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Der Opel Insignia Sports Tourer Exclusive 2.0 CDTI BlueInjection im Test

Wer hätte gedacht, dass aus dem biederen und eher langweiligen Opel Vectra der 90er und 2000er Jahre irgendwann mal so ein hübsches Auto wie der Insignia entsteht. Der Vorgänger war schon aus dem Schatten der Vergangenheit getreten. Doch mit der Neuauflage wagen sich die Rüsselsheimer in Richtung Premiumklasse vor.

Luxus + Platz + Laderaum = Insignia Sports Tourer

Kombiversionen sind einfach immer die besseren und schöneren Autos. Okay, ob sie wirklich hübscher als die Limousinen sind, darüber scheiden sich die Geister. Aber praktischer sind sie auf alle Fälle. Vor kurzem haben wir das schon bei BMW 5er und Volvo V90 festgestellt. Und der Opel Insignia Sports Tourer ist da keine Ausnahme. Er vereint auf nahezu fünf Metern Länge schönes Design, hohen Sitzkomfort, hervorragende Fahreigenschaften und das Wichtigste – Platz. Mit 560–1.665 Litern Kofferraumvolumen fasst er genauso viel wie die (Premium-)Konkurrenz. Nur mal zum Vergleich: KIA Optima SW: 552–1.686, Mercedes-Benz E-Klasse: 670–1.820, BMW 5er:  570–1.700, Volvo V90: 560–1.523. Selbst eine 246 × 62 Zentimeter lange Arbeitsplatte konnten wir im Insignia transportieren. Allerdings kann dann niemand mehr mitfahren.

Wunderbares Fahrwerk

Auch wenn es schön ist zu wissen, dass man auch sperriges Ladegut unterbringt, ist es eigentlich schade, den Insignia allein zu fahren. Denn der Insignia Sports Tourer ist ein richtig, richtig angenehmes Auto. Schon nach den ersten Metern wurde mir klar, dass man mit ihm locker mit Freunden und Gepäck in den Urlaub fahren oder auch einen Familienurlaub bewältigen könnte, sei die Strecke noch so lang. Die AGR-Sitze geben tollen Halt und sind gleichzeitig gemütlich und vielfach verstellbar. Doch das Herzstück dieses Fahrkomforts liegt in der Aufhängung. Die Rüsselsheimer haben sich da selbst übertroffen. Bodenwellen werden vom Fahrwerk einfach weggebügelt. Bei sportlicherer Fahrweise bekommt man als Fahrer dennoch ausreichend Feedback von der Straße, was das Fahrzeug zu einem hervorragenden Kurvenräuber macht.

Und damit übertreibe ich keineswegs. Betätigt man die Sporttaste, müssen die Hände gleich etwas fester am Lenkrad ziehen und auch die Federung wird etwas härter. Im Tourmodus bekommt man dann das Beste aus beiden Welten.

Unter der Haube

Damit Kurvenräubern überhaupt Spaß macht, muss der Insignia ausreichend motorisiert sein. Unter der schwarzen Haube unseres Testwagens schlummert ein 2,0 Liter 4-Zylinder Turbodiesel mit 170 PS. Damit lässt sich was anfangen, keine Frage. Das einzige was nicht zu diesem kraftvollen Aggregat in Kombination mit dem Premium-Auftritt des Fahrzeugs passt, ist das manuelle 6-Gang-Schaltgetriebe. In dieses Auto gehört ein Automatikgetriebe – Punkt. Da reicht es nicht, dass die Gänge per Hand kurz und knackig eingelegt werden können. Kuppeln und Schalten gehören einfach nicht in diese Klasse – gut, dass Opel hier optional ein 8-Gang-Automatikgetriebe anbietet.

Schließlich nimmt einem der Insignia ja auch sonst einiges ab. Zum Beispiel über die OnStar-Taste. Was der Service beinhaltet, seht ihr im Video:

Technisch hat der Opel Insignia einiges zu bieten. Der Touchscreen für das Infotainmentsystem, und das System selbst, sind einfach und intuitiv zu bedienen. Das Display reagiert ist schnell und alles sieht sehr übersichtlich aus, leider aber auch etwas unemotional und lieblos. Was fehlt, ist ein Drehregler in der Mittelkonsole, über den sich die technischen Spielereien steuern lassen. Das haben andere Premiumfahrzeuge dem Insignia voraus.

Günstige Alternative?

Was ist eigentlich die Konkurrenz des Sports Tourer? Die Opelaner würden wohl gerne E-Klasse und 5er Touring dazu zählen. In Wahrheit wird er sich aber wohl mit Skoda Superb, VW Passat und KIA Optima SW herumschlagen müssen. Für den von uns getesteten Opel Insignia Sports Tourer werden rund 50.000 Euro aufgerufen. „Viel für einen Opel“, denkt ihr vielleicht. Aber ein gleichwertiger BMW oder Mercedes-Benz kostet fast das doppelte und ohne die ganzen Extras beginnt unser Tester bei 37.190 Euro.

Fazit

Der Opel Insignia Sports Tourer hat das bequemste Fahrwerk seiner Klasse und macht lange Reisen zum reinsten Vergnügen. Mit 170 PS kommt man souverän voran und was das Wichtigste ist: er hat unglaublich viel Platz. Bekommt man nun Premium für wenig Geld? Ja. Wenn 50.000 Euro für euch wenig sind.
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