(K)ein freches Früchtchen: Der Citroën C3 Aircross im Test
„So, bittesehr. Einmal bunte Zitrone!“, sagt der freundliche Werkstattleiter, als er mir den Schlüssel für den Citroën C3 Aircross übergibt. Als 1,95 Meter Mann fühle ich mich ein bisschen fehl am Platz in dem farbenfrohen Auto mit süßen Rundungen. Diese Kombination hat aber durchaus Vorteile.Das Kompakt-SUV von Citroën
Früher bestachen Citroën durch Eleganz. Man denke dabei nur an die DS. Mit Hydropneumatik ließen sich die Mercedese aus Frankreich fahren wie auf Wolken. Auch im neuen C4 Cactus ist wieder ein komfortables Fahrwerk verbaut, auf das ich schon sehr gespannt bin. Aber jetzt geht es einmal um den C3.
Der C3 Aircross ist Citroëns Antwort auf Hyundai Kona und KIA Stonic. Nur eben frankophon. Ich nehme auf Stoffsitzen Platz, die nicht nur gut ausschauen, sondern auch couchähnlich weich sind. Seitenhalt ist nicht so seine Stärke, aber mit dem Kompakt-SUV wird man auch selten in Situationen kommen, in denen Sportsitze gefragt wären.
Auch der Rest des Innenraums ist auf Bequemlichkeit ausgelegt. Die hellen Farben der Sitzbezüge und des Armaturenbretts sorgen für eine wohnliche Atmosphäre, die zusätzlich noch von orangen Zierstreifen aufgefrischt wird. Auf der Rückbank haben zwei Kids locker Platz. Für Erwachsene wird’s logischerweise etwas enger. Lange Strecken sind aber dennoch kein Problem.
Das Infotainmentsystem ist aus anderen PSA Fahrzeugen bekannt. Es ist übersichtlich und dabei intuitiv und leicht zu bedienen. Abzüge gibt es für die längeren Ladezeiten, die mangelnde Qualität der Rückfahrkamera und die fehlenden Knöpfe. Zwar mag es durch letztere aufgeräumter wirken, aber die Bedienung der Klimaanlage über den Touchscreen lenkt schon sehr vom Fahren ab. Womit wir beim nächsten Punkt ankommen, dem…
Fahrverhalten des C3 Aircross
Der 110 PS Benziner ist eine fantastische Maschine, die auch gut zum C3 Aircross passt. Der Dreizylinder hat einen kernigen Klang und treibt das bunte SUV auch gut voran. Die 6-Gang Automatik schaltet unaufgeregt und verrichtet ihre Arbeit ohne große Mühen. Beim Test mit dem C3 hab ich ein bisschen über den Motor geschumpfen. Mit Automatik macht er sich aber deutlich besser. Im Schnitt genehmigt sich der Kleine 6,8 Liter. Von 0 auf 100 km/h geht’s in 10,6 Sekunden, das Ende ist bei 183 km/h erreicht. Für den Stadtverkehr, das Zuhause des C3 Aircross, optimal. Aber auch für Langstrecken ist der Citroën zu gebrauchen, wie ich auf der Fahrt zum Cadillac Big Meet in Kremsmünster testen durfte. Und die chromverzierten US-Straßenkreuzer haben etwas mit dem C3 Aircross gemeinsam.
Der C3 Aircross erregt Aufsehen
Denn genau wie den üppigen Cadillacs, wird auch dem bunten Aircross nachgeschaut. Männer belächeln mich eher mitleidig, denken sich wohl, dass ich das Auto meiner Oma geklaut habe. Aber wenn meine Geschlechtskollegen wissen würden, wie gut der C3 Aircross mit seinen orangen Designelementen bei der Damenwelt ankommt, würde ihnen das Lächeln vergehen. Denn die haben dem Süßen öfter nachgeschaut. Dem Auto allerdings auch. Spaß beiseite. Den Frauen aller Altersgruppen scheinen die Rundungen und auch die knalligen Farben zu gefallen. Ich kann den orangen Zierleisten außenrum nach einigen Testtagen auch etwas abgewinnen. Auf Supermarktparkplätzen sticht der Citroën aufgrund seiner Höhe schon etwas raus. Dank der knalligen Dachrehling erspäht man ihn aber sofort.
So viel kostet der Aircross
Der Doppelwinkel (so werden Citroëns aufgrund ihres Logos – zwei übereinander liegende Winkel – auch genannt) beginnt bei 15.540 Euro. Dafür gibt’s einen 83 PS Benziner. Unser Testwagen in der Topausstattung SHINE kostet 22.840, mit Extras wie der Rückfahrkamera, dem HiFi Soundsystem oder dem Head-up Display sogar 27.390.