Jahr für Jahr schnappe ich mir ein Auto und fahre damit quer durch Europa auf Sommerfrische. Dieses Jahr sollte es der hübsche Mazda MX-5 sein. Die Strecke: Österreich, Deutschland, Niederlande, Belgien und retour in die Heimat. Über den Nippon-Roadster selbst hatte ich Euch ja bereits berichtet. In dieser Story geht’s mir um den Weg und das Ziel, also die Erlebnisse.
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Das Tomorrowland 2016 in Boom, Belgien | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
Mehr als 180.000 Elektromusik-Begeisterte strömten heuer zum zwölften Mal in die belgische Kleinstadt Boom auf das 35 Hektar große Freigelände des Tomorrowland Festivals, und ich. Noch nie davon gehört? Dann kann’s Dir auch egal sein, dass alle Karten schon nach 30 Minuten (!) ausverkauft waren [;-)].
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Das Tomorrowland 2016 in Boom, Belgien | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
Wie komme dann ausgerechnet ich, ein österreichischer Motorblogger, auf die Idee dieses Festival zu besuchen? Ganz einfach: Mazda Europe ist einer der großen Sponsoren der Veranstaltung und Unterstützer des belgischen DJs „Lost Frequencies“. Auto und Festivalpässe – meine bessere Hälfte durfte mit – waren damit fixiert.
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Filou Raphael kurz vor Start des Tomorrowland 2016 in Boom, Belgien | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
Etwas „schwieriger“ gestaltete sich die Planung der Fahrstrecke. Wo sollten wir bloß unsere Zwischenstopps einlegen? Freitag mussten wir im Hotel in Brüssel (liegt rund 30 km südl. von Boom) sein, dienstags zuvor konnten wir mit dem MX-5 starten.
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Von Wien aus sollte es irgendwie passend nach Boom, Belgien, gehen. Bloß wie? | Picture © google maps |
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2016 Mazda MX-5 Revolution G160 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
Am Anfang wollten wir Meter machen und die Wahl fiel auf das fesche Koblenz. Acht Stunden Fahrt – rund eine Stunde hinter Frankfurt – am ersten Tag des Urlaubs sollten kein Problem sein, dachte ich.
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Die junge Stadt Koblenz, Deutschland | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
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2016 Mazda MX-5 Revolution G160 am „Deutschen Eck“ in Koblenz, Deutschland | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
Erstes Problem: Gepäck. Während meine Wenigkeit dank weltmeisterlicher Packkünste mit einem Reisetrolley und einer zusätzlichen Tasche für geplante Woche auskam, waren es beim Fräulein gleich zwei Trolleys und eine extra Tasche. Nichts Außergewöhnliches also – solange man das 130 Liter kleine Kofferloch des MX-5 nicht kennt.
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2016 Mazda MX-5 Revolution G160 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
Die drei Trolleys passten exakt in die Ladeluke. Einer quer ganz unten und zwei längs darüber. Doch wohin mit dem restlichen Zeugs? Handschuhfach oder Türablagen Fehlanzeige. Meine Freundin witterte schlussendlich Platz im Verdeckkasten. Dort, hinter den Kopfstützen, findet sich zusätzlicher Stauraum, sofern die Stoffkapuze geschlossen ist.
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2016 Mazda MX-5 Revolution G160 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
Das Verdeck konnte während der scheinbar nie enden wollenden Autobahnfahrt nach Koblenz aber gerne geschlossen bleiben. Der Fahrtwind hätte mir sowieso nur mein perfekt gedecktes Haupt kahlköpfig gerissen. Mit 1,93 Meter hat man’s eben nicht leicht im kleinen Cabriolet.
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Filou Raphael legt vorm Photoshooting Hand an den Mazda MX-5 Revolution G160 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
Und damit wären wir auch beim zweiten Problem: Acht Stunden Fahrt am Stück stutzen mich nachdrücklich, auf die richtigen, vom MX-5 geforderten Maße zurecht. Die Tage danach saß der Miata dafür wie ein perfekt geschnittener Maßanzug.
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2016 Mazda MX-5 Revolution G160 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
Weiter ging es in Richtung Amsterdam, die Stadt der Radfahrer und Grachten.
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Das grachtenvolle Amsterdam, Niederlande | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
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Frühstücken in Amsterdam, Niederlande, mit einem von vielen Fahrradfahrern der Stadt | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
Erfreulich an der gesamten Route: Weder in Deutschland, noch in den Niederlanden oder in Belgien zahlen Touristen für die Nutzung der Autobahnen und Landstraßen. Dafür wird man in der holländischen Hauptstadt ordentlich zur Kasse gebeten.
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Freie Autobahnen auf dem Weg nach Amsterdam, Niederlande | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
Kurzparken in Amsterdam kostet ab zwei Euro für 30 Minuten. Wer kein Ticket zieht, zahlt ab 60 Euro Strafe. Der MX-5 durfte daher in der Garage, die angeblich acht Euro, schlussendlich jedoch 50 Euro kostete, parken. Grund: Wir hätten zumindest einmal öffentlich fahren müssen um das günstige P+R-Angebot nutzen zu können.
