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Citroën C4 und ë-C4 im Erstkontakt. So gut fährt der ë-Franzose!

In überschaubarem Rahmen und mit besonderen Sicherheitsvorkehrungen durfte ich nun im Opel Werk Wien Aspern den neuen Citroën C4 und ë-C4 begutachten und letzteren auch kurz ausfahren.

Die neuen Kompakten Citroën C4 und ë-C4 im ersten Test!

Mehr als 12,5 Millionen Fahrzeuge hat Citroën seit 1928 im C-Segment abgesetzt. Seit mehr als 90 Jahren bauen die Franzosen also Kompaktwagen. Dabei stehen seither „Komfort“ und „Extrovertiertheit“ im Kern der Marke. Sportlich und bieder sollen und dürfen gerne die anderen. Jetzt starten der neue Citroën C4 und ë-C4 durch, denn mittlerweile ist die 102-Jahre alte Marke mittendrin in der Elektrifizierung der gesamten Flotte.

Citroen C4 e-C4 first test drive review fahrbericht

Nur an Hybride im eigentlichen Sinn glaube man nicht. Aber auch PHEV-Ableger wird es vom neuen C4 keinen geben. Dafür gibt es ihn auch weiterhin mit Turbodiesel, Turbobenziner und neuerdings auch erstmals rein elektrisch. Schwer haben sie es dabei nicht, basierend auf der CM-Plattform, auf der auch schon die Konzern-Derivate Opel Corsa, Mokka, Peugeot 208 und 2008 vorfahren, die ebenso allesamt als Verbrenner oder Elektrovariante zu haben sind.

Vorteil Citroën ë-C4

Im Vergleich zum Corsa-e und auch Mokka-e gibt Citroën dem ë-C4 jedoch schon serienmäßig einen 3-phasen 11 kW On-Bord Lader mit. Dieser kostet bei den beiden anderen rund 500 Euro extra.

Und auch das Argument, dass es den Corsa-e bereits ab 29.999 Euro gibt und den ë-C4 erst ab 35.990 Euro, zieht nicht. Denn aktuell gibt es den ë-C4 zum Aktionspreis von 29.990 Euro. Damit schlägt er mal eben alles was im Konzern sonst noch so elektrisch herumfährt. Auch den ähnlich großen (5,5 cm kürzeren) Peugeot e-2008. Und nicht nur das, auch die Konkurrenz à la KIA e-Niro sieht alt aus. Der hat, wie alle PSA-Modelle, auch 136 PS und ist mit 4,38 Meter nahezu gleich lang wie der ë-C4. Jedoch kostet er ab 37.990 Euro und kommt nur 289 Kilometer weit.

Dafür hat der e-Niro beim Kofferraumvolumen mit 451 Liter klar die Nase vorn. Der ë-C4 schluckt nämlich „nur“ 380 Liter. „Nur“ deshalb, weil der bedeutend längere (4,49 m) Nissan LEAF zum Beispiel auch nur 400 Liter fasst. Guter Durchschnitt also in der letzten Reihe. So würde ich auch die Platzverhältnisse auf der Rückbank beschreiben, die leider nur in den Verbrenner-C4 der Länge nach verschiebbar ist. So haben im ë-C4 hinter meinen 1,93 Meter Größe Personen mit 1,85 Meter Größe noch viel Platz. Darüber wird’s jedoch eng. Auch was die Kopffreiheit angeht. Ich stehe auf der Rückbank am Dachhimmel an.

Citroen C4 e-C4 first test drive review fahrbericht

Ok, und wie fährt sich der C4?

Nun, bei der Vorstellung wollte ich ausschließlich den ë-C4 fahren, und der fährt sich ausgesprochen geschmeidig. Das Sportliche liegt ihm so fern, wie einem Croissant das Süße. Im Entferntesten ist davon etwas zu schmecken. Die „Progressive Hydraulic Cushions“ genannte Federung lässt den ë-C4 einem fliegenden Teppich gleich über sämtliche Bodenunebenheiten gleiten. Egal ob Kanaldeckel in der Stadt oder Querfugen auf der Autobahn. Das ist wohl das aktuell komfortabelste e-Auto im Segment. Allein die dick gepolsterten Sitze machen klar, dass hier Gemütlichkeit herrscht.

Dazu passend zeigt sich auch die Längsbeschleunigung. Während der ähnlich schwere e-2008 in neun Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigt, braucht der ë-C4 dafür 9,7 Sekunden. Das Interessante dabei: Die Verbrenner sind nicht schneller. Zumindest der 131 PS starke Benziner (9,9 s als Schalter, 10,2 s mit 8-Gang-Automatik) und gleichstarke Diesel (10,6 s mit Automatik). Zum mit 155 PS stärksten Benziner gibt es noch keine Angaben.

Und wie weit kommt der ë-C4?

