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Der 2021 Peugeot 3008 GT Pack Hybrid4 300 EAT-8 im Test!

Der Peugeot 3008 Hybrid4 bietet viel Leistung bei überschaubarem Verbrauch und fährt sogar bis zu 59 Kilometer weit rein elektrisch. Ich habe mir den dreimotorigen Franzosen genauer angesehen.

Peugeot 3008 Hybrid4: Interimistischer Champion

Wie stellt ihr euch den stärksten Serien-Peugeot aller Zeiten vor? Wie ein verschärftes 406 Coupé aus den späten 90ern? Oder so wie den 272 PS starken 308 GTi? Stimmt beides nicht. Tatsächlich war (zumindest für kurze Zeit) der 301 PS starke Peugeot 3008 Hybrid4 der stärkste Serien-Peugeot – bevor er vom 508 PSE mit 360 PS abgelöst wurde. Ein interimistischer Champion quasi, den ich mir nach seinem Facelift nun im Test genauer ansehe.

Beliebt war der 3008 ja schon vor seiner Auffrischung. Um den Interessenten weiterhin zu gefallen, mussten die Ingenieure das Fahrzeug also nicht neu überdenken, sondern bloß an ein paar Stellen nachjustieren. Das sieht man außen zum Beispiel an der neuen Frontpartie mit den senkrechten Tagfahrlichtern und dem größeren Kühlergrill und innen am iCockpit, das nun auch hier Einzug gehalten hat. Das kleine Lenkrad, über das man zum volldigitalen Instrumentendisplay sieht, kann man mögen, muss man aber nicht. Das Mitteldisplay mit Touch-Funktion ist von 8 auf 10 Zoll gewachsen, aber das Betriebssystem dahinter ist leider immer noch nicht besonders schnell. Immerhin die Klaviertasten zur Auswahl der Menüs sind geblieben und machen die Bedienung des Infotainmentsystems angenehm direkt. Dass man es beim 3008 mit einem Hybriden zu tun hat, merkt man hier am zusätzlichen Knopf mit dem Blitz, der ein Menü über Stromverbrauch und Leistungsfluss aufruft. Beim Umfang der Daten bleibt aber noch Luft nach oben.

Peugeot 3008 Hybrid von vorne

Was der Hybrid4 alles kann

Die sonstige Ausstattung der GT Pack-Variante macht jedoch eine gute Figur: 2-Zonen Klimaanlage, Focal-Soundanlage mit 515 Watt, Keyless-System, AGR-Sitze (wie bei Opel) mit Massagefunktion und zusätzlich auch Assistenzsysteme wie einen adaptiven Tempomaten mit Stop&Go-Funktion und Spurhalteassistent, Full-LED-Scheinwerfer, die automatisch abblenden oder Parkassist mit 360° Umgebungssicht.
Nicht alles davon braucht man, aber zum Beispiel die AGR-Sitze, die in der höchsten Ausstattungslinie inkludiert sind, werten das Auto wirklich auf.

Mindestens so wichtig ist aber, was der der 3008 unter der Haube bzw. im Kofferraum hat. Beginnen wir hinten: Statt 520 Litern Kofferraumvolumen findet man beim Hybrid nur 395 Liter Stauraum und einen um 10 Liter auf 43 Liter geschrumpften Kraftstofftank. Dafür wurde eine 13,2 kWh (netto 10,8 kWh) Batterie untergebracht, die einen Elektromotor an jeder Achse antreibt, vorne mit 110, hinten mit 113 PS. Verwendet man nur diesen Antriebsstrang, kommt man laut WLTP bis zu 59 km weit und 135 km/h schnell.

Den zweiten Teil des Antriebstrangs bildet ein Reihenvierzylinder-Turbobenziner mit 200 PS und maximal 300 Nm Drehmoment, der nur die Vorderachse antreibt. Klingt schon mal nicht schlecht. Am besten funktionieren die beiden Systeme aber kombiniert und über die 8-Gang-Automatik geregelt. Dann steigt die Systemleistung auf die bereits genannten 301 PS und alle vier Räder verbeißen sich mit bis zu 520 Nm im Asphalt. Wobei verbeißen vielleicht ein bisschen zu aggressiv klingt. Das 1.891 kg schwere SUV beschleunigt in 6,1 Sekunden auf 100 und fährt maximal 235 km/h, bleibt insgesamt aber eher gutmütig und neigt in schnellen Kurven zum Untersteuern. Die Bremsen sind Anfangs nicht leicht zu dosieren, insbesondere der Übergang zwischen Rekuperation und zupackenden Bremsbacken könnte sich klarer anfühlen. Nach einer Eingewöhnungsphase hab ich mich damit aber abgefunden.

Peugeot 3008 Hybrid seitlich

Verbrauch und Ladezeit

Gleich vorweg: Auch der Plug-in Hybrid von Peugeot zahlt sich nur aus, wenn man in regelmäßig auflädt. Zu groß sind die Einbußen bei Verbrauch und Leistung, wenn man mit leeren Akkus, aber einem zusätzlichen Gewicht von etwa 330 kg unterwegs ist. Einen Verbrauch von 8 Litern und knappe 500 km Reichweite bekommt man auch für weniger Geld.

Mit aufgeladenen Akkus verbraucht der 3008 im Hybrid-Modus 4–5 Liter Benzin und etwas 10–15 kWh auf 100 Kilometer. Fährt man komplett elektrisch, kommt man mit einer Ladung bei eingeschalteter Klimaanlage 40–45 km weit. Wenn man sich mühe gibt, schafft man es aber auch etwas weiter. Das lautlose Fahren und der vehemente Antritt machen das rein elektrische Fahren beim 3008 jedenfalls zu meiner präferierten Fortbewegungsart.

Wer diesen Peugeot kauft, sollte auf jeden Fall den 7,4 kW starken On-Board-Charger für 400 Euro (inkl. MwSt.) dazunehmen. Genau wie im Opel Corsa-e dauert das Laden an einer öffentlichen Ladestation oder Wallbox sonst deutlich länger, nämlich 3,5 statt 2 Stunden.

So viel kostet der 3008 Hybrid4

Den 301 PS starken Peugeot 3008 Hybrid4 gibt es ab der Ausstattungslinie Allure Pack für 49.550 Euro. In der hier getesteten GT Pack Version werden mindestens 53.650 Euro fällig. Mit der Sonderlackierung Perlmutt Weiß und leider ohne den stärkeren On-Board-Charger ergibt sich ein Gesamtpreis von 54.954 Euro.

Fazit

Der Peugeot 3008 Hybrid4 bietet ein attraktives Gesamtkonzept aus Kraft, Platz und Sparsamkeit. Er fährt sich im Alltag angenehm, kann einzelne Etappen aber auch sportlich oder rein elektrisch zurücklegen. Für den Preis bekommt man allerdings auch schon einen (schlecht ausgestatteten) BMW X1 xDrive25e. Das ist harte Konkurrenz.

Peugeot 3008 Hybrid Landstraße
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