Der 2022 Subaru Forester e-BOXER 2.0i Sport Edition im Test!
Der Subaru Forester kann viel, aber nicht alles davon auch gut. Bereits unter 40.000 Euro bekommt man ein großes Auto mit Allradantrieb und durchdachten Sicherheitssystemen. Allerdings auch mit einer eher kraftlosen Motor-Getriebe-Kombination. Der Test.Subaru Forester 2.0i: Allrounder mit Defiziten
Bereits seit 25 Jahren möchte Subaru mit dem Forester ein breites Spektrum an Anforderungen abdecken. Das SUV bietet Platz für fünf Personen, zwischen 509 und 1.751 Liter Kofferraumvolumen gemessen nach VDA. Dazu eine ganze Palette an Sicherheitsfeatures sowie einen 2-Liter-Boxermotor mit Mildhybrid-Unterstützung inklusive permanentem Allrad und verschiedener Fahrmodi für Fahrten auf losem, schlammigem oder festem Untergrund. Dieses Paket erhält man praktisch in jeder der vier angebotenen Ausstattungslinien, die zwischen 39.490 und 47.490 Euro kosten, und sich hauptsächlich durch Komfort-Extras unterscheiden. Die von mir getestete Sport Edition bringt so ziemlich alle Optionen mit, außer Ledersitze und Sitzheizung für die zweite Reihe. Aber nicht alles am Forester konnte mich gleich gut überzeugen.
Großzügiger Innenraum
Hier kann der Forester gleich mal punkten. Auf 4,64 Metern bietet er vier bequeme Sitzplätze und einen fünften, der für kurze Strecken zumutbar ist. In der Sport Edition gibt es in der ersten Reihe außerdem Sitzheizung sowie elektrisch verstellbare Sitze (leider ohne verstellbare Lordosenstütze), die mit einem schwarz-grauen, wasserabweisenden Stoff mit orangen Kontrastnähten bezogen sind. Die Rücksitzlehnen lassen sich „nur“ im Verhältnis 40:60 umlegen, eine 40:20:40-Aufteilung wäre hier schön. In jedem Fall hat aber der Laderaum mit 509 bis 1.751 Litern Volumen und einer ebenen Ladefläche einiges zu bieten. Es gibt Gepäckhaken und Verzurrösen sowie eine Staumöglichkeit unter der Ladefläche, wenn das Ladegut nicht verrutschen soll.
Assistenz und Infotainment im Subaru Forester
Auch bei Infotainment und Assistenzsystemen macht der Forester eine gute Figur. Zugegeben, es wirkt alles ein bisschen altbackener als beim weniger rustikalen Outback. Hier arbeitet noch das STARLINK Infotainment-System mit 8-Zoll großem Touchscreen (aber auch noch einigen haptischen Tasten), Navigation und passablem Soundsystem (6 Lautsprecher). Android Auto™ und Apple CarPlay® können (über Kabel) verwendet werden, genauso wie eine Spracherkennung, die im Test leider nur selten verstanden hat, wo ich hinfahren möchte. Dazu gibt es noch ein Multifunktionsdisplay, das unter anderem Verbrauch, Temperatur oder auch die Kamera auf den rechten Vorderreifen zeigt (superpraktisch!) – die Rückfahrkamera wird im Mitteldisplay angezeigt.
Wer den Forester in der namensgebenden Landschaft fahren möchte, wird sich über den X-Mode Offroad-Assistenten freuen, über den man die Fahreigenschaften dem Untergrund anpassen kann. Wenn es steil und rutschig wird, gibt es außerdem noch eine Bergabfahrhilfe.
Alle anderen werden sich wohl mehr über Spurhalte- und Spurwechselassistenten freuen sowie einen adaptiven Tempomaten. Ein ab Style Xtra inkludiertes Driver Monitoring System hat außerdem noch ein Auge auf den Fahrer oder die Fahrerin und meldet sich mit hörbarem Piepsen, sollte der Blick zu lange von der Straße abgewendet werden – das ist zwar mitunter nervig, aber erfüllt seinen Zweck sehr gut.
Wo bleibt der Punch?
Eine Schwäche erlaubt sich der Subaru Forester beim Antrieb: Die 150 PS, die dem 2-Liter-Boxermotor entspringen, sehen am Papier noch halbwegs gut aus, fühlen sich aber nach weniger an. Auch die Mildhybridisierung kann hier kaum helfen. Beim Losfahren werden die mauen 194 Nm Drehmoment zwar noch vom Startergenerator mit zusätzlichen 66 Nm unterstützt. Ist der Forester aber erst einmal in Bewegung hat der Motor seine liebe Mühe die 1,7 Tonnen zu bewegen. Beim Sprint von 0 auf 100 km/h lässt die Lineartronic den Motor aufheulen, bis nach 11,8 Sekunden endlich die Marke erreicht ist. Man sucht vergebens nach ein bisschen mehr Punch beim Beschleunigen und insbesondere beim Überholen. Bis zur angegebenen Höchstgeschwindigkeit von 188 km/h dürfte es dann noch eine ganze Weile dauern. Das Fahrverhalten des SUV ist dabei recht neutral – vielleicht wirkt es aber auch nur so, weil man mit dem Forester selten zu schnell unterwegs ist. Wer jetzt wenigstens auf einen gemäßigten Verbrauch hofft, wird leider enttäuscht. Rund 9,0 Liter Benzin genehmigte sich der Boxer im Test auf 100 Kilometer und damit in meinen Augen zumindest zwei Liter zu viel angesichts der fehlenden Leistung. Bei einem in dieser Fahrzeugklasse eher kleinen 48 Liter Tank sind also etwas mehr als 500 Kilometer am Stück fahrbar. Der Bordcomputer zeigte jedoch eine geringere Reichweite an.
So viel kostet der Subaru Forester
Wie eingangs bereits erwähnt, ist der Forester ab 39.490 Euro zu haben. Einige Features (Navi, Driver Monitoring System, elektrisch verstellbare Sitze) bekommt man jedoch erst ab der Style Xtra Ausstattung um 43.490 Euro. Die hier getestete Sport Edition kostet mit 46.490 Euro nochmal drei Tausender mehr und bietet um das Geld unter anderem noch ein elektrisches Glasschiebedach, 18-Zoll Felgen und ein beheizbares Lenkrad. Wer noch Ledersitze dazu haben möchte, muss exakt 1.000 Euro dazugeben. Das einzige Extra, das es für den Forester gibt, ist die Metallic-Lackierung für 795,60 Euro inkl. Steuern.
Fazit
Es fällt schwer, den Subaru Forester wirklich zu empfehlen. Wer ein großes Auto für wenig Geld sucht, bekommt beim Dacia Jogger mehr für weniger. SUVs bekommt man andernorts mit mehr Fahrspaß und/oder geringerem Verbrauch, wenn auch eventuell zu höheren Preisen. Wer jedoch die Schnittmenge aus Platz, permanenten Allrad, Zuverlässigkeit und einem halbwegs vernünftigen Preis sucht, der ist beim Subaru Forester an der richtigen Adresse.