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DS N°8: Stromer mit 750 km Reichweite!

Erste Sitzprobe im neuen Flaggschiff von DS Automobiles, kurz DS N°8, sprich „Numéro Huit“. Das vollelektrische SUV-Coupé startet mit „kleiner“ Batterie in der zweiten Jahreshälfte ab 58.000 Euro in Österreich. Für 5.400 Euro mehr schafft es dann sogar bis zu 750 km Reichweite.

DS N°8: Das Reichweiten-Wunder!

DS proklamiert den auf der „STLA Medium Platform“ aufgebauten N°8 mit starken 750 Kilometern Reichweite nach WLTP – dem genormten Zyklus mit niedriger Durchschnittsgeschwindigkeit. Doch selbst auf der Autobahn sollen bis zu 500 Kilometer am Stück möglich sein, so DS. Oder in Marketing-Worten aus dem zugehörigen Prospekt:

„Als einziges Fahrzeug seiner Klasse ist er etwa in der Lage, die 470 km von Wien nach Innsbruck auf der Autobahn zurückzulegen, ohne aufgeladen werden zu müssen.“

Das klingt doch nach einer netten Herausforderung für den in der zweiten Jahreshälfte folgenden Testwagen [;-)].

Jedenfalls spielen hier – neben der serienmäßigen Wärmepumpe und dem endlich verfügbaren One-Pedal-Driving sowie den Schaltwippen am Lenkrad für die Rekuperation – zwei Dinge eine wesentliche Rolle, die diese große Reichweite ermöglichen. Erstens die mit nutzbaren 97,2 kWh (104 kWh brutto) sehr große Batterie, die es im DS N°8 Frontantrieb Long Range (ab 63.400 €) gibt und übrigens in Frankreich produziert wird. Zum Vergleich: Der nahezu ident große Polestar 4 hat maximal 94 kWh nutzbare Batteriekapazität, der Audi Q6 Sportback e-tron 94,9 kWh.

Und zweitens der sehr gute Strömungswiderstandskoeffizient, kurz cW-Wert, von 0,24, der den N°8 als sehr windschlüpfriges Fahrzeug ausweist. Zum Vergleich: der Polestar 4 hat einen cW-Wert von 0,261 und für den Q6 Sportback e-tron gibt Audi ebenfalls 0,26 an.

Die Ladeleistung des DS N°8

Bei der Batteriearchitektur setzt Stellantis aktuell leider noch auf 400 Volt. Leider deshalb, weil das Nachladen somit 27 Minuten von 20–80 Prozent in Anspruch nimmt. Für die branchenüblichen 10–80 Prozent werden es wohl etwa 30 Minuten sein. Zum Vergleich: Der Audi Q6 Sportback e-tron setzt auf 800 Volt und lädt in flotten 21 Minuten von 10 auf 80 Prozent an entsprechenden Ladesäulen mit bis zu 270 kW Ladeleistung nach. Im Polestar 4 (ebenfalls 400 V) sind es immerhin noch maximal 200 kW und im DS N°8 „nur“ 160 kW. Die hält er immerhin angeblich von 20 bis 55 Prozent.

Der Topspeed beim Fahren – falls das hierzulande wirklich jemanden interessiert – liegt bei 190 km/h, die maximale Motorleistung bei den Fronttrieblern bei 230 PS mit der kleineren 74-kWh-Batterie respektive 245 PS mit der großen Batterie. Wer mehr Leistung will, greift zum Allradler mit 349,4 PS. Der sprintet dann auch in schon eher dem Premium-Anspruch der Marke gerecht werdenden 5,4 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Die Fronttriebler brauchen hierfür 7,7 bzw. 7,8 Sekunden.

So viel Ausstattung bietet der DS N°8!

Damit es auf den Langstrecken gemütlich und sicher zugeht, packen die Verantwortlichen alles aus dem Stellantis-Regal ins Auto, was es im Konzern spätestens ab jetzt gibt. Vom Nackenwärmer DS NECK WARMER, über das Nachtsichtgerät DS NIGHT VISION und das DS ACTIVE SCAN SUSPENSION Fahrwerk, bis hin zum digitalen Rückspiegel, Head-up-Display, 3-Zonen-Klimaautomatik und Matrix-LED-Scheinwerfern. ChatGPT, eine hervorragende Laderoutenplanung, ein fettes Panorama-Glasdach sowie ein 690 Watt starkes Audiosystem (Focal® Electra 3D) verstehen sich da schon fast von selbst. Und dank Akustikverglasung sollen Außengeräusche fortwährend draußen bleiben.

Einzig beim Raumangebot und -gefühl in der zweiten Reihe wünschte ich mir noch mehr – siehe Polestar 4. Dafür schlägt der DS N°8 mit großzügigen 620 Liter Kofferraumvolumen sämtliche Konkurrenz. Selbst die großen Elektro-Kombis von Audi, BMW und VW fassen deutlich weniger. Und: Die Rückbank des 5-Sitzers ist praktischerweise dreigeteilt umlegbar. Einen Frunk, also vorderen Kofferraum, gibt es leider nicht. Die Anhängelasten liegen, je nach Modell, bei brauchbaren 1.400–1.600 Kilogramm.

Fazit

Wer am avantgardistischen Auftreten des 4,834 Meter langen SUV-Coupés Gefallen findet, der sollte sich den Stromer auf jeden Fall für eine Probefahrt schnappen. Viele der Eckdaten machen jedenfalls mächtig Eindruck am Papier. Ob sie dies auch in der Realität tun, wird sich bei ersten Testfahrten oder spätestens den ausgiebigen Tests zeigen.

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