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Der Peugeot e-208 GT Pack im Test!

Kaum ein anderer Kleinwagen sieht so unsagbar fesch aus wie er. Und mit Elektroantrieb macht der kleine Löwe aus Frankreich nicht nur richtig Spaß, sondern auch Sinn. Ist der Peugeot e-208 GT Pack der perfekte Kleinwagen?

So muss E-Auto: Der Peugeot e-208 GT Pack!

Es gibt die, die den Elektroantrieb verteufeln und die, die durch und durch überzeugt sind von Stromern. Und irgendwo dazwischen bin ich. Denn so sehr ich die Beschleunigung und das ruhige, weil leise Fahren mag, sind E-Autos meiner Meinung nach immer noch viel zu teuer. Und irgendwie auch oft der Kategorie SUV zugehörig. Ich mein, schaut euch doch nur mal an, wie viele Stromer groß, hoch und auch ein bisschen klobig sind – hier alle E-Autos der Länge nach sortiert.

Doch warum bauen die Hersteller so viele E-SUV? Die Antworten sind einfach. Den Leuten gefallen SUV. Und was gefällt, wird gekauft. Das gilt auch für Elektroautos. Dazu kommt noch die Karosserieform, das Mehr an Platz im Unterboden für den Akku und auch das Gewicht, das bei SUV ohnehin schon sehr hoch ist und von den Kunden in einem großen Auto noch am ehesten akzeptiert wird.

Ich habe den Trend zu E-SUV noch nie so recht verstanden, oder besser gesagt, verstehen wollen. Warum etwas kaufen, mit dem man locker zu fünft 1.000 Kilometer am Stück fahren kann, wenn der Akku nur knapp für die Hälfte reicht. Ich hör euch schon sagen und schreiben: „Wie oft fährst du denn wirklich 1.000 Kilometer am Stück?“ Die Antwort: vielleicht zwei oder drei Mal im Jahr. Und ja, da kann ich auch mal eine halbe bis eine Stunde am Mondsee an einer Ionity-Ladestation mit meiner Shell E-Mobility Tankkarte von Energie Direct laden, warten und mir einen Cappuccino für 7,80 Euro in die Figur schütten. Doch wofür brauch ich denn sonst ein SUV? Um in der Stadt die maximal 30 Minuten in die Arbeit zu stauen? Oder um aus dem Speckgürtel nach Wien zu fahren? Nein, dafür reicht ein Kleinwagen. Wie zum Beispiel der Peugeot e-208. Der überzeugt nicht nur mit einem frischen und frechen Design, sondern auch beim Antriebskonzept.

So fährt sich der Peugeot e-208 GT Pack!

Den Antriebsstrang kennen wir und ihr schon aus dem Peugeot e-2008. Und dem Opel Corsa-e. Und dem Opel Zafira-e. Ihr seht schon: Stellantis (zumindest der PSA-Teil) packt den 136 PS Elektromotor in fast alles, was Räder und Löwe, Doppelwinkel, Blitz oder DS als Logo auf dem Kühlergrill hat. Dabei stimmt das mit den 136 PS nur bedingt. Der elektrische 208 hat drei Fahrmodi, nämlich Eco, Normal und Sport. Alle Modi haben unterschiedliche Leistungs- und Drehmomentgrenzen. Im Eco-Modus liegen die bei 82 PS (60 kW) und 180 Nm, im Normalen-Modus bei 109 PS (80 kW) und 220 Nm und im Sport-Modus bei den schon erwähnten 136 PS (100 kW) und 260 Nm. Needless to say, aber natürlich macht der e-208 im Sportmodus am meisten Freude. Zwar klingen die 8,1 Sekunden, die der über 1,5 Tonnen schwere Flitzer für den Sprint von 0 auf 100 km/h braucht, nicht wahnsinnig schnell, doch die durchdrehenden Räder und die Wucht, mit der der kleine Franzose einen in den Sitz drückt, lassen die Beschleunigung deutlich rasanter anfühlen. Und in der Stadt ist man damit sowieso ständig zu schnell unterwegs.

