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Der 2023 Mercedes-Benz A 180 d im Test!

Ab 2025 soll die A-Klasse Geschichte sein. Bis dahin fährt sie als 116 PS starker 180 d überraschend dynamisch und doch sparsam ihrem Ende entgegen, wie mein Test zeigt.

Mercedes-Benz A 180 d: Gehen wenn’s am schönsten ist

„Man soll gehen, wenn es am schönsten ist!“, diese Redewendung haben die meisten von euch sicher schon einmal gehört und sich vielleicht reumütig selbst gesagt, wenn eine Party mal doch wieder länger, aber nicht besser geworden ist.
Mercedes-Benz nimmt sich dieses Credo wohl auch zu Herzen und möchte in den nächsten Jahren erst die A- und dann auch noch die B-Klasse aus den Verkaufsräumen verschwinden lassen, wie das Handelsblatt berichtet. Der Grund dafür? Die beiden Modelle seien nicht gewinnbringend. Dabei ist der kleine Benz in seiner neuesten Auflage keineswegs besonders günstig – aber immerhin ausgereift.

Touchpad raus, Softtouch-Tasten rein

Während man das Facelift außen kaum sieht – wer genau hinsieht könnte die Unterschiede an Kühlergrill und Heck-Diffusor erkennen – wurde im Innenraum das Infotainment-System neugestaltet. Das Touchpad in der Mittelkonsole ist passé. Stattdessen bedient man per nicht allzu präzisen Softtouch-Tasten am Lenkrad und dem etwas weit entfernten Touchscreen. Natürlich besteht auch die Möglichkeit der Sparachsteuerung, die mich in der A-Klasse so gut wie immer korrekt verstanden hat, egal ob beim Navigieren oder bei der Suche nach bestimmten Einstellungen. Die Bedienung der Klimaanlage und das Verstellen der Lautstärke funktioniert aber weiterhin über separate, Großteils haptische Tasten; sehr praktisch bei Dunkelheit oder unebenen Straßen.

2023 Mercedes-Benz A 180 d Cockpit

Straff dank AMG Line

Apropos unebene Straßen. Der kleine Benz ist einerseits perfekt gedämmt und lässt kaum Geräusche in die Fahrgastzelle dringen. Das straff abgestimmte Fahrwerk der AMG Line Advanced Plus und die sportlichen Sitze sorgen jedoch dafür, dass Unebenheiten deutlich zu spüren sind und man auf Pflasterstein auch mal etwas geschüttelt wird – immerhin scheppert dank der hervorragenden Verarbeitung (noch) nichts. Auf glattem Asphalt fährt der A 180 d dafür wie auf Schienen, blendet beim Fahren mit Abstandstempomat und aktivem Spurhalteassistent die Welt rundherum aus und ist doch jederzeit für eine flott gefahrene Kurve zu haben. Wirklich eine großartige Abstimmung.

Motor und Antriebsstrang im A 180 d

Der 2,0 Liter Dieselmotor mit 116 PS kann mit der Klasse des Fahrverthaltens nicht ganz mithalten, leistet aber trotzdem hervorragende Arbeit. 280 Nm maximales Drehmoment liegen bereits ab 1.300 Umdrehungen an und ermöglichen es dem kleinsten Mercedes-Benz bereits bei niedrigen Geschwindigkeiten einen guten Teil seiner Muskeln zu zeigen. Geschaltet wird per formidabler 8-Gang-Automatik, eine manuelle Schaltung gibt es nicht. Die Beschleunigung von 0–100 km/h dauert dennoch 9,7 Sekunden, Schluss ist bei 202 km/h.

Was der A 180 d bei der Leistung vermissen lässt, macht er mit seinem sparsamen Verbrauch wieder gut. Pro 100 Kilometer genehmigte er sich im Schnitt nur 5 Liter, wer gleichmäßig Überland fährt, kommt auch mit 4,5 Litern durch. Trotz kleinem 43-Liter-Tank sind so 800 km mit einem Tank möglich. Hier hilft auch die Mild-Hybrid-Auslegung mit maximal 14 PS leistendem Startergenerator mit. Mit diesem Verbrauch unterbietet die A-Klasse sogar seine gleich-motorisierten Geschwister C- und T-Klasse, die ebenfalls sehr sparsam sind.

Wie viel kostet diese A-Klasse?

Obwohl die A-Klasse aus dem Sortiment genommen wird, weil sie offenbar nicht gewinnbringend ist, ist sie leider alles andere als günstig. Mindestens 39.798 Euro werden für den A 180 d fällig. Mit der erwähnten AMG Line Advanced Plus kommen gleich mal 7.467 Euro dazu. Hier ist dann aber auch gleich einiges dabei: Sportsitze, das tiefergelegte Fahrwerk, 18-Zoll-Felgen, Park-Paket mit Rückfahrkamera, LED-Scheinwerfer, ein adaptiver Fernlicht-Assistent, das volldigitale Instrumentendisplay, Keyless-go und noch ein paar Kleinigkeiten. Dazu kommt dann nur noch das Night Paket für 571 Euro sowie elektrische Sitze mit Memoryfunktion für 800 Euro. Macht insgesamt 49.247 Euro.

Der gleich starke BMW 1er 16d kostet aktuell mit 7-Gang-Steptronic, aber ohne Ausstattung ganze 4.000 Euro weniger. Hier lassen sich die Stuttgarter den kleinen Benz gut bezahlen.

Fazit

Schade, dass die A-Klasse geht. Als 180 d fährt sie auch mit moderater Leistung satt und souverän durch die Straßen, insbesondere auf der Autobahn, und zeigt sich dabei auch noch sparsam. Im Innenraum geht es leise und, mit ein paar Extras, luxuriös zu. Wer das nötige Kleingeld hat, kann sich hier einen tollen, wenn auch etwas knapp geschnittenen Kompaktwagen zusammenstellen.

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