Leider nicht so weit wie die beiden Diesel mit ihren 50 Liter Tanks. Während die wohl bis zu 1.000 Kilometer am Stück zurücklegen können, sind es beim ë-C4 mit seiner 50 kWh fassenden Batterie immerhin noch 350 Kilometer nach WLTP. Und damit sticht der ë-C4 alle anderen im Konzern verfügbaren Modelle. Sein Vorteil: Der gute cW-Wert von 0,28. Zum Vergleich: Der Opel Mokka-e kommt auf 0,32, der Jaguar I-Pace auf 0,29 und Mercedes-EQ EQA und VW ID.4 sind dem C4 mit 0,28 ebenbürtig.

Während der auf nicht einmal zwei Stunden limitierten Testfahrt, schaffte ich immerhin 143 Kilometer und mein Durchschnittsverbrauch lag bei 21,7 kWh/100 km. Die meisten Kilometer davon legte ich mit 90 sowie 120 km/h zurück. Dabei pendelte sich der jeweilige Verbrauch bei 19,6 bzw. 24,6 kWh/100 Kilometer ein. Lege ich nun die 21,7 kWh/100 Kilometer einer Reichweitenberechnung zugrunde, so sind wohl 210 bis maximalst 230 Kilometer bei rund vier Grad Celsius Außentemperatur möglich. Damit liegt der ë-C4 auf dem Niveau des Nissan LEAF. Mit dem Unterschied, dass der Japaner eben nicht über einen CCS-Anschluss (100 kW) und einen 3-phasigen AC-Charger (11 kW) verfügt. Für den Alltag und die Zukunft ist der ë-C4 damit auf jeden Fall besser gerüstet.

Gut gerüstet auch bei den Assistenzsystemen!

Bis zu 20 Fahrassistenzsysteme stecken im neuen Citroën C4 und ë-C4. Das habe ich allein schon auf meiner Testfahrt mit der mittleren Ausstattungsstufe Shine bemerkt. Hier fehlt es offenbar an nichts. Abstandsradar (leider nicht deaktivierbar), Toter-Winkel-Warner, aktiver Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung und und und. Selbst ein Head-up-Display, wenn auch eines mit Aufstellscheibe, ist mit an Bord. Das Handy kann induktiv geladen werden und es gibt USB-C und USB-A-Anschlüsse. Da gehören Android Auto™ und Apple CarPlay® auf dem 10 Zoll großen Touchdisplay zum guten Ton.

Citroen C4 e-C4 first test drive review fahrbericht

Einzig ein paar mehr Statusanzeigen für das elektrische Fahren fehlen mir: Eine Prozentanzeige für den Ladezustand der Batterie zum Beispiel. Auch ist es schade, dass zum Beispiel der Momentanverbrauch nicht dauerhaft im Infodisplay angezeigt wird, der verschwindet nach ein paar Sekunden immer wieder von selbst. Zumindest habe ich dafür während der kurzen Testfahrt keine Möglichkeit gefunden.

Citroen C4 e-C4 first test drive review fahrbericht

Wie sieht es mit den Preisen aus?

Am 15. Februar 2021 startet der Citroën ë-C4 gemeinsam mit seinen Verbrenner-Brüdern in den österreichischen Markt. Dabei bietet ihn Citroën Österreich zum Aktionspreis von 29.990 Euro an. Davon können aktuell noch 3.000 Euro staatliche Förderung abgezogen werden, sodass er hierzulande zu einem konkurrenzlos günstigen Preis von 26.990 Euro startet. Auch die Verbrenner sind derzeit günstig zu haben. Bereits ab 16.990 Euro (100 PS, 6-Gang manuell, Live Ausstattung) statt der üblichen 20.600 Euro. Den 110 PS starken Diesel gibt’s ab „Feel“ für 25.750 Euro. Wichtig: Allesamt liegen unter 138 g CO2/km und fallen somit in den 1,5 Prozent Sachbezug-Bereich für die Privatnutzung von Firmenfahrzeugen. Der ë-C4 bleibt freilich bei null Prozent.

Fazit

Wer Gefallen am extrovertierten Design des neuen Citroën C4 und ë-C4 findet und gerade auf der Suche nach einem Neuwagen ist, der könnte aktuell ein gutes Schnäppchen machen. Vor allem als ë-C4 fährt sich der Franzose ausgesprochen angenehm und bringt hervorragende Ausstattungsdetails mit. Darunter auch eine Standheizung bzw. -klimaanlage, die per App gesteuert werden kann. Ich freue mich, ihn bereits demnächst im Testfuhrpark begrüßen zu dürfen. Dann kommen sicherlich mehr als die 143 Kilometer zustande.

Citroen C4 e-C4 first test drive review fahrbericht

Compliance-Hinweis: Dieser Artikel wurde vom Fahrzeug-Importeur monetär unterstützt.

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