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Der 280 PS starke Hyundai Kona N im Test!

Hyundai hat nun auch dem Kona ein „N“ angesetzt und ihn mit viel Power und einem straffen Sportfahrwerk ausgestattet. Aber passt die N-Power wirklich in ein Mini-SUV? Mein Test wird es zeigen.

Hyundai Kona N: KonaN, der Barbar

Der Hyundai Kona ist ein echtes Multitalent. Es gibt ihn mit Diesel- und Benzinmotor, mit Elektromotor, als Benzin-Hybrid-Fahrzeug und nun auch als nachgeschärfte N-Version mit adaptivem Sportfahrwerk und 280 PS. Okay, das ist eigentlich auch „nur“ ein Benziner, aber als N hat der Kona einen gänzlich anderen Charakter als in seinen zivileren Versionen. Er klingt mächtig, ist auf Wunsch brettlhart, und frisst sich mit seinem elektronischen gesteuerten Sperrdifferential geradezu in Kurven. Dank seiner straffen Lenkung bleibt er dabei immer gut kontrollierbar.

Der will nur spielen!

Hyundai baut mit seinen N-Modellen aber nicht einfach nur schnelle Autos. Die Ingenieure in Namyang laden N-Fahrerinnen und -Fahrer geradezu zum Spielen ein. Dein Mini-SUV soll klingen als wäre es eine Woche beim Tuner gestanden? Geschenkt! Du willst nicht lang irgendwelche Einstellungen suchen müssen, aber jetzt an der Ampel eine gute Figur machen? Der prominent platzierte NGS-Knopf wartet schon darauf. NGS steht dabei für N Grin Shift, also so etwas wie die N-Grinse-Schaltung. Einmal gedrückt, werden jegliche Einstellungen im Fahrzeug für 20 Sekunden auf die sportlichste Stufe gestellt. Ddas hört und spürt man an den geöffneten Auspuffklappen, der verschärften Gaskennlinie und der härteren Lenkung und für die optische Komponente wird die Anzeige im Display verändert, wo nun Öl- und Motortemperatur sowie Drehmoment und Countdown angezeigt werden.
Aber da endet der Spieltrieb noch nicht. Fährt man ganz unschuldig eine Landstraße entlang, auf der ein Schild „Achtung! Kurvenreiche Straße“ steht, wird es von der Verkehrszeichenerkennung wahrgenommen und das Fahrzeug empfiehlt in den N-Modus zu schalten. Und wer kann da schon widerstehen?

Hyundai Kona N mit Wolken im Hintergrund

Innen wie außen: Sportlich!

Der Kona N ist wirklich auf Krawall gebürstet, wie deutsche Magazine es gerne schreiben. Er liegt tiefer, hat größere Felgen, rote Bremssättel sowie Schweller und Diffusor mit markanter, roter Linie und dicke Auspuffendrohre. Die rote Linie verwandelt sich im Inneren zur blauen Ziernaht, die auf dem Lenkrad, dem Schalthebel und den Sportsitzen in Alcantara-Leder-Kombination zu finden ist. Spätestens beim Anblick des „N“ auf den Sitzen braucht man sich keine Illusionen mehr zu machen, dass man hier komfortabel reisen wird. Zwar sind Seitenhalt und Verstellmöglichkeiten gut, nach zwei Stunden auf der Autobahn hätte ich mir aber etwas mehr Komfort gewünscht.

Das Cockpit hat vermutlich die wenigsten Änderungen abbekommen, von den Knöpfen am Lenkrad mal abgesehen. Die beiden 10,25-Zoll großen Displays kennt man so auch aus den braven Brüdern ohne N, ebenso die Klimaanlage oder die induktive Ladeschale. Mit dabei ist auch das KRELL Premium Sound System, das es beim Sound mit der Auspuffanlage aufnehmen kann.

Hyundai Kona N: Zahlen, Daten, Fakten

Der Hyundai Kona N wäre zwar nicht der Star eines Supertrumpf-Quartetts, verstecken müsste er sich aber keineswegs. Aus 1.999 cm³ werden hier 280 PS und maximal 392 Nm Drehmoment gekitzelt. Letztere liegen von 2.100 bis 4.700 Touren an und sorgen für ordentlichen Zug an der Vorderachse. Mit aktivierter Launch Control beschleunigt der kleine Barbar in 5,5 Sekunden auf 100 km/h und dann weiter, wenn man ihn lässt, bis 240 km/h. Wer die dynamische Seite ausreizt, bleibt dabei wohl kaum unter 11 Litern Super auf 100 km. Mit gezügeltem Gasfuß lässt sich der Kona N aber auch mit rund 8 Litern bewegen. Dann ist der 50 Liter Tank nicht ganz so schnell leer und man schafft immerhin mehr als 500 km.

Hyundai Kona N Instrumentendisplay

Eine Frage des Preises

Den Hyundai Kona N bekommt man in Österreich ab 45.990 Euro. Wer die komplette Aufpreisliste ankreuzen möchte, bekommt noch ein Schiebedach für 690 Euro sowie eine Metallic Lackierung für 550 Euro dazu, dann hat man die Optionen ausgereizt. Für 47.230 Euro bekommt man bei Hyundai theoretisch auch schon einen Santa Fe. Aber wer einen Kona N will, dem ist der Platz wohl nicht ganz so wichtig. Passendere Konkurrenten wären der MINI John Cooper Works Countryman All4 mit 306 PS ab 50.550 Euro oder ein Nissan Juke Nismo RS mit 218 PS, den es aber nur noch gebraucht gibt.

Fazit

Dem Kona steht das N überraschend gut – es macht aus einem gemütlichen Mini-SUV einen kleinen Barbaren. Fahrwerk und Antriebsstrang zeigen sich, je nach Wunsch, ausgewogen bis höchst dynamisch. Infotainment und Bedienung funktionieren bei Hyundai sowieso immer schnell und einfach. Für das Gebotene schreckt mich der Preis nicht, persönlich würde ich aber dennoch zum für mich stimmigeren und etwas günstigeren i30 N greifen.

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