Stellantis setzt zum Überholvorgang an!
Fortan setzt Stellantis bei all seinen 14 Marken mit dem sogenannten Agenturmodell zum Überholvorgang an. Damit gehört das bisherige Händlersystem der Vergangenheit an. Händler treten nun nur noch als „Agenten“ also Vermittler auf. Für jeden Verkauf erhalten sie vom Generalimporteur eine fixe Provision. Um den Preis feilschen ist damit passé.Stellantis bläst zum Gegenangriff gegen BYD & Co.!
Von wegen die Asiaten kommen. So leicht lässt sich der europäische Automobilhersteller Stellantis nicht vom Markt verdrängen. Für 2024 setzt das Marken-Konglomerat (Abarth, Alfa Romeo, Citroen, DS Automobiles, FIAT, Jeep®, Lancia, Opel, Peugeot, usw.) mit zahlreichen Neuerungen in Österreich zum Überholvorgang an. Angefangen beim bereits erwähnten Agenturmodell, über neue Markenvorstände bis hin zu den Fahrzeugmodellen selbst. Im kommenden Jahr will Stellantis-Österreich Geschäftsführer Markus Wildeis den Konzern hierzulande von 11 auf 15 Prozent Marktanteil bringen.
Bei den Nutzfahrzeugen geht’s kaum besser. Hier ist man bereits die Nr. 1 – nicht nur in Österreich, sondern auch der EU. Damit das so bleibt, dafür sorgt Martin Riha. Er leitet die LCV Business Unit, also die Nutzfahrzeugsparte von Stellantis, sowie FIAT Professional in Österreich. Er hat sogar schon einen ersten Kunden im Raum Wien für den neuen Opel Wasserstoff-Van aufgetan. Eine Technologie, an die ich weder für den PKW- noch den Nutzfahrzeugbereich glaube. Deshalb weiter zur Elektromobilität.
Neue E-Plattformen für mehr als 800 km Reichweite!
Vier Plattformen wird Stellantis in den nächsten Jahren etablieren:
- STLA Small (37–82 kWh)
- STLA Medium (87–104 kWh)
- STLA Large (101–118 kWh)
- STLA Frame (159–200+ kWh)
Als erstes Modell auf der neuen Plattform STLA Medium feiert der Peugeot E-3008 am 12. September 2023 seine Weltpremiere, bevor er Anfang 2024 zu den Agenten rollt. Er wird mit zwei Batteriegrößen (87 & 104 kWh) angeboten und kommt mit dem größeren Speicher mehr als 700 Kilometer (nach WLTP) weit. Den Peugeot 3008 wird es später auch als Verbrenner geben.
Wie viele neue Modelle mit Benzin- oder Dieselmotoren nach 2025 zu erwarten sind, ist noch ungewiss. Dann nämlich startet die Euro 7-Abgasnorm, die die Preise für Verbrenner steigen lässt. Gleichzeitig ist der Preiskampf bei den Elektrofahrzeugen in vollem Gange. Neben Tesla setzen nun auch die Asiaten die europäischen Autobauer zunehmend unter Druck. Mitunter deshalb bringt Stellantis 2024 mit dem neuen Citroën e-C3 ein 25.000 Euro (vor Abzug jeglicher Förderungen) E-Auto auf den Markt. Er wird in Europa für Europa gebaut werden, so Sebastian Haböck, Citroën, Abarth und FIAT Österreich Geschäftsführer.
Noch zuvor schafft es der Citroën AMI im Gewand eines FIAT Topolino endlich nach Österreich. Der kleine Italiener mit marokkanischen Wurzeln wird für unter 10.000 Euro Anschaffungskosten Individualmobilität ermöglichen.
FIAT 600e: Der Mokka aus Italien!
Der bessere Mokka kommt künftig aus Italien in Form des neuen FIAT 600e. Während der Opel Mokka Electric weiterhin mit dem alten Antriebsstrang (136 PS, 50 kWh brutto) ausgestattet wird, fährt der zwei Zentimeter längere und fasst 3.000 Euro günstigere FIAT 600e (4,17 m) demnächst mit 156 PS und 54 kWh brutto vor.
Diesen Antrieb wird kommendes Jahr dann auch der vollelektrische DS Automobiles DS 4 und vermutlich auch das für Ende 2024 geplante SUV im D-Segment erhalten.
Apropos Batterien: Bis 2030 will Stellantis mindestens fünf Gigafactorys am Laufen haben. Parallel erforscht Stellantis mit IBIS (Intelligent Battery Integrated System) die Möglichkeit an jedem Batteriemodul Wechselrichter zu installieren. Dies soll Kabel und somit Gewicht und Kosten sparen. Die genauen Vorteile liegen jedoch nicht nur mir noch nicht direkt auf der Hand. Details zum Forschungsprojekt blieb man uns bei der Veranstaltung in Schladming schuldig.
Lancia kommt wieder!
Schuldig blieb man uns leider auch Details zum Comeback von Lancia. Drei Modelle sollen für die kommenden Jahre bereits am Plan stehen. Immerhin gibt der Lancia Pu+Ra HPE einen ersten Ausblick.
Auch von Jeep® erwarten uns neue Modelle, wie Markenleiter Bernd Pfaller stolz berichtet. Stolz ist er auch deshalb, weil der kompakte Jeep® Avenger Anfang des Jahres den „Car of the Year“-Award gewonnen hat. Der in Polen gebaute Avenger ist der kleinste aller Jeep®. Oberhalb rangiert der Renegade (B-SUV), der Compass (C-SUV), der Wrangler (D-SUV) und der Grand Cherokee (E-SUV). Letzterer schafft es nun endlich über den großen Teich nach Österreich. 2025 folgen ihm – auf der STLA medium-Plattform – die beiden D-SUVs Recon und Wagoneer S.
Etwas ruhiger geht es bei Opel zu. Allerdings nicht hinsichtlich Markenneuheiten. Opel setzt künftig auf die drei Säulen Detox Design, Modern German und Greenovation. Der Opel Astra Electric demonstriert dies gut – demnächst auch als Sports Tourer genannter Kombi. Zugleich startet auch das Facelift des Opel Corsa Electric. Den Kleinwaagen gibt es künftig auch als Mildhybrid mit 48-Volt-System.
Fazit
Stellantis überschwemmt den Markt im kommenden Jahr mit zahlreichen Neuerungen. Ob sie preislich, qualitativ und technologisch mithalten können, muss sich zeigen. Der Peugeot E-3008 mit über 700 Kilometern Reichweite wird der Konkurrenz jedenfalls ordentlich zusetzen. Hoffentlich zieht der Konzern dann auch demnächst mit seinen Garantiebedingungen nach und gewährt, wie die meiste Konkurrenz, fünf oder mehr Jahre Garantie.
Compliance-Hinweis: Dieser Artikel wurde vom Fahrzeug-Importeur monetär unterstützt.
