
Irgendwie ist er schon fesch, der Renault Clio. Die gallische Herkunft merkt man ihm an. Dennoch kommt er nicht so extravagant wie der DS 3 Crossback daher, oder so (über-) futuristisch wie der Peugeot 208. So bieder wie ein VW Polo ist er jedoch auch nicht. Formschön trifft es am besten.
2. Top Ausstattung im Renault Clio
Zugegeben, wir sitzen im Renault Clio in der höchsten Ausstattungslinie „Initiale Paris“. Ledersitze mit eleganten Steppnähten, beheizbares Lederlenkrad, induktives Ladefeld für das Smartphone und zahlreiche Assistenten machen die Fahrt im Clio wirklich sehr angenehm. Der Innenraum ist solide und wertig verarbeitet. Es fühlt sich nichts billig an. Auf der Mittelkonsole thront ein Touchscreen, über den das Infotainmentsystem gesteuert wird. Dazu aber mehr unter Punkt sieben.
3. Wenig überraschendes Fahrverhalten
Wie fährt sich der Renault Clio? Kurz gesagt, recht unspektakulär. Und genau das ist möglicherweise einer der Hauptgründe für seinen Erfolg. Nicht bretthart, wie so manch anderer Kleinwagen, nicht so weich wie ein schwammiger Straßenkreuzer aus den 50ern: Es passt einfach alles. Der Clio liegt stabil auf der Straße, wankt in Kurven minimal und steckt Unebenheiten für ein Auto seiner Klasse echt gut weg. Als Fahrer fühle ich mich, dank der direkten Lenkung, gut mit der Straße verbunden.
Unter der Haube werkelt in meinem Test-Clio das stärkste Dieselaggregat mit 115 PS (85 kW) und einer manuellen 6-Gang-Schaltung. Der Reihenvierzylinder klingt recht kernig, beschleunigt in 9,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und bewegt den Kleinwagen mit maximal 197 Stundenkilometer. Die Leistung reicht vollkommen aus für den 1.277 Kilogramm schweren Clio. Und es gibt noch etwas besonders Positives zu erwähnen…
4. Der Ökoaspekt
Dieselmotoren galten immer schon als Spritsparer. Im Renault Clio Blue dCi 115 ist das nicht anders. Über die fünf Liter Marke kam ich im Test zu keiner Zeit.
5. Der Preis des Renault Clio
Zu haben ist der Renault Clio der fünften Generation ab 12.790 Euro. Der knapp über vier Meter lange Kleinwagen ist damit richtig preiswert. In der von uns gefahrenen Topversion Initiale Paris beginnt der Clio bei 25.790 Euro und kostet mit aufpreispflichtiger Metalliclackierung unterm Strich 26.395 Euro. Für die meisten Käufer wird es natürlich nicht die volle Hütte sein müssen. Im Konfigurator können sich Interessenten einen Clio selber zusammenbauen.
Der Clio ist von der Größe das Pendant zum Polo. Damit ist er natürlich auch günstiger als der VW Golf, den der Clio ja wie Eingangs erwähnt vom Thron gestoßen hat. Doch muss man fairerweise auch erwähnen, dass der Golf VII auslief und viele Kunden lieber auf den Golf VIII gewartet haben.
6. Mehr Auto braucht man nicht!
Für mich der Hauptgrund. Denn: Wer braucht eigentlich wirklich SUV-Kolosse wie BMW X7 oder Porsche Cayenne Coupé? Im Grunde reicht ein Auto wie der Renault Clio für die einfache Fortbewegung von A nach B. Und sein Kofferraum braucht sich mit 366 Liter Volumen nicht einmal vor der nächsthöheren Kompaktklasse zu verstecken!
ABER… 7. Die Infotainmentbedienung
In so ziemlich jedem Renault, den wir bisher testen durften, war das Infotainment ein kleines Problem. Das hat sich leider auch beim neuen Clio nicht zum Besseren gewendet. Zwar wurde es überarbeitet, doch die Steuerung über den Touchscreen ist immer noch verwirrend und auch ein klein wenig unlogisch. Es dauert länger, bis man das System durchschaut hat. Ein kleines, jedoch nicht ganz unwichtiges Problem.
Fazit
Man kann verstehen, warum der Renault Clio den VW Golf bei den europaweiten Verkaufszahlen geschlagen hat. Der preiswerte Kleinwagen überzeugt beim Design und der Verarbeitung. Mit dem 115 PS Dieselmotor ist er flott und sparsam unterwegs. Die Bedienung des Infotainments bedarf eines längeren Lernprozesses. Alles in allem ein kleines, wunderbares Auto, das dem Golf zurecht die Show stiehlt.