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Das 2024 Tesla Model 3 Maximale Reichweite im Test!

Warum das 2024 Tesla Model 3 Maximale Reichweite die Konkurrenz zwar weiterhin weit auf Abstand hält, aber dennoch nicht makellos ist, klärt mein Test.

Tesla Model 3 Highland: Besser, aber nicht kontrovers!

These: An den Testberichten zum upgegradeten Tesla Model 3 lässt sich die Ausrichtung des Redakteurs gegenüber der Marke ableiten – ob dieser positiv oder negativ gestimmt ist. Denn das Model 3 Highland, wie es intern genannt wird, polarisiert so stark wie eh und je. Diesmal aber nicht wegen seiner Formensprache – das Design ist endlich mehrheitlich gefällig. Sondern – ihr habt es vielleicht schon gehört – wegen des Weglassens sämtlicher Lenkstockhebel. Also weder für die Blinker noch für die Scheibenwischer gibt es extra Hebel hinterm Lenkrad. All das, bis hin zum Fernlicht wird nun über Touchtaster (mit Vibrations-Feedback) am Lenkrad gesteuert. Und hier scheiden sich eben die Geister.

Menschen mit Behinderung, jene die Tesla grundsätzlich negativ gegenüber eingestellt sind oder vielleicht auch einfach nur in der Stadt der 27 Kreisverkehre leben (Tulln), könnten sich daran stören. Den meisten anderen sollten die fehlenden Lenkstockhebel meiner Meinung nach keine allzu großen Sorgen bereiten. Ich (35 Jahre alt, technikaffin) hatte mich daran nach rund zwei Stunden gewöhnt. Und auch mit dem Scheibenwischer hatte ich absolut keine Probleme. Ein Tastendruck und es wird einmal gewischt, zweimal schnell hintereinander gedrückt und es wird zweimal gewischt, usw. Wer die Geschwindigkeit der Wischautomatik verstellen möchte, nutzt hierzu das linke Drehrad am Lenkrad (aber nicht zum Drehen, sondern zum Links-Rechts-Drücken), um die Wischautomatik zu verstellen. Alles easy-peasy, wenn ihr mich fragt.

Mit dem Tesla Model 3 Maximale Reichweite auf Langestrecke

Und glaubt mir, gefahren bin ich viel mit dem Model 3. 1.885 Kilometer in 12 Tagen. Von Wien bis in die deutsche Weltmetropole Offenbach am Main und zurück. Der Verbrauch über meinen gesamten Testzeitraum beläuft sich dabei auf exakt 20,0 kWh/100 km. Kein Benchmark-Wert. Angesichts des Allradantriebs, der winterlichen Bedingungen und des 74-prozentigen Autobahn-Anteils (1.403 km) mit einer hohen Durchschnittsgeschwindigkeit von 117 km/h dennoch akzeptabel, würd ich sagen:

1.403 km aufgeteilt auf 7 Autobahn-Etappen, ergeben eine Durchschnitts-Reisereichweite von 382 km

Schlecht kalkulierbar bleibt die tatsächliche Reisereichweite dennoch. Von 290 Autobahn-Kilometern bei grausigstem Sauwetter bis 440 km bei guten Bedingungen war in meinem Fall alles möglich. Ein Glück, dass Tesla über das gut ausgebaute Supercharger-Netzwerk verfügt und das Navigationssystem Streckenführungen automatisch mit Ladestopps plant. Schade, dass weiterhin nicht die gewünschten Restprozente hinterlegt werden können, mit welchen man an der Ladestation oder dem Endziel ankommen möchte. Auch, dass die Routenplanung immer ausschließlich an die hauseigenen Ladestationen führt und nur händisch „fremde“ Ladestationen (SMATRICS, IONITY, EnBW, …) eingeplant werden können, könnte man bemäkeln. Aus Tesla-Sicht gewollt, da sie nicht für die Zuverlässigkeit anderer Ladestationen einstehen wollen und weil diese zudem zumeist teurer sind.

Model 3 Long Range: Beim Schnellladen mehr erwartet

Für optimale Ladevorgänge wird zudem die Batterie automatisch vortemperiert – sofern die aktive Routenplanung zu dieser führt. Dennoch bin ich der Meinung, dass die Ladekurve eines Tesla nicht würdig ist. Ja, harte Worte. Doch 32,5 Minuten als die schnellste im Test gesehene 10–80-%-Zeit sind mir mindestens drei Minuten zu langsam. In der nachfolgend dargestellten Ladesession – gestartet bei 4 % SoC – waren es gar fast 34 Minuten von 10–80 %.

Damit ihr das einordnen könnt: Der Polestar 2 hat, mit ähnlich großer Batterie, letzten Herbst in knapp über 31 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen. Der BMW i4 im Mai 2022 in fast 36 Minuten. Und das Tesla Model Y Performance im August 2022 in knapp unter 32 Minuten. Ich bin der Meinung, dass hier mehr gehen sollte. Vor allem wenn man auf MG MG4 Electric oder auch meinen Ladevorgang des Tesla Model 3 Standard Range in den USA blickt, von den 800 Volt-Modellen der Hyundai-KIA Motors Corporation ganz zu schweigen:

