Der 2025 Hyundai IONIQ 5 N Line im Test!
Der Hyundai IONIQ 5 hat sich mit seiner Kombination aus futuristischem Design und solider Technik einen festen Platz in der Welt der Stromer erarbeitet. Für 2025 bekommt das Erfolgsmodell ein sanftes Facelift.Hyundai IONIQ 5 N Line: Jetzt wird’s sportlich!
Der IONIQ 5 N Line zeigt sich – immer noch in Cyber Gray – sachte überarbeitet: Neue Matrix‑LED‑Scheinwerfer, ein aktualisiertes Heck-Design mit längerem Dachspoiler und endlich ein Scheibenwischer für die Heckscheibe. Das wars dann auch schon mit den sichtbaren Veränderungen für das um zwei Zentimeter auf 4,66 Meter gewachsene Fahrzeug.
Innen im IONIQ 5
Auch im Innenraum ist nicht alles komplett neu. Das großzügige Raumgefühl des Prefacelifts bleibt erhalten, ebenso die flache Bodenstruktur und die verschiebbare Mittelkonsole („Universal Island“). Dort findet man nun aber haptische Tasten für häufig genutzte Funktionen, wie Sitzheizung, Rückfahrkamera oder Einparkhilfe. Auch die Induktive Ladeschale für das Smartphone ist hierhin gewandert. Neu (und in meinen Augen viel hübscher) ist auch das Design des Lenkrads.
Die zwei gut ablesbaren 12,3-Zoll‑Displays kennen wir bereits vom Vorgänger. Die Bedienung ist klar strukturiert – eine Kombination aus Touch-Bedienung, Shortcut-Leiste und Klimabedienung wie beim Vorgänger. Das System wird wie bisher via OTA-Updates aktuell gehalten – die Menüführung bleibt aber etwas umständlich.
In der ersten Reihe sitzen Fahrer und Beifahrer in der N Line – für 1.990 Euro extra – auf Sportsitzen mit roten Kontrastnähten. Klimatisierung und Liegefunktion sind nach wie vor dabei. Und auch die Passagiere im Fond genießen üppige Knie- und Ellbogenfreiheit. Das Kofferraumvolumen von 520 bis 1.580 Litern (524–1.591 l beim Vorgänger) bietet viel Platz, auch für größere Ladungen. Der Frunk fällt im Allrad-IONIQ 5 mit 24 l – statt 57 l im Hecktriebler – zwar kleiner aus, aber reicht zumindest fürs Ladekabel.

Motor und Fahren
Für den Vortrieb sorgt im Testwagen ein Allrad‑System bestehend aus zwei Elektromotoren, das 325 PS und 350 Nm Systemleistung liefert. Der Sprint von 0–100 km/h gelingt damit in 5,3 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt wie beim Vorgänger bei 185 km/h. Damit ist er etwas stärker als das frühere Topmodell mit 305 PS, aber deutlich unter der echten N-Version mit 650 PS.
Das Fahrwerk bleibt komfortbetont und schluckt Langstrecken-Unebenheiten souverän. Bloß die 20-Zöller der N Line verhindern noch mehr Abrollkomfort. Im N‑Modus kommt die sportliche Seite zum Vorschein: schärferes Ansprechverhalten, verbunden mit der satt-ruhigen Straßenlage dank 2,2 Tonnen Leergewicht. Die Lenkung ist präzise und mit viel Power und Traktion machen auch schnelle Kurven im IONIQ 5 richtig Spaß.
Laden und Reichweite
Die neu verbaute 84‑kWh‑Batterie (statt der früheren 77,4 kWh) lässt die WLTP‑Reichweite um 12,5 Prozent auf bis zu 570 km steigen. Die Ladeleistung bleibt, dank 800-Volt-Batteriesystem, mit 225 kW stark und verspricht weiterhin Ladezeiten von 10 auf 80 Prozent in 18 Minuten. In meinem Ladetest, der leider erst bei 28 Prozent gestartet hat, lag die maximale Leistung bei 181 kW. Das erinnert sehr an die Ladekurve beim Test des Prefacelifts im Mai 2022.
Auf mehreren hundert Kilometern Autobahn, Landstraße und Stadt bei moderaten Temperaturen Anfang Juni, kam ich auf einen Verbrauch von durchschnittlich 20 kWh auf 100 km. Bei einer Akkukapazität von 80 kWh netto ergibt sich daraus eine Reichweite von ziemlich genau 400 Kilometern – in der Stadt etwas mehr, auf der Autobahn etwas weniger. Von 80–10 Prozent wären das immerhin noch 280 km, die man in 18 Minuten nachlädt.

So viel kostet der IONIQ 5
Der Hyundai IONIQ 5 mit N Line‑Ausstattung und Allrad-Antrieb startet aktuell (08/2025) bei 58.390 Euro – rund 1.400 Euro mehr als das Vorgänger‑Topmodell von 2022 (56.990 € für 72,6 kWh Allrad). Dafür gibt es aber serienmäßig, was früher oft als Zusatzpaket galt: Matrix-LED, 20-Zoll-Felgen, Head-up Display, BOSE®-Soundsystem. Bei meinem Testwagen war noch das Smart Sense-Paket mit 360°-Kamera, Einparkassistent und Toter-Winkel-Assistent für 1.590 Euro sowie das N Line Sitzpaket mit Leder/Alcantara-Mischung, Belüftung und Memoryfunktion für 1.990 Euro dabei. Außerdem eine Wärmepumpe für 990 Euro, ein Panoramaglasdach für 1.390 Euro und die V2L-Funktion für 390 Euro, sowie die Lackierung in Cyber Gray für 790 Euro. Macht insgesamt 65.530 Euro, abzüglich diverser Förderungen und Boni von Hyundai 62.630 Euro. Die ähnlich teure Konkurrenz? Das Tesla Model Y startet mit Allradantrieb bereits bei 51.570 Euro, ein KIA EV6 als GT-line kann etwa dasselbe wie der IONIQ 5, kostet aber 2.000 Euro mehr. Den Polestar 4 gibt es zu dem Preis nur mit Heckantrieb. Vielleicht noch der smart #5 Pulse mit 100 kWh Batterie, Allradantrieb und 587 PS, den es ab 58.500 Euro gibt.
Fazit
Beim Facelift des Hyundai IONIQ 5 N Line wurde ein ohnehin gutes Auto zart verbessert. Der N‑Modus bringt Spaß ohne Komfortopfer, denn auf langen Strecken ist das Fahrwerk auch mit den 20-Zöllern komfortabel. Der Innenraum bleibt großzügig und flexibel, das Infotainment weitgehend intuitiv, wenn auch nicht perfekt. Schade nur, dass das Laden wieder nicht mit voller Power funktioniert hat.
