Der 2024 Honda ZR-V im Test!
Mit dem Honda ZR-V erweitert der japanische Hersteller seine SUV-Palette und positioniert ihn zwischen dem kompakten HR-V und dem größeren CR-V. Wir haben uns den Neuzugang genauer angesehen.Honda ZR-V Advanced: Elegante Mitte
Mit dem ZR-V füllt Honda sein SUV-Portfolio auf. 4,57 Meter ist das C-Segment SUV lang und platziert sich damit genau zwischen dem kleineren HR-V (4,34 m) und dem größeren CR-V (4,71 m). Sein Aussehen ist klar und schnörkellos, die abfallende Dachlinie sorgt für eine sportliche Silhouette, ohne dabei den praktischen SUV-Charakter einzubüßen. Während andere Marken mit leuchtenden Kühlergrillen um Aufmerksamkeit heischen, wirkt der ZR-V fast schon erfrischend unaufgeregt.
Auch innen zeigt sich der ZR-V besonnen. Honda übernimmt das Layout aus dem Civic, inklusive der charakteristischen Wabengitter-Leiste, die sich über die gesamte Breite des Armaturenbretts zieht. Der Fokus liegt auf Funktionalität und Bedienfreundlichkeit. Physische Tasten und Schalter erleichtern die Bedienung, während das 9-Zoll-Mitteldisplay mit logischer Menüführung und flotter Reaktionszeit punktet. Bloß, dass man einige Einstellungen (Piepsen bei Geschwindigkeitsüberschreitung) nur im Stand tätigen kann, ist ein unnötiger Wermutstropfen.
Das digitale Instrumentendisplay (10,2 Zoll) und ein Head-up-Display runden die Ausstattung ab. Die unkonventionell designte Mittelkonsole verzichtet auf einen klassischen Automatik-Wahlhebel. Stattdessen wird, wie im CR-V, der Antriebsmodus über Tasten gewählt. Die Bedienung benötigt zwar etwas Eingewöhnung, funktioniert danach aber tadellos.

Die Materialien im Innenraum sind robust und hochwertig verarbeitet. Die Sitze bieten guten Komfort, auch auf längeren Fahrten, und das Platzangebot ist vorne wie hinten großzügig. Der Kofferraum mit 370 bis 1.291 Litern liegt im Klassenschnitt und bietet ausreichend Stauraum für den Alltag. Hier kann der ZR-V, genau wie sein großer Bruder, überzeugen.
Antrieb: Im Alltag stark, am Berg nicht optimal
Honda setzt im ZR-V ausschließlich auf seinen bewährten e:HEV 2.0 i-MMD Hybridantrieb. Dieser kombiniert einen 143 PS starken Benzinmotor mit einem 184 PS Elektromotor. Da die Motoren zwar gleichzeitig, aber nie gemeinsam Arbeiten, sind die 184 PS des E-Motors auch gleich die Systemleistung. Und die sorgt für zügige Beschleunigung (0–100 km/h in 8 Sekunden) und eine Höchstgeschwindigkeit von 173 km/h.
Das Ansprechverhalten ist direkt, und bei ortsüblichen Geschwindigkeiten hängt der Honda gut am Gas. Auf der Autobahn arbeitet der schwächere Benziner allein. Dadurch büßt der ZR-V an Dynamik ein, macht aber immer noch eine solide Figur und verbraucht etwa 6,5 Liter auf 100 km. Im Alltag bewegt sich der Verbrauch je nach Fahrweise zwischen 5 und 6 Litern. Das könnte noch ein bisschen besser sein.

Bei Bergfahrten gerät der Antriebsstrang an seine Grenzen. Bergauf war der Akku schnell leer und der Benzinmotor arbeitet hörbar. Bergab sind die Batterien schnell voll und es gab nur noch Motorbremse und keine Rekuperation mehr. Im Alltag lässt sich diese über Schaltwippen anpassen. Allerdings springt die Einstellung nach ein paar Sekunden wieder auf den Standardwert zurück.
Volle Ausstattung, aber kein Schnäppchen
Schon das Basismodell „Elegance“ ist mit 42.490 Euro nicht günstig, bietet aber bereits eine umfassende Ausstattung. Unser Testwagen in der „Advance“-Ausstattung schlug mit 49.490 Euro zu Buche und hat dann bereits das größere Instrumentendisplay (10,2 statt 7,2 Zoll), adaptives Fernlicht, das Bose® Premium Soundsystem mit 12 Lautsprechern, ein Head-up-Display, ein Panorama-Glasschiebedach und die elektrische Kofferraumklappe inklusive. Als einzige Option kommt die Lackierung in „Still Night Pearl“ (850 Euro) an Bord, womit der Gesamtpreis auf 50.340 Euro klettert. Die einzigen anderen Optionen sind Felgen und ein Body-Pakete.
Honda bietet hier ein solides Paket für das hart umkämpfte C-SUV-Segment an. Die Konkurrenz à la Hyundai Tucson, KIA Sportage oder Toyota RAV4 kostet bei gleicher Ausstattung etwa dasselbe.
Fazit
Der Honda ZR-V ist eines dieser Autos, wo man einfach einsteigt und losfährt. Er gibt keine Rätsel bei der Bedienung auf, fährt wahlweise sportlich oder sparsam und hat auch noch einiges an Platz, wenn man den braucht – wie auch so mancher Konkurrent. Wer aber ein bodenständiges SUV in dieser Größe sucht, sollte sich den ZR-V jedenfalls ansehen.
