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Der BMW 225xe iPerformance Active Tourer im Test!

Kann mich der BMW 2er Active Tourer als 224 PS starkes 225xe iPerformance-Hybridmodell überzeugen? Der Test zeigt’s!

BMW 225xe Active Tourer: So gar nicht grün!

Neue Klimaziele braucht das Land, so die Überschrift sämtlicher Artikel nach den Marathonverhandlungen über die CO2-Reduktion bei PKW. Konkret soll 2030 der Schadstoffausstoß für Autos um 35 Prozent verringert werden. Als Berechnungsgrundlage dient das Jahr 2021 für die neuen CO2-Ziele. Neuwagen dürfen bis dahin nicht mehr als 95 Gramm Kohlendioxid je Kilometer ausstoßen. Aktuell liegt der Wert bei 118,5 Gramm.

Und die Lösung unserer Probleme? Plug-in-Hybriden wie der BMW 225xe iPerformance Active Tourer, oder nicht?

Auf dem Papier 2,3 l/100 km …

Jedenfalls sprießen diese Wunderwuzzis wie die Schwammerl aus dem Boden. Können sowohl Langstrecke als auch Kurzstrecke und verbrauchen quasi nix – laut Norm. 2,3 Liter Benzin je 100 Kilometer sind für den BMW 225xe iPerformance Active Tourer mit einer Systemleistung von 224 PS ausgewiesen.

Man muss sich einmal die Kuriosität unserer Welt auf der Zunge zergehen lassen. Einerseits schmilzt uns das Eis in der Antarktis davon, aber andererseits werden Autos auf den Markt gebracht, die durch die zusätzliche Elektrifizierung immer schwerer werden und dadurch blos am Papier ökologisch sind.

Beispiel gefällig?

Der BMW 218i Active Tourer hat denselben 1,5-Liter turboaufgeladenen Dreizylinder-Benziner und gut 300 Kilogramm weniger auf der Hüfte als sein scheinbar „ökologisches“ Pendant 225xe. Da relativiert sich somit auch gleich die Mehrleistung von 84 PS, da das zusätzliche Gewicht auch beschleunigt werden will.

Aber immerhin kann man zufrieden den Diskussionen über etwaige Dieselfahrverbote im Radio lauschen und dem Zauber der vermeintlichen Ökologie bei der Arbeit zusehen, während man mit Tempo 140 auf der Autobahn dahinrauscht.

… in der Tat eher 10 l/100 km!

Die Rede ist hier nicht von Ökoanzeigen welche einem Visualisieren wie viele Bäume man während der Fahrt bereits gerettet hat, sondern vom Momentanverbrauch. Dieser steht im BMW 225xe iPerformance Active Tourer übrigens meist jenseits der 10-Liter-Marke. Ist nämlich der Ladestand kleiner 50 Prozent, wird der Energiespeicher ständig mit Hilfe des Verbrenners geladen um anschließend wieder teilweise elektrisch fahren zu können.

Zusätzlich zum Akku schrumpft nicht nur der Kofferraum auf 400 Liter, nein auch der Tank wird kleiner. Lächerlich klein, denn dieser fasst nur mehr 36 Liter (218i: 51 l). Damit kommt man dann gut 350 Kilometer weit, bevor der Bordcomputer wieder um Nachschub bittet. Ich will hier keinesfalls den 2er Active Tourer schlecht reden, sondern bloß unser aktuelles, groteskes System in Frage stellen.

Abgesehen davon macht der BMW 225xe iPerformance Active Tourer alles richtig. Die Sitze sind top, das verwendete Leder dick und die aufpreispflichtige harman/kardon-Soundanlage sorgt mit fetten Bässen und klarem Klang für gute Stimmung während der Fahrt. Das über die Jahre gereifte iDrive-Bediensystem ist äußerst intuitiv und unterstützt nun auch die Bildschirmtappserei und Smartphone-Integration. Übrigens ist der iDrive-Controller auch touchsensitiv und so kann man die Buchstaben fürs Navi gleich direkt darauf zeichnen. Die Erkennung der Schmiererei ist dermaßen ausgereift, dass sogar die schlimmste Klaue zuverlässig entschlüsselt wird.

Und die Preise? Die starten beim BMW 225xe iPerformance Active Tourer bei 38.150 Euro. Mein über kompletter Testwagen durchbricht mit 55.286 Euro gar die 50er-Mauer. Der für mich attraktivere 218i ist hingegen schon ab 29.350 Euro zu haben.

Fazit

Fahrwerk, Lenkung, Innenraum alles top nur das Konzept ist meiner Meinung nach ein Flop. Der Akku lässt neben dem Tank auch den Kofferraum ordentlich schrumpfen. Viel Stauraum und Platz ist schließlich die Grundanforderung an einen Van. Mit Sicherheit ist der Plug-in-Hybrid in der Stadt besser aufgehoben als auf dem Land. Wer allerdings wirklich ökologisch in der Stadt unterwegs sein will, der sollte besser in eine Jahreskarte der Öffis investieren oder einen Drahtesel kaufen.
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