PKW-Markt 2022: Verluste für Benzin, Diesel & PHEV!
Die Statistik Austria hat die Neuzulassungszahlen für das Jahr 2022 veröffentlicht. Reine Benziner und Diesel verzeichnen deutliche Rückgänge. Elektro-PKW stagnieren und selbst PHEV verlieren. „Winner overall“ ist der Škoda Octavia, vor der Überraschung des Jahres Toyota Yaris und dem Tesla Model Y auf Platz 3. Der VW Golf schafft es nur auf Platz 4.Das Auto-Jahr 2022: Geht’s noch desaströser?!
Das dritte Jahr in Folge schwächeln Neuzulassungen drastisch. Nach 248.740 PKW-Neuzulassungen im Jahr 2020 und 239.803 im Jahr 2021, waren es 2022 mit 215.050 noch einmal um 10,3 Prozent weniger. So wenig wie zuletzt vor 43 Jahren (1979: 214.297)! Ja selbst der PKW-Gebrauchtwagenmarkt schwächelt, hat sich 2022 um 13,8 Prozent auf 120.054 Zulassungen rückläufig entwickelt. Dennoch waren 2022 mit 5,15 Millionen um 0,3 Prozent mehr PKW zum Verkehr zugelassen als noch 2021.
Schon jedes 6. Auto ein Elektroauto!
PKW mit reinem Benzin-Antrieb verloren im Vergleich zum Vorjahr um 14,1 Prozent (2022: 78.567), mit reinem Diesel-Antrieb gar um 17,4 Prozent (2022: 48.155). Selbst vollelektrisch angetriebene PKW konnten nur ein Plus von 2,4 Prozent (2022: 34.165) erzielen. Dennoch steigt damit die Rate der Elektroautos weiter. Im Jahr 2022 war jeder sechste neuzugelassene PKW ein Stromer, 2021 war es noch jeder siebente.
Auch die beliebten – zumindest was die Statistik unserer Testberichte angeht – Plug-in-Hybride stagnierten. Benzin-PHEV verloren um 8,3 Prozent (2021: 13.600 auf 2022: 12.466) und Diesel-PHEV um 21,8 Prozent (2021: 1.026 auf 2022: 802). Aber: PKW mit alternativen Antrieben (Hybride + Elektro) erreichten 2022 einen Anteil von rund 40 Prozent (2022: 88.291) aller PKW-Neuzulassungen.
Nur 21,2 % aller BEV in privater Hand
Von allen Pkw-Neuzulassungen im Jahr 2022 – 215.050 – entfielen 66 Prozent (141.933) auf juristischen Personen, Firmen und Gebietskörperschaften und 34 Prozent (73.117) auf private HalterInnen. Bei den Benzin-Pkw lag der Anteil an privaten HalterInnen mit 46,5 Prozent (36.534 von 78.567) deutlich über dem Durchschnitt. Bei Diesel-Pkw und bei den rein elektrisch betriebenen Pkw war das Verhältnis praktisch gleich. Nur 21,3 Prozent (10.248 von 48.115) aller Diesel-PKW-Neuzulassungen sowie 21,2 Prozent (7.243 von 34.165) aller Elektro-PKW-Neuzulassungen stammten aus privater Hand.
Markenranking unverändert
Nichts getan hat sich beim Markenranking. Volkswagen ist weiterhin die beliebteste Automarke der Österreicher und das, obwohl die Wolfsburger 2022 erneut Marktanteil verloren. Trotz eines satten Minus von 11,2 Prozent gegenüber 2021, liegt die Marke mit 14,9 Prozent weiterhin weit vor Platz 2 – Škoda mit 8,7 Prozent. Die Tschechen müssen einen noch saftigeren Rückgang von −14,1 Prozent verdauen. Immerhin konnte Platz 3 – BMW – gegenüber 2021 um 4,4 Prozent auf jetzt 7,6 Prozent Marktanteil zulegen. Dahinter Audi mit 5,7 Prozent und Mercedes-Benz mit 5,4 Prozent.
Diese Automodelle fährt Österreich
Der Škoda Octavia ist mit 4.506 Neuzulassungen zurück an der Spitze der beliebtesten Automodelle 2022. Auf Platz zwei eine Überraschung: Der Toyota Yaris mit 4.397 Einheiten. Schon auf Platz drei und damit sogar vor dem VW Golf (!): das Tesla Model Y mit 4.356 Neuzulassungen. Der beliebte FIAT 500 rutscht mit 2022 gar auf Platz 12 ab.
Model Y weit vor ID.4 & Born
Das Tesla Model Y löst das Tesla Model 3 als beliebtestes Elektroauto der Österreicher ab. Mit 4.356 Neuzulassungen liegt das SUV weit vor seinem direkten Konkurrenten VW ID.4 (3.311 Neuzulassungen). Der CUPRA Born, der zu Jahresbeginn deutlich auf Platz zwei lag, verlor das Rennen gegen den ID.4. Auf ihn entfielen 2022 nur 2.346 Neuzulassungen. Der Vorjahressieger Tesla Model 3 schafft es mit 896 Neuzulassungen – ein gewaltiges Minus von 75 % gegenüber 2021 – gerade noch in die Top 10.
