Der Honda HR-V 1.6 i-DTEC Executive im Test
Über das Design von Honda könnt ihr sagen was ihr wollt, aber der 1,6 Liter Diesel und die Magic Seats machen einfach jedes Fahrzeug der Japaner zu einem praktischen Begleiter. So auch den getesteten HR-V.Honda HR-V: Mini-SUV mit Lieblingsmotor
Meine Begegnungen mit Kompakt-SUVs scheinen kein Ende zu nehmen. Nach Opel Mokka X, MINI Countryman, Renault Captur und Hyundai Kona war der Honda HR-V für einen autofilou-Test an der Reihe. Immerhin hab ich jetzt schon eine gute Basis für einen Vergleich und kann euch genau sagen, was Honda in diesem Segment besser macht als die anderen – und was nicht.
Mit 4,29 Meter ist der HR-V im Vergleich zum Vormodell um 30 Zentimeter gewachsen. Im Vergleich zum oben genannten Mitbewerb ist die Größe etwas über dem Durchschnitt. Nur der Countryman ist etwa gleich lang. Im Innenraum haben alle Passagiere bequem Platz, wobei ich nicht unbedingt zwei Riesen auf die Rückbank setzen würde.Spannend wird es aber, wenn wir uns den Kofferraum ansehen. Der hat bei aufrechter Rückbank 393 Liter Ladevolumen. Richtig Eindruck kann er aber Dank der Magic Seats von Honda machen. Klappt man die Lehne der Rücksitze um, erhält man eine ebene Ladefläche und 1.533 Liter Stauraum (Countryman: 1.390 l). Man kann die Sitzflächen jedoch auch wie im Kino hochklappen und erhält so einen hohen, breiten Stauraum.
Klappt man die Lehne der Rücksitze um, erhält man eine ebene Ladefläche und 1.533 Liter Stauraum.
Am Fahrersitz gibt es nicht so viel Magie. Das Mitteldisplay ist so groß und basiert weiterhin auf Android, könnte aber ein Update gebrauchen, wenn es um die Bedienung geht. Eindrucksvoll sieht dafür das Cockpit aus. Die Anzeige beschränkt sich zwar auf die wichtigsten Informationen, dafür hat das Tachometer den Look einer blauen Flamme aus einem Gasherd. Ihr seht das auf einem der Fotos ganz leicht am unteren Rand – es ist schwierig einzufangen. Schaltet ihr den Eco-Modus an, zeigt euch ein beleuchteter Ring um den Tacho wie umweltfreundlich ihr gerade unterwegs seid. Blau bedeutet schlimm, grün brav.
Verbrauchstalent!
Dabei ist man mit Hondas 1,6 Liter-Turbodiesel eigentlich immer recht brav unterwegs. Der 120 PS starke Vierzylinder leitet per sehr knackiger, manueller Sechsgang-Schaltung bis zu 300 Nm Drehmoment an die Vorderräder weiter. Würde ich den Motor nicht bereits kennen, hätte ich ihn auf 20 PS stärker geschätzt. Meistens kennt man so etwas ja leider nur in die andere Richtung.
Die positive Überraschung kommt aber erst: Der Verbrauch. Ich war mit dem Honda ein bisschen mehr auf der Landstraße und Autobahn unterwegs als sonst, und zwischen den Weihnachtsfeiertagen ist in Wien angenehmerweise auch nicht so viel Verkehr. Der HR-V spendierte mir dafür 5,4 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer – 4,1 Liter stehen am Datenblatt. Und das bei eingeschalteter Sitzheizung und Klimaanlage und keiner zurückhaltenden Fahrweise. Da kann man schon mal Anerkennung zeigen.
Apropos „nicht zurückhaltend“. Da fällt mir Hondas Aufprall-Warner ein. Der piepst und blinkt scheinbar wann immer er kann. Mir ist schon klar, dass ein falsch-positives Aufblinken im Zweifel besser ist als ein falsch-negatives Ausbleiben. Aber nach ein paar hundert gefahrenen Kilometern war dieses nervige Piepsen mein größter Kritikpunkt.
Was kostet der HR-V eigentlich?
Mit dem gefahrenen Selbstzünder und der besten Ausstattung (Executive) kostet der Honda HR-V ab 29.740 Euro. Das ist nicht gerade wenig für ein Mini-SUV. Allerdings ist in dieser Ausstattungslinie auch schon einiges mit dabei: 17-Zoll-Felgen, die Magic Seats, diverse Sicherheits-Assistenten, das Honda Connect Navi mit Bluetooth-Telefonie und noch einiges mehr. Und: Damit pendelt er sich zwischen Captur (29.581 €) und Kona (33.040 €) ein und bleibt deutlich unter dem Countryman Cooper S (55.679 €).