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Der KIA Optima SW PHEV Platin im Test!

Der KIA Optima SW ist ein Auto, auf das man bei der Suche nach einem Familienauto gerne mal vergisst. Sogar den besten Autotestern passiert das. So stand dieses wunderschöne Kombinationskraftfahrzeug zwei Tage seine Reifen beim Händler platt, ehe wir uns ihm annahmen. Doch wir sind nicht die einzigen, die den Optima Kombi nicht auf dem Schirm haben.

Irgendwas, hab ich vergessen… den Optima!

Wir Unholde! Vergessen einfach so auf ein Testauto. Seit versichert, wir schämen uns zutiefst. Vor allem ich, bin ich doch großer Fan von praktischen  Kombis im Allgemeinen, vom Optima im Speziellen. Falsch eingetragene Testdaten waren der Grund für die verspätete Abholung. Ein unschöner Start in eine ansonsten wunderbare Testphase.

Seltener Gast

Der KIA Optima wirkt trotz seiner Länge von fast fünf Metern eher unscheinbar. Dabei bietet er alles, was die Konkurrenz auch zu bieten hat. Dennoch gibt es Tage, an denen ich mehr Porsche 911 auf Wiens Straßen sehe, als KIA Optima SW. Das liegt daran, dass Mittelklasse-Kombis gerne als Firmenfahrzeuge gekauft werden. Die langweiligen Fuhrparkmanager haben hierzulande aber nur deutsche Autos im Kopf – wie mir scheint. Auch Taxler und Mietwagenchauffeure bedienen sich lieber Autos aus Tschechien oder fahren den Kombi der Konzernschwester, den Hyundai i40.

Dabei sieht der KIA Optima viel fescher aus, als viele seiner Mitstreiter in dieser Kategorie. Vor allem als Kombi. Er wirkt unendlich lang und kommt gleichzeitig geduckt und sportlich daher. Mit einer kleinen Prise Eleganz. Besonders in dieser Lackierung mit Namen „clear white“ und den türkisfarbenen Plug-in-Hybrid-Schriftzügen rundherum. Das Heck kurz und prägnant abgeschlossen. Ein Automobil, das man gerne anschaut.

Optimale Rekuperation

Noch lieber fährt man es aber. Denn unser Testwagen mit 205 PS Systemleistung, die von einem 156 PS starken 2.0 Liter Benzinmotor und einem 68 PS starken Elektromotor erzeugt werden, lädt zum entspannten Cruisen bei gemütlicher Reisegeschwindigkeit ein. Doch auch flotte Überholmanöver sind kein Problem, die Automatik schaltet dazu rasch einen Gang runter und die beiden Motoren haben ausreichend Dampf.

Abseits der Autobahn gönnt einem der Optima wunderbare Ruhe. Dank Elektromotor schafft der Kombi kurze Wege ohne sich großartig bemerkbar zu machen.

Obwohl der Optima nie in den Genuß einer E-Zapfsäule kam, konnten wir uns dank Rekuperation doch einige Kilometer elektrisch fortbewegen. Wer kein Kabel über eine starkbefahren Straße verlegen will, muss entweder eine in Wien noch immer recht selten gesehene E-Tankstelle aufsuchen, oder „rekuperieren“ was das Zeug hält. Wir erreichten damit einen Verbrauch von sieben Litern auf 100 Kilometern.

Mehr als ein 0815 Kombi?

Auf jeden Fall. Allein schon der Fakt, dass er eines der wenigen Hybridfahrzeuge in seiner Klasse ist. Er ist außergewöhnlich und doch so bodenständig. Etwa im Innenraum: kein Schalter zu viel, alles ist übersichtlich und logisch angeordnet. Zum Beispiel der Drehregler für die Lautstärke, der mittlerweile zur Seltenheit wird. Dazu ein paar kleine Spielereien wie Lenkrad- und Sitzheizung – es kann manchmal ganz einfach sein. Ist das der Grund für seine Seltenheit?

Ich denke, dass die meisten bei KIA an Autos wie den ceed oder den Sportage denken. Seit kurzem auch an den Stinger. Der Optima geht dazwischen unter. Viertürer-Coupé schön und gut, aber ein cooler Kombi kann auch was.

Die Preise für den Plug-In Kombi beginnen bei 44.390, nette Extras wie das Navigationssystem inklusive. Der einfach Optima SW kann da kaum mit Ausstattung und Leistung mithalten. Wer lieber auf den Elektromotor verzichten möchte, sich dennoch Leistung wünscht, kann zum Optima SW GT greifen. Der kostet allerdings 51.790 Euro. Mit dem Hybriden fährt man somit die goldene Mitte.

Fazit

Die anfängliche Scham ist nun Trauer gewichen: Darüber, den KIA Optima SW PHEV wieder hergeben zu müssen und ihn aus eigener Unfähigkeit  kürzer gefahren zu haben. Ein rundum gelungenes Auto mit vielen Vorzügen, das öfter gekauft werden sollte. Zumal ein Startpreis von 26.990 Euro in Ordnung geht. Unser Testwagen kostete 44.390.
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