Die 286 PS starke BMW 530d xDrive Limousine im Test!
„Willst du nochmal BMW 530d fahren?“ Diesem Angebot konnte ich nicht widerstehen. Auch wenn ich den Kombi-Ableger 530d xDrive Touring bereits im Test hatte. Die Geschmeidigkeit des Sechszylinders zwang mich einfach „Ja!“ zu sagen.BMW 530d xDrive Limousine: In Liebe, Raphael!
530d, das sind die Zeichen, aus denen meine automobilen Träume gemacht sind. Ja, auch für mich als Elektroauto-Fetischisten.
Obwohl ich vergangenen Herbst bereits den BMW 530d xDrive Touring ausgiebig testen durfte, konnte ich dem Angebot von BMW Österreich, denselben Motor in der Limousine zu fahren, nicht widerstehen. Und dieser Test festigte meine Meinung weiter. Der 5er ist für mich weiterhin …
… der beste BMW.
Und ja, mir ist klar, dass der 5er wohl erst mit dem abermals getesteten Reihensechszylinder-Diesel, Allradantrieb und der optionalen Integral Aktivlenkung (+1.260 €) zu dem Auto wird, in das ich mich während der Testzeit verliebt habe. Mir ist auch bewusst, dass diese Kombination in Österreich aktuell (Stand: Anfang März 2021) bei knapp 70.000 Euro beginnt. Nachdem die meisten dieser Fahrzeuge aber ohnehin als Dienstwagen-Leasingläufer unterwegs sind, verliere keine weiteren Gedanken ich an mein fehlendes Privatbudget, sondern erquicke mich an den 286 PS und 650 Nm maximalem Drehmoment. Die liegen schon ab 1.500 Umdrehungen an und das spürt man als Fahrer. Die in Steyr gefertigte Dreiliter-Maschine lässt mich wissen, dass sie allzeit bereit ist, wenn ich es bin. Dann machen auch der xDrive-Allrad und die mitlenkende Hinterachse aus dem Paket der Integral Aktivlenkung Sinn. Letztere verleiht der 4,96 Meter langen Limousine eine Agilität, die in dieser Klasse ihresgleichen sucht. Und die verschiedenen Fahrmodi brauche ich dann auch nicht mehr. Comfort ist vollkommen und zu jeder Zeit ausreichend.
Die Kirsche auf der Torte
Der Overkill ist für mich aber weiterhin der Testverbrauch. Schon der Touring hat an der Tankstelle reichlich Glückshormone freigesetzt, die 105 kg leichtere Limousine setzt da nochmals einen drauf. 7,2 Liter errechnete ich im vorrangig städtischen und Autobahn-lastigen Test. Ob es ohne den 252 Euro teuren Heckspoiler noch weniger gewesen wäre? Dank 66 Liter großem Tank sind aber so oder so um die 900 Kilometer am Stück möglich.
Auf der Autobahn spielt der 530d dann alle Karten aus. Laufruhe (2.975 m Radstand helfen), Laufkultur (6 Zylinder) und Geräuschkulisse (Windgeräusche? Negativ!) überzeugen auf voller Länge. Schon lange war keiner meiner Testwagen so leise, wie er (Anm.: Filou Christoph bringt hier den Mercedes-Benz EQC ins Spiel. Den bin ich allerdings keinen Meter (mit-)gefahren und kann daher auch keinen Vergleich ziehen).
Kurze Retrospektive auf den Verbrauch: Bei nach GPS gefahrenen 130 km/h (134 nach Tacho) errechnete ich nach meiner Verbrauchsfahrt unfassbare 5,5 Liter, aber seht selbst das Video dazu:
Assistenz, die ich nicht brauch
Das 10,25 Zoll große „Control Display“ ist Serie, das Head-up-Display kostet hingegen 1.260 Euro extra. Und während das große Head-up-Display noch eine Empfehlung ist, könnte ich auf folgende, im Testfahrzeug ebenfalls verbaute Helfer verzichten: Den Park Assistent Plus (1.362 Euro), der einen Rückfahrassistenten beinhaltet. Dieser ermöglicht das automatische Zurücksetzen der zuletzt gefahrenen 50 Meter. Das hab‘ ich in meinem Autofahrer-Leben bisher genauso wenig gebraucht, wie die Soft-Close-Türen (+654 €) oder das Zusatz-Laserfernlicht der LED-Scheinwerfer (zusammen +2.016 €). Das Laserfernlicht wird nämlich nur dann aktiv, wenn die in der Windschutzscheibe platzierte Kamera kein fremdes Licht (Scheinwerfer, Rückleuchten, Laternen, …) detektiert. Auch die TV-Funktion Plus (+1.212 €), die aus Sicherheitsgründen nur im Stand freigeschaltet ist, wäre mir für den verlangten Aufpreis und meinen Nutzungsgrad kein Kreuzchen wert.
Weil die Test-Limousine all diese und noch viel mehr Features an Bord hat, wundert mich auch das ausgewiesene Preisschild von 113.000 Euro nicht. Aber darüber sprechen wir ja nicht. Behaltet im Hinterkopf, dass es für den 5er eigentlich nichts gibt, was es nicht gibt.
Fazit zur BMW 530d xDrive Limousine
Was bleibt, ist der Wunsch nach einem Dauertest-530d, denn auch als Limousine macht er im Test eine hervorragende Figur. Aber darauf deuten schon die vielen 5er Limousinen, die sich auf der Straße nicht hinterm Touring verstecken, hin. Kein Wunder, selbst das Kofferraumvolumen ist mit 530 Liter nahezu gleich groß (560 l im Touring), bei rund 4.000 Euro Unterschied in der Anschaffung.
Und was die Konkurrenz à la Audi A6 (50 TDI quattro; ab 70.338 €; 530 l Kofferraum) und Mercedes-Benz E-Klasse (E 300 d 4MATIC; ab 68.150 €; 540 l Kofferraum) angeht: Die sind freilich genauso komfortabel wie der 530d und bieten ebenso unendlich lange Ausstattungslisten, aber eines sind sie auch heute noch nicht: So sportlich wie der – unter anderem – in Graz bei Magna gebaute 5er.