Der Ford Kuga ST-Line X 2.5 FHEV im Test!
Der Ford Kuga ist ein häufig gesehener Gast in unserem Testfuhrpark. Diesmal durfte ich die Vollhybridversion testen und verrate euch nicht nur, was ein Vollhybrid ist, sondern auch, wie leicht eine Jukebox in den Kofferraum des Ford Kuga passt.SUV hier, Hybrid da: Was kann der Ford Kuga als FHEV?
Die Automobilbranche setzt gerade sehr auf den E-Antrieb. Nicht nur in Form von rein elektrischen Autos, sondern auch in Form von Hybrid-Fahrzeugen. Vor einiger Zeit durfte ich euch ja schon anhand des Ford Puma erklären, was ein Mild-Hybrid ist und wie der funktioniert. Gehen wir heute also einen Schritt weiter und checken mal ab, was es denn mit diesen Vollhybriden auf sich hat.
Der Vollhybrid (kurz FHEV) ist von allen Hybridarten derzeit am weitesten verbreitet (Toyota Prius und Co. sei Dank). Während ein Mildhybrid bloß als Zusatzgenerator für eine Extraportion Boost sorgt, kann ein Vollhybrid auch kleine Strecken rein elektrisch fahren. „Aber das schafft doch ein Plug-in-Hybrid auch?“, werdet ihr jetzt sagen. Und da habt ihr natürlich vollkommen recht. Der Unterschied liegt, wie der Name schon sagt, in der „Ansteckbarkeit“. Einen Plug-in kann man anstecken, einen Vollhybriden nicht. „Aber wie wird so ein Vollhybrid denn aufgeladen?“, lautet nun berechtigterweise eure nächste Frage. Die Antwort: Er bekommt die Energie aus dem alltäglichen Betrieb. Zum Beispiel wird die Energie, die durch das Bremsen entsteht, über einen Generator in elektrische Energie umgewandelt (auch Rekuperation genannt). Die erzeugte Energie wird dabei in den Akkus gespeichert, die diese wiederum an den Elektromotor weitergeben. Natürlich speist auch der Verbrenner den Generator und liefert so ebenfalls Energie für die Akkus.
Beim Ford Kuga bedeutet das, dass ein 2,5 Liter großer Benziner mit 152 PS und ein Elektromotor mit 125 PS zusammen eine Systemleistung von 190 PS entwickeln. Damit gelingt der Sprint aus dem Stand auf 100 km/h in 9,5 Sekunden. Den Ford Kuga FHEV gibt es, anders als andere SUV, nur mit Allrad. Dabei funktioniert das System so, dass Sensoren rund alle 20 Millisekunden überprüfen, ob zwischen Fahrbahn und Räder Schlupf entsteht. Der Hybrid-Antriebsstrangs gibt die Kraft so nur bei Bedarf an alle vier Räder weiter. Klingt super und funktioniert auch tadellos. Tadellos funktioniert auch das stufenlose Getriebe (CVT). Nur beim Kickdown lässt sich das Getriebe viel Zeit und den Motor deutlich aufjaulen. Überholmanöver sollten also, trotz 190 Pferdchen unter der Haube, gut geplant sein.
Wie fährt sich der Ford Kuga FHEV?
Wie eingangs erwähnt, durften Filou Christoph und ich euch die dritte Generation des Ford Kuga schon einige Male vorstellen. Einmal im Kurztest als MildHybrid Diesel, einmal als reiner Diesel mit 120 PS und dann erneut noch einmal den MildHybrid Diesel mit 150 PS. Gibt es da große Unterschiede zu meinem FHEV Kuga? Nein, nicht wirklich. Der Ford lässt sich einfach und sicher über die Straßen bewegen, wankt kaum, liegt gut auf der Straße und punktet dabei mit gutem Fahrkomfort. Die Lenkung dürfte eine Spur direkter sein und das Fahrwerk ein wenig mehr Unebenheiten schlucken, aber das ist jetzt Jammern auf hohem Niveau.
Ein Wort zum Verbrauch: So ein Hybridsystem soll ja beim Spritsparen helfen und den Verbrauch senken. Im Falle des Kuga FHEV würde das laut Werk einen Verbrauch von 5,7 bis 6,3 Liter ergeben. Im Test lag der durchschnittliche Verbrauch bei rund 6,4 Litern. Also exakt der gleiche Wert wie bei der Dieselversion. Wobei anzumerken ist, dass der Diesel auf der Autobahn und der Vollhybrid in der Stadt die besseren Karten hat. 6,4 Liter sind auf alle Fälle ein völlig okayer Wert für ein Allrad SUV mit Automatik.
Was da alles reinpasst?!
Zum Beispiel eine Ami von 1955, die ich für einen Freund aus der Hauptstadt ins Ländle transportieren durfte. Wer sich mit Jukeboxen aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts nicht auskennt, der bekommt hier mal die nackten Daten zum Kofferraum: 486 Liter fasst das Gepäckabteil mit aufrechter Rückbank, 1.481 Liter sind es, wenn sie umgeklappt wird.
Platz hat der Kuga aber nicht nur im Kofferraum, sondern auch in der ersten und der zweiten Reihe. Bequeme Sitze mit Heizfunktion, Getränkehalter en masse, zahlreiche Ablagefächer, induktive Ladeschale… Roadtrip-Herz was willst du mehr? Vielleicht ein liebevoller gestaltetes Armaturenbrett? Das ist nämlich der einzige Kritikpunkt am Innenraum. Der „aufgesteckte“ Touchscreen wirkt etwas veraltet, ist aber dank der vielen analogen Knöpfe funktional. Gar nicht veraltet wirkt dagegen der digitale der Tacho, der mich in Form eines 12,3 Zoll großen Displays anstrahlt.
Wie heiß ist der Preis?
Den Basis-Ford Kuga gibt es bereits ab 29.959 Euro. Für die fesche und sportliche ST-Line X müsst ihr mindestens 40.253 Euro abdrücken. Soll es dann noch der Vollhybrid sein, werden mindestens 46.933 Euro fällig. Mindestens deshalb, weil unser Testwagen mit Extras wie dem Metallic Lack in Obsidian Schwarz Metallic um 711 Euro (nicht mehr im Konfigurator), dem Panorama-Schiebedach um 1.332 Euro und dem Fahrer Assistenz Paket (beinhaltet u. a. den adaptiven Tempomaten und eine Verkehrsschilderkennung) um 1.434 Euro, am Ende auf 53.355 Euro kommt.
Fazit
Der Ford Kuga Vollhybrid weiß mit geräumigem Innenraum, tollen Fahrleistungen und einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis zu gefallen. Der Verbrauch geht in Ordnung, das stufenlose Getriebe muss es notgedrungen auch. Noch ein bisschen mehr Liebe im Innenraum und fertig wäre das perfekte SUV.