Österreich-Premiere des 1. Elektro-Kombi MG MG5 Electric!

MG MG5 Electric: Endlich ein elektrischer Kombi!

MG im Dauerfeuer. Es geht Schlag auf Schlag bei den Ehemals-Briten und Neo-Chinesen. Nach den Markteinführungen des großen Marvel R Electric (Ende 2021) und des Kompakt-SUV ZS EV (Anfang 2022) steht schon das nächste Elektroauto in den Startlöchern. Und zwar eines, auf das mutmaßlich zahlreiche Leute – ich will nicht klischeehaft Familienväter sagen – warten: ein Kombi. Ein gar nicht so kleiner Kombi. Exakt 4,6 Meter misst der MG5 Electric in der Länge, wenn er im Mai 2022 in den Handel kommt. Obwohl 28 Zentimeter länger als der MG ZS EV, ist er preislich darunter angesiedelt. Zumindest in der höheren Ausstattungsvariante Luxury bzw. mit der größeren der beiden angebotenen Batterien. Aber dazu später mehr, bleiben wir beim Wichtigsten eines Kombis:

Das Platzangebot des MG MG5 Electric

Beim Platzangebot trumpft der Kombi bei der ersten Sitzprobe auf, wenngleich ich mir für noch mehr Raumgefühl ein Panoramadach, wie es eben ZS und Marvel R bieten, wünschen würde. Aber gut, man kann bekanntlich nicht alles haben.

Selbst wenn der Beifahrersitz ganz hinten ist, streifen meine Knie von der Rückbank aus die Sitzlehne bloß gerade so. Der große Radstand von 2,66 Meter (8 cm mehr als beim ZS EV) macht’s möglich. ISOFIX-Halterungen sind an den äußeren beiden Rücksitzen vorhanden.

Beim Kofferraumvolumen werden 479 Liter angegeben und somit um 31 Liter mehr als im Kompakt-SUV ZS. Einen Frunk gibt es hier wie dort genauso wenig wie auch eine dreigeteilt umlegbare Rücksitzbank. Es bleibt beim Verhältnis 60 zu 40. Ski oder ähnlich langes Sportgerät wird daher wohl eher in eine Dachbox wandern. Die Dachlast ist mit 75 Kilogramm angegeben und die Anhängelast mit 500 Kilogramm. Für einen Fahrradträger reicht es also. Die Zuladung liegt bei mageren 455 Kilogramm.

Die proklamierten Reichweiten

Wie beim ZS EV bietet MG auch beim MG5 Electric zwei Batteriegrößen – 50,3 und 61,1 kWh brutto – an. Davon sind wieder erfreuliche 95 Prozent im Alltag, also netto, nutzbar. Die nach WLTP ermittelten Reichweiten liegen bei 320 bzw. 400 km. Auf der Autobahn könnten sich mit dem großen Akku somit 300 Kilometer ausgehen. Näheres zeigt dann ein ausführlicher Test im Sommer. Hoffentlich schon zuvor – bei einer ersten Ausfahrt im Mai – kann ich Euch in gewohnter Manier die Ladekurve zeigen. Denn die dürfte sich vom ZS EV unterscheiden. Während dort und im Marvel R Electric mit maximal 92 kW geladen wird, sind es im MG5 Electric maximal 87 kW. Dennoch bleibt es, zumindest laut Prospekt, bei vertretbaren 40 Minuten von 0–80 Prozent. In der nationalen Presseaussendung ist die Rede von derselben Zeit für 5–80 Prozent. Was schlussendlich stimmt, wird, wie gesagt, meine selbst erstellte Ladekurve zu einem späteren Zeitpunkt zeigen. Wechselstrom lädt der MG5 im Gegensatz zum ZS EV stets dreiphasig mit 11 kW – sofern es die Ladestation hergibt.

