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Der 5,29 m lange Mercedes-Benz S 350 d 4MATIC im Test!

Selten war eine Testwoche so schnell um, wie mit dem Mercedes-Benz S 350 d 4MATIC als Langversion. So lange wie das Auto hätte gerne auch der Testzeitraum sein können, denn mit 286 PS starkem Sechszylinder-Diesel und 76 Liter großem Tank wäre auch ein ausgedehnter Roadtrip drin gewesen.

Mercedes-Benz S 350 d 4MATIC lang: Achtung, der Präsident kommt!

Glaubt ihr, dass die S-Klasse-Kundschaft vor einem Kauf (dutzende) Testberichte studiert oder einfach zuschlagt, sobald eine neue auf den Markt kommt? Eine S-Klasse kauft man doch, weil man eine S-Klasse will. Da weiß man auch, dass man „Das Beste oder nichts“ bekommt. Als Langversion (5,29 m) bietet sie besonders viel Freude am Mitfahren und überraschenderweise – selbst mit dem schwächsten Diesel unter der Haube – sogar Freude am Fahren. Und das interessiert dann vielleicht doch den einen oder andern potenziellen Käufer.

Mercedes S-Klasse: Der 350 d ist mehr als ausreichend

Gut, ich würde auch die „kurze“ Version nehmen (3.600 € Differenz) und zur Not sogar auf den Allradantrieb verzichten, und so noch einmal über 5.100 Euro sparen, nur damit ich S-Klasse fahren könnte. So denken aber wohl nur Leute, die sich eine mindestens 112.680 Euro teure S-Klasse nicht leisten können. Egal, mir jedenfalls „genügen“ die 286 PS und 600 Nm Drehmoment aus 2,925 Litern Hubraum vollkommen. Der Sechszylinder-Diesel ist hervorragend weggedämmt, die 9-Gang-Automatik schaltet seidenweich und Windgeräusche hält das 1.584 Euro teure Verbundsicherheitsglas draußen. Und dank serienmäßigem 76 Liter Tank sind mit einer Füllung bis zu 1.100 Kilometer am Stück zurücklegbar. Das entspricht einem Verbrauch von knapp unter sieben Liter auf 100 Kilometer! Die schafft z. B. ein S 500 im Traum nicht, liegt doch sein WLTP-Verbrauch schon eineinhalb Liter über dem des S 350 (6,7 zu 8,1 l/100 km).


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Hohe Agilität Dank Allradlenkung

Aber zurück zum Testwagen, dem Mercedes-Benz S 350 d 4MATIC lang, in dem man im Fußraum der zweiten Reihe, spätestens aber im 540 Liter großen Kofferraum, den Staubsaugroboter von der Leine lassen könnte. Wer noch mehr Platz braucht, greift zum Mercedes-Maybach, der um weitere 18 Zentimeter länger ist. Unfassbar! Egal für welche Länge man sich entscheidet, die 1.789 Euro teure Hinterachslenkung sollte jedenfalls angekreuzt werden. Nicht nur, weil sie den Wendekreisdurchmesser der Langversion um zwei Meter auf unter 11 Meter verkürzt, sondern vor allem, weil sie dem Schlachtschiff eine Agilität verleiht, wie man sie von einer Präsidentenlimousine keinesfalls erwartet. Nur beim Ein- und Ausparken ist damit immer Vorsicht geboten. Denn steht man zu knapp am Randstein, reichen die 10 Grad maximaler Einschlagwinkel der Hinterräder locker, um die aufgezogenen, 1.700 Euro teuren AMG-Leichtmetallfelgen zu beschädigen.

Die Hinterachslenkung der S-Klasse sieht nicht nur witzig aus, sie bereitet auch Spaß!
Die Hinterachslenkung sieht nicht nur witzig aus, sie bereitet auch Spaß!

Sitzverstellung per Touch

Beschädigt hätte ich beinahe auch die Sitzverstellung. Die elegant anmutenden Hebelchen reagieren jetzt auf Touch. Mich nervt das, wirklich. Ich will mich nicht umdrehen müssen, um zu sehen ob sich die elektrische Kopfstütze auch tatsächlich nach oben oder unten bewegt. Aber ja, „First World Problems“. Und wie oft verstellt man schließlich seinen Sitz. Gestört hat mich persönlich auch noch die harte Armauflage der Mittelkonsole. Die ist zwar beheizbar, aber die darauf verlaufende Naht drückt in meinen Ellenbogen und Unterarm. Ich höre aber auch schon wieder auf mit dem Meckern, denn in einem an sich perfekten Auto nach Fehlern suchen, fühlt sich verkehrt an.

Auch die hinteren Passagiere haben im Testwagen absolut nichts zu meckern. Abgesehen von reichlich Beinfreiheit und luftigem Raumgefühl – Panorama-Schiebedach sei Dank – erfreuen sich die beiden Mitfahrer im Fond am Burmester®-Soundsystem, den belüfteten und beheizten Sitze, der Möglichkeit ein Smartphone induktiv aufzuladen und der eigenen Klimatisierungszone. Und selbst für den Fall der Fälle sind sie durch die Gurtairbags zusätzlich geschützt.

Fazit

Ich würde die S-Klasse mit Stolz fahren, selbst wenn es die billigste Variante im Line-up wäre. An den Luxus und Komfort, den sie vermittelt, würde ich mich allzu gerne gewöhnen. Schade nur, dass ich die 175.000 Euro des Testwagens als Kredit für meine Wohnung aufgenommen habe. Vielleicht geht sich nächstes Jahr doch noch eine weitere Testwoche aus. Dann vielleicht mit dem Maybach oder dem Plug-in-Hybriden. Träumen darf man schließlich, oder?

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