Honda CB1000R: Die Neo Sports Café im Test!
Anfang des Sommers stand ich vor der Qual der Wahl: Welches Testmotorrad darf es diese Saison mit mir aushalten? Ihr lest es schon im Titel – die neue Honda CB1000R.Das neue Naked Bike von Honda im Test, die CB1000R.
Als mittelmäßig Großgewachsener – mit großem Ego – habe ich es nicht einfach bei der Wahl von Testmotorrädern. Große Enduros sind mir zu hoch oder meine Beine einfach zu kurz und Supersportler sind mir und meinem Ego zu viel des Guten. Naked Bikes hingegen sind herzlich willkommen. Zu solch einer zählt auch die neue Honda CB1000R.
Die ist mir schon seit ihrer Präsentation nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Die verbaute Einarmschwinge kommt nicht nur der Optik sondern auch dem Fahrverhalten zu Gute, wie ich im Test erfahren durfte.
Zugegeben, ich entstamme der Vespa-Fraktion. Nein, nicht der der verkümmerten Nachfolger aller GTS und Konsorten, sondern der Rost auf Rädern-Kategorie, bei der, zumindest laut Zulassungsschein, 12 PS das höchste aller Gefühle sind. Umso brachialer boten sich mir die 145 PS aus 998 Kubik, verteilt auf vier Zylinder, in einer Soundkulisse dar… ich beschreibe es mal als Vintage-Dynamik.
Dosieren lässt sich die Gasannahme über einen Leistungsmodi-Wahlschalter für Motorleistung, Traktionskontrolle und Motorbremse am linken Lenkerende. Vier Programme stehen zur Wahl – Rain (z. Dt. Regen), Standard, Sport und ein User Modus für ein individuelles Setup.
Mächtig Vortrieb ab 6.000 Umdrehungen!
Im unteren Drehzahlbereich für die Stadt geeignet, präsentiert sich die CB1000R ab 6.000 Touren als wahres Kraftpaket. Die von Honda eingepflegte „Torque Ramp“ macht‘s möglich. Dieses Feature, in Kombination mit dem ab der „+“-Version erhältlichen Quickshifter, sorgen für mächtig Fahrspaß. An die forsche Gasannahme des elektronischen Gasgriffs im unteren Drehzahlbereich, konnte ich mich bis zuletzt nicht gewöhnen.
Das Fahrwerk bleibt zwar von den wählbaren Fahrmoden unangetastet, bietet jedoch einen guten Kompromiss zwischen Komfort und Sport. Selbst beim engagierten Angriff auf der Hausstrecke zieht die Honda stoisch durch die Kurven und wird zu keiner Zeit nervös. Gebremst wird die CBR von Stoppern von Tokico. Die haben selbst mit den nicht ganz leichten 212 Kilogramm leichtes Spiel.
Fazit
Als ich schweren Herzens die CB nach einer Woche und zugegeben viel zu wenig gefahrenen Kilometern zurückgeben musste, wurde ich gefragt, wie‘s denn war… Aufgrund der Niedergeschlagenheit, dieses Fahrzeug wieder aus meinen Händen geben zu müssen, antwortete ich, statt mit gerechtfertigtem Grunzen in Tim Taylor-Manier, mit einem schlichten „Jo, na, eh lässig“. Schade, ich hätte sie gerne näher kennengelernt. Die CB1000R startet bei 14.790, die CB1000R+ bei 16.390 Euro.