Der Toyota Yaris Design Hybrid im Test!
Toyota Yaris. Dieser Name weckt bei mir Erinnerungen an die Zeit, in der ich noch meinen Führerschein gemacht habe. Mein Fahrschulauto war nämlich ein Yaris. Und irgendwie freute ich mich deswegen schon richtig darauf, den neuen Yaris als Hybrid auf Herz und Nieren zu testen. Ein Gastartikel von Pascal Radu.Der macht was her: Der neue Toyota Yaris Design Hybrid!
Optisch ist der kleine Hybrid deutlich attraktiver geworden. Das Auto spricht mit dem neuen Design ein deutlich jüngeres Publikum an und tritt in der vierten Generation, die seit Mitte 2020 in Europa auf dem Markt ist, sportlicher auf. Vor allem die LED-Beleuchtung und das angedeutete Carbon Muster, das man in der vorderen Stoßstange und den Scheinwerfern findet, macht was her und verleiht dem kleinen Flitzer eine große Präsenz.
Ich war sehr darüber erstaunt wie viel Aufmerksamkeit der Wagen auf der Straße bekommen hat. Möglicherweise dachten einige Leute, dass es sich hier um den stärkeren 261 PS Bruder, den GR Yaris handelt. Das liegt wohl mitunter auch am schicken Oxide Bronze Metallic (+480 €) des Testwagens.
Ein tolles Feature des neuen Yaris ist der Fernlichtassistent, wenn gleich er für meinen Geschmack etwas zu euphorisch ist. Soll heißen: Beim kleinsten Anzeichen von Dunkelheit geht das Fernlicht sofort an und blendet erst spät wieder ab. Ein weiteres Feature, das hoffentlich exklusiv bei unserem Testwagen auftritt, ist der wenn-man-die-Tür-hinten-links-schließt-dann-öffnet-sich-der-Tankdeckel-von-alleine-Öffner. Toyota Yaris – Für ein Schmunzeln ist gesorgt:
Der Yaris im Innenraumcheck
Der Innenraum präsentiert sich wertiger und ich fühlte mich schnell wohl. Lediglich die Türgriffe haben mir und meinen Beifahrern Probleme bereitet: Da diese aus dem gleichen Kunststoff wie alles andere um sie herum geformt sind, sind sie optisch nicht sofort ersichtlich. Dazu kommt, dass der Griff ziemlich weit vorne platziert ist. Hier wäre es nicht nur schön sondern auch praktisch, würden Türgriffe aus Metall verbaut oder das Plastik zumindest silbern lackiert oder mit Alu bedampft. Die Sitze sind aufgrund der kurzen Sitzfläche für meine Größe (1,82 m) etwas unbequem. Ansonsten ist der Innenraum solide verarbeitet. Das Lederlenkrad liegt gut in der Hand, die Hebel für Blinker und Wischanlage fassen sich wertig an und auch der Gangwahlhebel, welcher mit Leder überzogen ist, liegt gut in der Hand.
Das Infotainmentsystem konnte da allerdings nicht ganz mit der Wertigkeit mithalten. Das große Display reagierte schnell auf Berührungen, doch da es nur wenige Funktionen gibt, waren Berührungen selten nötig. Das beste Feature war die Möglichkeit, ein Smartphone per USB zu verbinden und somit Android Auto™ oder Apple CarPlay® zu nutzen. Android Auto hat in meinem Fall einwandfrei funktioniert und mich am Ende positiv gestimmt. Wobei man fairerweise erwähnen muss, dass Toyota hier bewusst „nur das Display“ zur Verfügung stellt und man mit Android Auto™ und Apple CarPlay® arbeiten und fahren soll. Der Preisdruck in dieser Klasse ist zu groß, als dass man hier ein riesiges Navi, einen fetten Sound, ein feines Infotainmentsystem, und dergleichen einbaut. Und am Ende darf man vor allem nicht vergessen, dass der Yaris ein Stadtauto ist und solche Komfortfeatures nicht unbedingt braucht.
Auf der Rückbank habe ich hinter dem Fahrersitz ausreichend Platz gefunden um auf kurzen Strecken nicht wahnsinnig zu werden und auch der Kofferraum ist mit 286 Litern für ein Auto dieser Klasse mehr als adäquat.
Große Freude im kleinen Yaris?
Bei einem kurzen Trip zum Semmering konnte ich feststellen, dass der Yaris Hybrid auf der Autobahn überhaupt keine Probleme hat, im Verkehr mitzuschwimmen. Auf dem Rückweg ist mir dafür aufgefallen, dass der Verbrauch auf der Autobahn von 5,4 auf 6,1 Liter angestiegen ist. Das liegt wohl einfach daran, dass der Yaris in der Stadt sein Ass, nämlich den Hybridantrieb ausspielen kann und auf der Autobahn eben nicht. Das führt dazu, dass der Benziner alleine die Arbeit übernehmen muss und der Verbrauch steigt. Die Systemleistung von 116 PS ergibt sich übrigens aus dem Zusammenspiel eines 1,5 Liter Benziners mit 91 PS und einem Elektromotor mit 79 Pferden. Mehr als genug für den Alltag.
Fazit
Abschließend bleibt zu sagen, dass Toyota mit dem neuen Yaris auf jeden Fall ein feines, kleines Stadtauto gelungen ist und das meiner Meinung nach auch eine gute Alternative zur Konkurrenz bietet. Preislich liegt der Testwagen bei 24.130 Euro, wovon 480 Euro für die schöne Lackierung und 660 Euro für das Energy Paket (Sitzheizung vorne, Lenkrad beheizt, Induktive Ladestation, Innenspiegel automatisch abblendend) angefallen sind. Zu haben ist der Toyota Yaris generell schon ab 14.690 Euro.
Dieser Artikel wurde von unserem Gastautor Pascal Radu geschrieben und bebildert. Mehr von ihm findet ihr hier: karazu.media