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2024 Citroën ë-C3 & C3 im ersten Test!

Im September gehen der vollelektrische Citroën ë-C3 und sein Verbrenner-Bruder C3 an den Start. Im sonnigen Burgenland durfte Filou Raphael bereits beide Probefahren.

Citroën ë-C3 & C3: Forget about Spring, it’s Summer now!

Egal ob ihr Sympathie für Citroën empfindet oder nicht. Für den neuen C3 muss man die französische Automarke gleich aus mehreren Gründen huldigen. Denn mit einem Brutto-Listenpreis von 16.490 Euro (in D. sogar nur 14.990 €) halten sie an der individuellen Mobilität für alle fest. Allzu viele Kleinwagen (nicht Kleinstwagen!), gibt es um das Geld neu im Jahre 2024 nicht mehr. Noch weniger, welche keine 130 Kilometer von Wien entfernt produziert und nicht aus China eingeschifft werden. Vorerst übernimmt das vollends auf Kaizen optimierte Stellantis-Werk Trnava, in der Slowakei, die Produktion. Selbst das tschechische Hyundai Werk in Nošovice, wo seit letztem Sommer der neue KONA produziert wird, als auch die Škoda-Fabrik in Mladá Boleslav sind weiter weg. Zu einem späteren Zeitpunkt soll die Produktion des C3 dann ins polnische Tychy verlegt werden, wo aktuell der FIAT 500e und das Car of the Year 2023, der Jeep® Avenger, vom Band läuft.

120 Vorbestellungen in der Tasche!

Und selten war der Andrang vor einer Modelleinführung so groß, wie es freudig aus den Reihen von Citroën Österreich hallt. 120 private Vorbestellungen, großteils für den vollelektrischen Citroën ë-C3, sind bereits eingegangen. Ungefähr 70 Prozent davon zugunsten der besser ausgestatteten „MAX“-Version. Freilich, Elektro und MAX, da ist man mit einem Listenpreis von 29.400 Euro weit weg vom Verbrenner-Plakatwert 16.490 Euro. Doch immerhin gibt es hierzulande noch die Förderung von insgesamt 5.400 Euro. Was aber bekommt man dann eigentlich für 24.000 Euro? Kurz gesagt: Ein vollwertiges Auto mit E-Antrieb.

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Screenshot © CITROËN Österreich Ges.m.b.H.

Die Eckdaten des Citroën ë-C3 & C3

Schon die Eckdaten zeigen, dass es sich hier nicht um einen Schnellschuss handelt. Denn der Citroën ë-C3 punktet zumindest als MAX auf vielen Ebenen. Es gibt vier „echte“ elektrische Fensterheber (leider ohne Automatiklauf nach oben – den dann erforderlichen Einklemmschutz lassen sich die Zulieferer gut bezahlen), eine separate Bedieneinheit für die Klimaautomatik, ein Head-up-Display, ein 10,25-Zoll-Infotainmentdisplay, eine Rückfahrkamera, LED-Scheinwerfer, bequeme Sitze, ein Lederlenkrad und eine zweigeteilt umlegbare Rücksitzbank. Für den Marktstart werden auch zahlreiche Assistenzsysteme (Verkehrszeichenerkennung, Berganfahrhilfe, Spurverlassenswarner, Notbremsassistent, Tempomat, uvm.) versprochen, die aber allesamt in den gefahrenen Vorserienautos nicht aktiv waren. Und optional (702 € fürs Winterpaket) sind sogar die Windschutzscheibe, die Vordersitze als auch das Lenkrad beheizbar.

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Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

Auch antriebsmäßig braucht sich der Citroën ë-C3 nicht verstecken. 113 PS leistet, die an der Vorderachse platzierte, permanenterregte Synchronmaschine, 44 brutto-kWh fasst die Lithium-Eisenphosphat-Batterie, die ohne kritische Rohstoffe auskommt, und 100 kW Gleichstrom-Schnellladeleistung sind ebenfalls immer (auch bei „YOU“) an Bord. Klingt alles sehr erwachsen, und so fährt es sich auch.

