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2021 Opel Crossland Ultimate PT 130 PS EAT6 im Test!

Klein und variabel, praktisch, aber nicht ganz sparsam zeigt sich der 130 PS starke und vollausgestattete Opel Crossland 1,2 Turbo im Test.

Der Opel Crossland: Traditionelle Tugenden

Opel hat mit dem Crossland und dem Mokka derzeit zwei Fahrzeuge im Programm, die mit 4,21 m bzw. 4,15 m ähnlich groß, aber vom Charakter doch sehr unterschiedlich sind. Während der Mokka als kleines SUV mit zwei großen Displays auf Lifestyle, Digitalisierung und Connectivity setzt, ist der Crossland mehr Minivan und überzeugt mit praktischen Details, mehr Platzangebot und klassischen Instrumenten – ohne dabei viel weniger Technik zu bieten.

Der Opel Crossland zeigt sich im Innenraum Großteils frei von Überraschungen. Die Instrumente sind gut ablesbar und viele Funktionen lassen sich direkt über das Lenkrad oder die Knöpfe unter dem 8 Zoll großen Multimedia Navi Pro steuern. Die 8-fach verstellbaren und AGR-zertifizierten Alcantara-Sitze (Serie ab Elegance)  bieten für Opel typischen, aber für das Segment überdurchschnittlichen Komfort. Da könnten sich andere Marken im Stellantis-Konzern was abschauen.
Das Infotainment-System ist optisch nicht mehr ganz aktuell, leistet aber weiterhin gute Dienste und kann per Touch und teilweise über die Sprachsteuerung verwendet werden. Ein praktisches Feature ist in diesem Setting auch die 180°-Rückfahrkamera, die gute Dienste leistet, aber etwas höher auflösen könnte. Auch das Soundsystem mit 6 Lautsprechern ist solide, überbetont jedoch die Höhen. Immerhin kann man hier mit dem Equalizer Abhilfe schaffen.

Bei meinen Fahrten mit dem Crossland habe ich auch immer wieder Android Auto™ per USB-Kabel verwendet. Das Vorlesen von Nachrichten hat dabei leider nicht funktioniert. Ob es am Crossland oder an meinem mittlerweile betagten Samsung Galaxy S8 liegt, konnte ich leider nicht feststellen.

Der Trick mit der 2. Reihe

Seine Kompetenzen kann der Opel Crossland insbesondere in der 2. Reihe ausspielen. Die Rücksitze lassen sich sowohl neigen als auch umlegen sowie um 150 mm längs verschieben.

Photo © Christoph Adamek/autofilou.at Photo © Christoph Adamek/autofilou.at
Opel Crossland Ultimate PT 130 verschiebbare Rückbank
Opel Crossland Ultimate PT 130 verschiebbare Rücksitze
Photo © Christoph Adamek/autofilou.at Photo © Christoph Adamek/autofilou.at
Opel Crossland Ultimate PT 130 Kofferraum
Opel Crossland Ultimate PT 130 Kofferraum

Geteilt ist die Rückbank im Verhältnis 60:40, wobei der Mittelteil auch extra umlegbar ist und somit für das Umlegen quasi eine 40:20:40 Aufteilung entsteht. Die zahlreichen Verstell-Möglichkeiten machen den kleinen Crossland zu einem kleinen Lademeister mit einem Gepäckraumvolumen das zwischen 410 und 1.255 Litern liegt (Mokka: 350–1.105 l). Durch den in der Höhe verstellbaren Kofferraumboden bekommt man eine ebene Ladefläche und kann auch schon mal eine Waschmaschine transportieren. Wer die Rückbank ganz nach vorne schiebt, sollte allerdings nur kleine Personen mitnehmen, sonst wird es mit der Beinfreiheit sehr knapp. Vom Gewicht her, dürfte es aber kein Problem werden. Der 1,3 Tonnen schwere Minivan kann 538 kg transportieren.

Gemütlich, aber durstig

Für den Opel Crossland gibt es derzeit nur 2 Motoren in unterschiedlichen Leistungsstufen. Einen 1,5-Liter Vierzylinder-Diesel und einen 1,2 Liter Dreizylinder-Benziner, optional mit Turboaufladung. In meinem Testfahrzeug arbeitete der Top-Benziner mit 130 PS, der seine maximal 230 Nm als einziger Benziner über eine Sechsgangautomatik an die Vorderräder schickt.
In dieser Fahrzeugklasse wird es in den seltensten Fällen um herausragende Beschleunigungswerte gehen, der Vollständigkeit halber seien sie hier dennoch erwähnt: Für die Beschleunigung vom Stillstand auf 100 km/h benötigt der Crossland (egal, ob mit Automatik oder Handschaltung) 9,9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 201 km/h.

Sowohl in der Stadt als auch auf Landstraße und Autobahn fährt sich der Crossland gutmütig, federt zwar straff, aber nicht ungut und bleibt trotz Dreizylinder angenehm ruhig. Dazu trägt auch die eher gemütlich, aber unauffällig schaltende Sechsgangautomatik bei, die den Motor bei 130 km/h im 6. Gang auf etwa 2.700 Touren hält. Wer die Geschwindigkeit hält, wird mit einem Verbrauch um die 7 Liter belohnt. Auf der Landstraße sind auch unter 7 Liter machbar. Wer viel Kurzstrecken fährt, hat aber schnell mal 10 vor dem Komma stehen. Im Durchschnitt waren es dann eher hohe 7,6 Liter auf 100 km.

Opel Crossland Ultimate PT 130 vor Garage

So viel kostet der Opel Crossland

Der Einstiegspreis für den 83 PS starken Opel Crossland in der Basisausstattung beläuft sich derzeit auf 21.699 Euro, beim Mokka mit 100 PS auf 22.999 Euro darüber. der Wer eine volle Ausstattung und ein Automatik-Getriebe möchte, muss zu einem Diesel oder zum Topbenziner greifen. In meinem Fall beläuft sich der Grundpreis für die Ultimate Ausstattung dann auf 34.199 Euro. Die meisten Extras sind hier schon dabei, zum Beispiel Keyless Go, das 8-Zoll Navi, Opel Connect, eine 2-Zonen-Klimaautomatik, LED-Scheinwerfer, die 180° Rückfahrkamera, die verschiebbaren Sitze oder 17-Zoll Felgen. Zusätzlich zahlt man die Metallic Lackierung Chili Rot (588 €) und das Winter Paket (385 €). So ergibt sich ein Gesamtpreis von 35.172 €. Mit diesem Preis ist der Crossland auf dem Level eines DS 3 Crossback oder KIA Ceed. Keine schwache Konkurrenz.

Fazit

Für mich ist der Opel Crossland eine praktischere und gemütlichere Alternative zu all den SUVs, die derzeit aus dem Boden schießen. Er verzichtet auf ein volldigitales Cockpit und gibt keine Rätsel bei der Bedienung auf. Ob er mir 35.000 Euro Wert wäre, weiß ich nicht. Vielleicht gibt es dafür ja gute Prozente beim Händler. Die Variante mit 110 PS bekommt man mit etwas weniger Ausstattung (und leider ohne Automatik) bereits um gut 6.000 Euro weniger. Das macht ihn wieder interessanter.

Opel Crossland Ultimate PT 130 im Schnee
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