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Der 306 PS starke Suzuki Across 2.5 PHEV im Test!

Ist der Across noch ein echter Suzuki wenn die Technik von Toyota drinsteckt? Jedenfalls ist er ein kraftvoller Alrounder mit einer ordentlichen rein elektrischen Reichweite.

Suzuki Across 2.5 PHEV E-Four E-CVT – Der stärkste Suzuki aller Zeiten

In Österreich kennt und schätzt man Suzuki für kompakt gehaltene Allradmodelle. Nicht zu teuer, nicht übermotorisiert, dafür wendig und robust. Und spätestens seit der Einführung des aktuellen Jimny auch in aktuellem – wenn auch immer noch recht kubischen – Design. Allerdings fehlt der japanischen Marke die Kompetenz in einem immer wichtiger werdenden Bereich, der Elektrifizierung. Um dieses Thema anzugehen, ist Suzuki eine Kooperation mit Toyota eingegangen. Toyota bekommt das Know-how zum Bau kleiner, preiswerter Fahrzeuge, Suzuki kann seine Fahrzeugpalette um (Plug-in-)Hybrid-Fahrzeuge erweitern (und damit den Flottenverbrauch senken). Aus dieser Partnerschaft entstand kurzerhand der 4,64 Meter lange Suzuki Across, der auf dem Toyota RAV4 basiert, und mit zwei Elektro-Triebwerken sowie einem Ottomotor ordentliche 306 PS Systemleistung auf die Straße bringt und damit zum stärksten Suzuki aller Zeiten wird.

Rein elektrisch fast perfekt

Ich weiß ja nicht, wer da auf wen zugekommen ist, aber mit Toyota hat sich Suzuki einen sehr erfahrenen Partner in Sachen Elektrifizierung geholt. Die (brutto) 18,1 kWh große Batterie überbietet derzeit nur die neue Mercedes C-Klasse. Und die dadurch möglichen, rein elektrischen Fahrdaten können sich sehen lassen. Dank 182 PS an der Vorder- und 54 PS an der Hinterachse hat der Across auch ohne den Verbrenner einiges zu bieten. Maximal sind 140 km/h drin und die Reichweite bei vollen Akkus wird mit 75 km nach WLTP angegeben. Gute Werte, die sich im Alltag auch so erfahren lassen. Okay, um auf über 70 km zu kommen, muss man das „Gaspedal“ schon streicheln. Und das ist nicht immer einfach, denn der Across kann auch anders.

Im Sport-Modus beschleunigt der Japaner, wenn auch die 182 PS des Verbrenners mithelfen, von null auf hundert in 6,2 Sekunden und dann flott weiter, bis er bei 180 km/h in den Begrenzer läuft.

Da der Motor über ein CVT-Getriebe mit den Rädern verbunden ist, heult er beim Beschleunigen zwar auf, doch die Elektromotoren haben das Drehmoment so schnell parat, dass der Across sofort anschiebt und es keinen Gummiband-Effekt gibt.

Suzuki Across Front

Auch neu ist das E-FOUR-Allradsystem, das mit einer rein elektronischen Verbindung zwischen Vorder- und Hinterachse für einen schnell reagierenden Allradantrieb sorgt. Unter normalen Bedingungen schickt das Getriebe 100 % der Leistung an die Vorderachse, bei Traktionsverlusten können jedoch bis zu 80% an die Hinterachse geleitet werden. Das wird eher im Gelände als in der Stadt nötig sein, wo sich der Across mit seinen 17 Zentimetern Bodenfreiheit nicht zu verstecken braucht. Aber auch auf der Straße macht er eine gute Figur, fährt kraftvoll und gelassen auf der Landstraße, beginnt in engen Kurven – bedingt durch 1,9 Tonnen Gewicht und den hohen Karosserieaufbau – jedoch leicht zu wanken.

Je nachdem, wie regelmäßig man die Akkus auflädt, kann der Verbrauch ganz unterschiedliche Werte annehmen. Bei niedrigen Ladestand fährt man quasi einen „normalen“ Hybriden und verbraucht rund 7 Liter Benzin. Mit vollen Akkus kam ich auf etwas über 25 kWh pro 100 Kilometer und 1–2 Liter Benzin zusätzlich. Dank 55 Liter großem Tank ist deshalb eine maximale Reichweite von 800 Kilometern am Stück möglich.

Lade-Technik

Bei der Lade-Technik zeigt sich der Across konservativ und bietet trotz seiner großen Batterie keine Möglichkeit für Schnellladen mit Gleichstrom. Stattdessen kann man mit den beiden serienmäßig inkludierten Kabeln entweder an der Ladesäule oder an der Haushaltssteckdose mit Wechselstrom laden. Mit dem Bord-Lader sind, auf Nachfrage bei Suzuki, maximal 3,3 kW möglich und einmal Vollladen dauert daher zwischen 5 und 6 Stunden.

Zum Vergleich: Der Onboard-Charger des Toyota RAV4 schafft laut Datenblatt mit 6,6 kW die doppelte Leistung.

Toyota-Innenraum mit S

Wer schon einmal in einem aktuellen RAV4 gesessen ist, wird vom Innenraum des Suzuki Across wenig überrascht sein. Abgesehen vom Emblem auf dem Lenkrad ist so ziemlich alles gleich geblieben. Das bedeutet eine einfache Bedienung über große Tasten und Dreher sowie den Touchscreen, aber auch die nervigen Drehregler für die Lautstärke, die gefühlt 10 Umdrehungen brauchen, damit die Musik endlich hörbar ist.

Suzuki Across Cockpit

In Sachen Platz behält der Across die guten Eigenschaften des RAV4 bei. Auch in der zweiten Reihe erfreut man sich an der Beinfreiheit und in den Kofferraum passen 490 bis 1.604 Liter Ladevolumen.

Einen Unterschied gibt es jedoch: Das Infotainmentsystem des Suzuki hat kein Navi und auch auf die belüfteten Sitze muss man verzichten.

Was kostet der Suzuki Across?

Während hier bei anderen Marken und Modellen lange Aufpreislisten zu sehen sind, ist es beim Suzuki Across denkbar einfach. Er kostet 57.990 Euro, inklusive Metallic-Lackierung und allem anderen auch. Nicht gerade ein Schnäppchen. Aber immerhin erspart man sich das Kopfzerbrechen über Zusatzausstattung und bekommt ein vollwertig ausgestattetes Allrad-Fahrzeug.

Fazit

Suzuki-Fans könnten mit dem Across voll auf ihre Kosten kommen. Das Auto ist kräftig, vielseitig einsetzbar und technisch zeitgemäß. Allerdings kostet der Across auch doppelt so viel wie ein Vitara. Der Toyota RAV4 PHEV wird etwa dasselbe kosten, ist in Österreich aber erst Mitte 2021 zu bekommen. Und der etwas schwächere MG EHS ist bereits ab 32.240 Euro zu haben. Das wird nicht leicht für den Across.

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