Škoda Kodiaq 4×4 Style TDI DSG: Da geht noch mehr!
Bereits letzten November konnte sich Raphael auf Mallorca ein Bild von Škodas neuem SUV machen und war vom großen Bären sehr angetan. Nach zwei Wochen in meiner Hand kann ich ihm großteils zustimmen, ein paar Kleinigkeiten stören mich jedoch.Die großen Fahrzeuge von Škoda sind bei uns immer gern gesehen. Bei wenig anderen Autos bekommt man solch eine Menge an Komfort zu so einem, man könnte sagen „vernünftigen“, Preis. Und der Kodiaq ist da keine Ausnahme. Mit 150-Diesel-PS inklusive Allrad, Siebengang-DSG und einigen Kreuzchen auf der Aufpreisliste kostet unser Testfahrzeug 54.152 Euro.
Nicht billig, aber überlegt mal kurz, was man für die Premium-Konkurrenz à la X5, GLE, XC90 etc. hinlegt. Also doch irgendwie vernünftig. Selbst der kürzlich getestete, deutlich kleinere Audi Q2 kostete fast 10.000 Euro mehr!
Unter 10 Sekunden auf 100!
Der Motor verrichtet seine Arbeit zufriedenstellend. Zugegeben, er könnte ein bisschen stärker sein. Aber seine 340 Nm maximales Drehmoment sorgen, laut Datenblatt, für einen 0–100 km/h Sprint von 9,9 (unter 10!) Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 194 km/h. Bei Überholvorgängen oder bergigen Straßen hätte ich mir aber teilweise mehr Durchzug gewünscht. Hierfür bietet sich wohl das stärkere, 190 PS leistende Triebwerk, eher an. Das adaptive Fahrwerk sollte man dann unbedingt in den Sport-Modus schalten, sonst schwankt es im Kodiaq ganz schön.
Das 7-Gang-DSG versucht das beste aus der jeweiligen Situation herauszuholen, leitet die Kraft an alle vier Räder – in Wahrheit hauptsächlich an die Vorderräder – schaltet beim Beschleunigen rasch zurück und bei ruhiger Fahrt hoch. Nach zwei Wochen stand ein Verbrauch von 7,2 Litern am Bordcomputer.
Viel Platz im Skoda Kodiaq!
Dafür spielt der Kodiaq seine Trümpfe beim Platz aus. Der 5-Sitzer bietet 720 bis 2.065 Liter Kofferraumvolumen, großzügige Beinfreiheit für die zweite Reihe und viel Kopffreiheit. Bestellt man das Panorama-Glasdach dazu, ergibt das ein großzügiges Raumgefühl. Die hellen Alcantara®-Sitze sehen zwar ein bisschen nach Rentnerfahrzeug aus, fühlen sich aber gut an und werden im Sommer nicht zu heiß. Auf längeren Strecken empfand ich die Polsterung als etwas hart. Unangenehmer fielen mir jedoch andere Materialien im Innenraum auf. Zum Beispiel der Kunststoff der Türgriffe, der bei leichter Belastung lautstark knarzt. Und das Holz-Imitat-Dekor sieht sehr nach Holz-Imitat aus.
Škoda überzeugte schon in den letzten Jahren immer wieder mit innovativen Ideen, wie Haken im Kofferraum, Regenschirme in den Vordertüren oder der intelligente Kantenschutz beim Öffnen der Türen. All das hat auch der Kodiaq im Programm. Was die neuesten elektronischen Spielereien betrifft, ist der große Bär jedoch nicht ganz auf der Höhe.
Das Infotainment ist Skoda-typisch gut
Beim Infotainmentsystem verzichten die Tschechen jetzt auf Hardwareknöpfe beim Mitteldisplay, was der Funktionalität zwar nicht hilft, aber auch nicht wirklich schadet. Man muss im Winter halt die Handschuhe ausziehen. Die Menüführung ist Škoda-typisch gut und die Bedienung einfach.
Nicht ganz ohne Fehler arbeitete der aktive Spurhalte-Assistent. Mit ihm hielt das Fahrzeug, außer in engeren Kurven, problemlos die Spur. Die Funktion ging aber so weit, dass der Assistent auch dagegenlenkte, wenn ich den Blinker betätigte und die Spur wechseln wollte. Vielleicht aber ein Einzelfall.