Doch auch im Eco- und dem Normal-Modus begeistert der kleine Peugeot. Das Fahrwerk ist weder zu straff noch zu schwammig, sondern einfach nur wunderbar ausgewogen. Die Lenkung ist unfassbar direkt. Im Vergleich zum Corsa-e fühlt sie sich noch knackiger an, was wohl einfach nur am kleinen Lenkrad des i-Cockpit liegt. Aber dazu später mehr.

Alles andere als unwichtig sind natürlich die Daten und Fakten zu Reichweite und Ladedauer. Im Test fuhr ich die meisten meiner Wege in Wien im Stadtverkehr. Auch kürzere Strecken (maximal 50 Kilometer) auf der Autobahn gehörten zu den gefahrenen Strecken. Bei sommerlichen Temperaturen kam ich mit dem Peugeot rund 270 Kilometer weit. Peugeot gibt für den e-208 GT und GT Pack eine WLTP-Reichweite von 351 Kilometern an. Bei der Ladedauer und der Ladegeschwindigkeit kam ich auf ähnliche Werte wie Raphael beim Corsa-e. Dank 3-phasigem Laden war das Auto in etwa fünf Stunden vollgeladen.

Was gibt es sonst noch zu sagen?

Da wäre zum Beispiel das i-Cockpit, das ich vorher schon angedeutet habe. Wie auch bei allen anderen Modellen von Peugeot, sieht der oder die FahrerIn nicht durch den Lenkradkranz auf den Tacho, sondern über das Lenkrad hinweg. Könnt ihr euch nicht vorstellen? Kein Problem, Bilder sagen ja bekanntlich mehr als tausend Worte.

2021 Peugeot e-208 GT test review
Photo © Tizian Ballweber/autofilou.at

Die einen lieben es, die anderen weniger. Ich gehöre definitiv zur ersten Gruppe. Das Lenkrad liegt nicht nur phänomenal gut in der Hand, es lässt den nur 4,06 Meter kurzen Peugeot e-208 auch noch agiler und flinker wirken. Das Tachodisplay mit 3D-Ansicht kann ich trotz oder gerade wegen meiner Größe (1,95 Meter) hervorragend lesen. Generell fühl ich mich trotz meiner Ausmaße im kleinen Peugeot wohl. Einzig die B-Säule, die recht weit vorne ist, erschwert den Ein- und Ausstieg minimal. Das ist, abgesehen von der verpixelten Rückfahrkamera, der einzige Kritikpunkt am Innenraum. Die Verarbeitung und die Materialien sind super und fühlen sich alles andere als billig an.

Das einzige Problem am Peugeot e-208 GT Pack

Alles andere als billig ist leider auch der Preis des elektrischen 208. Denn während die normale Verbrennerversion bereits bei 17.450 Euro beginnt, kostet die E-Version mindestens 32.720 Euro. Also fast doppelt so viel (187,5 Prozent). Zugegeben, die E-Version hat deutlich mehr Serienausstattung und Leistung als der Basis 208. Doch mit nahezu allen Extras kommt mein Testwagen sogar auf 39.408 Euro. Fast 40.000 Euro für einen Kleinwagen. Dann doch lieber ein SUV?

Peugeot e-208 Preis zu Reichweite Vergleich Konkurrenz
Der Kaufpreis im Verhältnis zur Reichweite | Picture © autofilou.at

Fazit

Nein, natürlich lieber kein SUV. Der Peugeot e-208 GT Pack ist für mich das, was ein Elektroauto sein soll. Klein, handlich, wendig und das perfekte Auto für den Alltag. Weite Strecken legt man in der Regel selten zurück und für alles andere ist der kleine Franzose hervorragend geeignet. Die Verarbeitung ist auf einem sehr hohen Level, der Antrieb herrlich spritzig. Mehr Reichweite dürfte er haben und dafür ein bisschen günstiger sein. Et voilà: Fertig ist das perfekte Elektroauto.

2021 Peugeot e-208 GT test review
Photo © Tizian Ballweber/autofilou.at
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