Image © Raphael Gürth/autofilou.at

Tesla Model 3 Maximale Reichweite: Konkurrenz-, aber nicht makellos

Dennoch: Nach all diesen Fahrten überwiegen bei mir eindeutig die positiven Gefühle. Kurz und knapp für Euch zusammengefasst: Es gibt aktuell keine andere Elektro-Limousine im D-Segment, die so viel Platz mit Reichweite, Allradantrieb, Leistung (irgendwas zwischen 440 und 490 PS, Tesla gibt hier keine Auskunft; 4,4 s/0–100 km/h) und Geräuschdämmung mit einem unschlagbaren Preis und obendrein unzähligen Features (z. B. den belüfteten Sitzen vorne oder dem extra Display in der zweiten Reihe) kombiniert. Wer also meint, eine Limousine ist nicht zum Reisen gedacht, denn dafür braucht es einen Kombi, der irrt sich in diesem Fall gewaltig. Die rundum doppelt verglasten Scheiben und das leistungsstarke Soundsystem des Model 3 Maximale Reichweite in Kombination mit den umfangreichen Zusatzdiensten der „Premium-Konnektivität“ (9,99 €/Monat) tun ihr übriges.

Tesla Konnektivitätspaket
Tesla Konnektivitätspakete | Picture © Tesla

Freilich: Das Platzangebot auf der Rücksitzbank könnte eine Spur üppiger sein (meine 1-Meter-93-Knie stehen hinter mir fahrend am Sitz an), doch dafür gibt es Stauraum ohne Ende. Der Kofferraum ist riesig (594 l), mitsamt mächtig Platz unterm Ladeboden. Alles ist mit Stoff ausgekleidet, was sicherlich nicht nur Kratzer verhindert und ein Klappern so wie Scheppern des Transportguts unterbindet, sondern auch für zusätzliche Geräuschdämmung sorgt. Und in den Frunk (88 l), also vorderen Kofferraum, passt mit Leichtigkeit ein Handgepäcks-Koffer.

Dennoch wünschte ich mir einen weiter öffnenden Kofferraumdeckel – und die jetzt mitaufgehenden Heckleuchten sind in engen Parklücken mitunter sehr gefährlich, weil sie zum Rand hin äußerst spitzt zulaufen. Ich bin während meines Tests mehrmals daran hängengeblieben.

Die Sitzauflagefläche dürfte für große Fahrer gern etwas länger oder gar variabel einstellbar sein und der Innenspiegel eine Spur größer. Beim Testwagen machte das Lenkrad zudem merkliche Kratzgeräusche und die Internet-Verbindung fiel hie und da für mehrere Minuten aus. Auch, dass ich diesmal die häufig bekrittelten Phantombremsungen erleben durfte, möchte ich euch nicht vorenthalten. Sämtliche Sensoren aus dem Fahrzeug zu werfen und zum Beispiel die Fahrassistenten (Totwinkel, Spurhalte, …) rein durch Kameras und Bilderkennung zu realisieren, kann ich als hauptberuflicher Ingenieur nicht gutheißen. Kaum regnete es während der Autobahnfahrt etwas stärker, poppte im großen Zentraldisplay der Hinweis auf, dass „Spurhaltekorrektur-Funktionen nicht verfügbar“ oder „Mehrere Kameras blockiert oder geblendet“ seien. Warum ich dennoch positiv gestimmt bin: Weil Tesla, wie kein anderer Hersteller, das Thema Fahrzeug-Software beherrscht und ich mir sicher bin, dass einige dieser Fehler mit einem in der Zukunft liegenden, kostenlosen Over-the-Air-Update ausgebessert werden.

So günstig ist das Tesla Model 3 nach wie vor

Gut, diese Zwischenüberschrift geht mittlerweile als täuschend durch. Denn mit Mitte Januar 2024 hat Tesla die Preise für das größere Tesla Model Y so weit gesenkt, dass diese jene des Model 3 unterbieten. Konkurrenz aus dem eigenen Hause – interessiert wohl niemanden. Natürlich steckt hier Kalkül dahinter. Gerüchten zufolge soll das – für Europa in Deutschland produzierte – Model Y demnächst ebenso ein umfangreiches Update erhalten, wie eben kürzlich das weiterhin in China produzierte Model 3. Durch Rabatte lassen sich vorproduzierte Fahrzeuge mit Sicherheit leichter verkaufen. Okay, genug geschwafelt, hier ein aktueller (Stand: Ende Januar 2024) Konkurrenzvergleich inklusive Model Y:

2024 Tesla Model 3 Highland Preis Reichweite Vergleich Konkurrenz BYD Seal Polestar 2 BMW i4 EQE IONIQ 6
Der Kaufpreis im Verhältnis zur Reichweite | Picture © autofilou.at

Fazit

Das Tesla Model 3 Maximale Reichweite hält mit dem „Upgrade“ genannten Facelift die Konkurrenz à la BMW i4 und Polestar 2 weiterhin weit auf Abstand, allein schon preislich. Abgesehen davon überzeugt es bei Ausstattung, Geräuschdämmung, Verbrauch, Leistung, Stauraum und Reichweite. Die Fahrzeuggarantie läuft vier Jahre lang bzw. bis 80.000 Kilometer. In meinen Augen ist das Tesla Model 3 Maximale Reichweite dennoch nicht makellos. Ich wünsche mir eine flachere Ladekurve, Ultraschall- und Radarsensoren und das eine oder andere zusätzliche SW-Feature. Meine Antwort auf die Frage welches Elektroauto ich denn empfehlen könnte, lautet dennoch weiterhin: „Ganz klar, einen Tesla!“

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Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
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