Fahrbericht zum Citroën ë-C3

Auf den ersten Kilometern rund um den Neusiedlersee zeigt sich der Citroën ë-C3 von einer äußerst ruhigen und komfortablen Seite. Abroll- und Windgeräusche halten sich zumindest bis Landstraßentempo außen vor. Einzig das Surren der Antriebsmaschine ist bei niedrigen Geschwindigkeiten von innen wahrnehmbar. Die Lenkung agiert direkt, stellt brav von allein gerade und ist weder zu leicht- noch zu schwergängig. Da steckt spürbar Entwickler-Liebe drin. Im Fahrwerk bzw. dem dargebotenen Federungskomfort ebenso. Der beruht, wenn man so will, auf drei Ebenen: den montierten 17-Zöller-Reifen mit heutzutage fast schon ungewöhnlich hohem 50er Querschnitt, der mittlerweile altbekannten Advanced Comfort Federung, die auf harte Endanschläge verzichtet (siehe Video unten), und – in der MAX-Ausstattung – auch noch den Advanced Comfort Sitzen mit einem Zentimeter mehr Schaumstoffunterlage gegenüber den Standardsitzen des Citroën ë-C3 YOU. So gewappnet, taugt der 4,02 Meter kurze Kleinwagen meiner Meinung nach auch mit E-Antrieb für längere Strecken.

So weit kommt der Citroën ë-C3

Nur die 132 km/h Höchstgeschwindigkeit könnten auf der Autobahn den einen oder anderen Überholvorgang mühsam machen. Und die, zu zweit im Auto, nachgemessenen 11,2 Sekunden für den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100, sorgen, zugegeben, für wenig Euphorie. Vor allem beim Zwischensprint fühlt sich der 100 PS starke, turboaufgeladene 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner im Verbrenner-C3 deutlich kräftiger an. Der fährt auch bis zu 183 km/h schnell.

Zurück zum Elektro-C3. 324 Kilometer Reichweite nach WLTP stehen im Datenblatt bei 16,4 kWh/100 km WLTP-Verbrauch, also dem Verbrauch mit Ladeverlusten. Im Konfigurator sind’s 17,4 kWh/100 km. In der Praxis waren wir, bei herrlichen 27 °C, mit etwa 14 kWh/100 km unterwegs. Bei angeblich nutzbaren 43,7 der 44 kWh, würde das etwa 310 Kilometer Reichweite ergeben. Auf der Autobahn könnten also durchaus 200 Kilometer machbar sein, bevor es an die Stromtränke geht. Hierfür sind 26 Minuten von 20–80 Prozent angegeben. Von 10–80 Prozent werden es wohl rund 30 Minuten sein. Der Verbrenner, übrigens mit 6-Gang-Handschaltung ausgestattet, zeigte nach meiner kurzen Landstraßenhatz 6–6,5 l/100 km im Head-up-Display an. Sparsamer wird da sicherlich der für Jahresende angesagte Mildhybrid der zusätzlich mit 29 PS starker E-Maschine vorfährt.

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Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

Weitere Highlights des Citroën ë-C3 & C3

Erwachsen sind auch das Raumangebot, die Zuladung und sogar die Anhängelast. Es gibt mehr als genug Kopffreiheit und selbst 1,9 Meter große Passagiere finden hintereinander genügend Platz. Die gebotene Bein- und Fußfreiheit im Fond ist erstaunlich. Zwei ISOFIX-Punkte und zwei USB-C-Anschlüsse (bei MAX) gibt es hier auch. Und der Kofferraum übertrumpft mit 310 Liter Volumen einige größere Fahrzeuge. Mit Blick unter das Fahrzeug könnte der sogar noch größer sein. Platz wäre hier nämlich genug. Zum Beispiel für die nicht zu unterschätzende Elektrotechnik, die unter der erstaunlich schweren Motorhaube leider einen Frunk verhindert.

Die Zuladung liegt bei knapp unter (Verbrenner) bzw. knapp über 400 Kilogramm (Elektro).

Ja sogar eine Anhängekupplung gibt es. Die gebremsten als auch ungebremsten Anhängelasten liegen bei 600 Kilogramm für den Verbrenner-C3 und 550 Kilogramm beim ë-C3. Die für viele vermutlich wichtigere Stützlast – für Fahrradträger zum Beispiel – bei immerhin 61 Kilogramm.

Fazit

Der neue Citroën C3 ist gelungen, sowohl als Verbrenner als auch mit E-Antrieb. Er fährt mit ordentlicher Federung, gutem Platzangebot, vernünftigem Antrieb und praktischer Bedienung vor. Leider gibt es weiterhin nur magere zwei Jahre Garantie und auf das Euro-NCAP-Crashtest-Ergebnis müssen wir auch noch warten, denn aktuell ist die Fahrzeug-Software noch nicht fertig. So oder so freue ich mich bereits auf den ausgiebigen Test.

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Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
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