Der Antrieb

Je nach Batteriegröße leistet die an der Vorderachse montierte permanenterregte Synchronmaschine (PSM), wie im ZS EV, 156 oder 177 PS. Das liegt an den unterschiedlichen Spannungsniveaus der Batterien. Die kleinere Batterie setzt auf die neuere, aber voluminösere Lithium-Eisenphosphat-Technologie (LFP) und bietet ein höheres Spannungsniveau und ermöglich deshalb die höhere Maximalleistung der PSM. Der MG5 mit der großen Batterie setzt auf eine Lithium-Ionen-Batterie auf Basis der altbekannten und „schlankeren“ Nickel-Mangan-Kobalt (NMC) Technologie. Das Gewicht der beiden unterscheidet sich nicht. Es liegt bei wohltrainierten 1.562 Kilogramm und ist damit wohl mit ein Grund für den herzeigbaren Sprintwert von 8,3 s/0–100 km/h.

Die Ausstattungen

Bei den Modellvarianten macht es MG erfreulicherweise wieder einfach. Es gibt Comfort und Luxury. Wobei Comfort keinesfalls eine Basisvariante darstellt. Schließlich beinhaltet schon diese LED-Scheinwerfer, neun Assistenzsysteme, Klimaanlage mit PM-2,5-Filter, Sitzheizung vorne, Rückfahrkamera, Keyless-Entry und ein 7-Zoll-Fahrinformations- sowie 10,25 Zoll großes Infotainment-Display. „Luxury“ bietet darüber hinaus eine Zweizonen-Klimaautomatik, Regensensor, 360 Grad Kamera, elektrisch verstellbaren Fahrersitz, Kunstledersitze, 17 statt 16 Zoll Alufelgen sowie elektrisch verstellbare und einklappbare Außenspiegel. Unterm Strich bietet der MG ZS EV hier mehr Ausstattung – wohlgemerkt aber auch für mehr Geld.

Die Preise des MG5 Electric

Apropos: Der Einstieg, also in den MG MG5 Comfort Standard Reichweite, gelingt bei 35.390 Euro. Hier liegt der Kombi noch gleich auf mit seinem Kompakt-SUV-Bruder ZS. Darüber geht es allerdings auseinander, was aufgrund der generell geringeren Ausstattung und Reichweite nicht verwunderlich ist. Hier die Preise im Überblick:

2022 MG MG5 Electric	Standard Reichweite	Maximal Reichweite
Comfort	35.390 €	38.490 €
Luxury	36.990 €	39.990 €

Kombi-Konkurrenz gibt es auf kurze Sicht keine. Ab Mitte 2023 soll es den 4,64 Meter langen Opel Astra Sports Tourer dann auch rein elektrisch angetrieben geben. Dann wird auch ein Audi A6 rein elektrisch angeboten. Aber das ist eine andere Liga. Dennoch hier unsere vielgeschätzte Preis-Reichweite-Grafik mit allen MG-Fahrzeugen und anderen Stromern mit 4,6 Metern Außenlänge:

Fazit und Ausblick

Wenn ich davon ausgehe, dass sich der MG MG5 Electric so gut fährt wie der ZS EV, dann könnte er, als erster vollelektrischer Kombi auf dem Markt, ein voller Erfolg werden – vor allem zu dem Preis und bei den aktuellen Spritpreisen. Außerdem gewährt MG sieben Jahre Garantie bzw. bis maximal 150.000 Kilometer. Und die wichtigste Tugend eines Rucksack-Kompakten – Platz – besitzt der MG5 in allen Reihen. Mir persönlich fehlen wieder einmal ein Frunk (z. B. für dreckige Ladekabel) und vielleicht eine etwas höhere Zuladung. Wie es um das Thema Praxisreichweite und Laden steht, muss sich erst zeigen. Zeigen wird sich diesen Herbst auch noch ein 4,3 Meter kurzer Kompaktwagen, der dann optional sogar mit Allradantrieb angeboten wird – aber pssssst.