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2016 Mazda MX-5 Revolution G160 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
Auch die Spritpreise sind im Vergleich zu unsrigen abgehoben. Der Liter Super (95 Oktan) kostet derzeit rund 1,50 Euro, in Belgien circa 1,30 Euro. Und dann ist auch noch das Start-Stopp-System des MX-5 überflüssig, denn die Wartezeiten an Ampeln bei den Holzschuhträgern und auch in Belgien sind so kurz, dass es sich keinesfalls rechnet den Motor abstellen zu lassen. Gefühlt keine 10 Sekunden Rotphase.
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2016 Mazda MX-5 Revolution G160 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
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Es gibt sie wirklich, die Holzschuhträger in den Niederlanden | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
Auch Park-Sheriffs oder Radargeräte konnten wir nicht ausmachen. Kein Wunder, halten sich doch tatsächlich alle an die Verkehrsregeln. Drängeln, Hupen, … sowas kennen die Benelux-Fahrer nicht. Alle sind freundlich und zeigen Geduld.
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2016 Mazda MX-5 Revolution G160 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
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Irgendwo im niederländischen Hinterland | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
Überhaupt sind die niederländischen Städte sehr gechillt. Den Haag, die fesche Businessstadt, mit schönen Kaffees und Grachten, oder Rotterdam, die rauere, jung bevölkerte Hafenstadt mit ihren vielen verschiedenen „Food Markets“ und gratis Wasserspendern am Straßenrand.
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2016 Mazda MX-5 Revolution G160 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
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2016 Mazda MX-5 Revolution G160 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
Einzig Brüssel selbst wirkt noch irgendwie angeschlagen nach den schrecklichen Terroranschlägen von März dieses Jahres. Durch die Stadt patrouillieren schwer bewaffnete Fünfer-Trupps. Egal ob Touristen oder Einheimische, alle mustern sich gegenseitig auf eine unangenehme Art – verständlich.
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Stadtführung durch Brüssel, Belgien | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
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Erinnerungspflichtfoto | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
Dieses ungute Gefühl das die Großstadt belastet, blieb an den Toren des Tomorrowland Festivals hängen. Spätestens nach den gründlichen Sicherheitschecks fühlten sich offensichtlich alle wohl.
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Das Tomorrowland 2016 in Boom, Belgien | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
Die unterschiedlichsten Nationalitäten waren vertreten, Probleme wie Stänkereien oder gar Raufereien waren absolut nicht auszumachen. Generell zeigte sich das Festival mit den 16 Bühnen also 1A organisiert. Die Acts waren gut gewählt, die Shows hervorragend inszeniert und die Bühnenvorplätze ausreichend groß, gar riesig.
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Das Tomorrowland 2016 in Boom, Belgien | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
Die Bühnen selbst gingen auch heuer wieder als Kunstwerke durch. Jede einzigartig dekoriert und das Umfeld passend dazu gestaltet. Uns beeindruckte dabei nicht nur die unglaubliche 140 Meter breite Hauptbühne, sondern vor allem die „Drachenbühne“ mit ihrem durch das Wasser verlaufenden Drachenschwanz und automatisiert bewegtem Drachenkopf über der eigentlichen Bühnenfläche.
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Das Tomorrowland 2016 in Boom, Belgien | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
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Das Tomorrowland 2016 in Boom, Belgien | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
Mit großen Wartezeiten rechneten wir beim aufgestellten Riesenrad. Umso erstaunter waren wir als dort nicht nur niemand anstand, sondern das Fahren damit auch noch völlig gratis angeboten wurde. Einfach hingehen, einsteigen, los geht’s.
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Das Tomorrowland 2016 in Boom, Belgien | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
Auch sonst hielt sich das Warten in Grenzen. Es gab massig Verkaufsstände und reichlich Toiletten. Mehr als 10 Minuten mussten wir nie anstehen. Und wer chillen wollte, fand im VIP-Bereich sogar Whirlpools! Die Veranstalter haben also wirklich an alles gedacht.
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Das Tomorrowland 2016 in Boom, Belgien | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
Fazit: Nach einer Woche Roadtrip standen 2.768 Kilometer auf dem Tacho des gelungenen MX-5. Vor allem die niederländische Küstenstraße beeindruckte und die Wahl des Roadsters hierfür war mehr als perfekt. Das Tomorrowland sollte jeder Musikfan zumindest einen Tag lang erlebt haben. Wahnsinn welche Stimmung dort aufkommt.
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Das Tomorrowland 2016 in Boom, Belgien | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
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Das Tomorrowland 2016 in Boom, Belgien | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
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Das Tomorrowland 2016 in Boom, Belgien | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
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Miethäuser am Hoek van Holland, Niederlande | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
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Irgendwo im niederländischen Hinterland | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
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Fahrräder wohin das Auge blickt; manchmal auf besonders bunte; | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
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Mazda MX-5 RF | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
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Mazda MX-5 RF | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
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Die Unterschriften auf dem einmillionsten Mazda MX-5 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
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Von belgischem Künstler folierter Mazda CX-3 | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |
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Abendessen in Brüssel, Belgien, in einer alten Kirche | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at |